Einer Apple Watch sieht man ihren Smartwatch-Status auf den ersten Blick an: Das große Display, das sich erst einschaltet, wenn man das Handgelenk hebt, und das eher untypische rechteckige Design machen sofort klar, dass hier kein klassischer Zeitmesser am Arm hängt. Wer auf den traditionellen Stil einer Armbanduhr mit richtigem Zifferblatt und kreisrunder Geometrie nicht verzichten will, und zudem nicht jedem gleich verraten möchte, dass am Handgelenk auch Benachrichtigungen eingehen oder Schritte gezählt werden, kann zur Withings Steel HR-Reihe greifen.
Mit der Withings Steel HR Sport (Amazon-Link) gibt es nun seit kurzem eine neue Variante der Steel HR-Serie, die sich speziell an sportlich aktive Menschen richtet und aktuell zum Preis von 199,90 Euro in zwei verschiedenen Farbvarianten – mit schwarzem und weißem Zifferblatt – im Handel erhältlich ist. Durch die Verwendung eines Standard-Uhrenarmbands kann der Besitzer das mitgelieferte Soft-Silikon-Band auch gegen ein passendes aus der Withings-Portfolio oder ein kompatibles von Drittherstellern austauschen.
Designtechnisch erinnert die Withings Steel HR Sport weiterhin stark an den Vorgänger, die Withings Steel HR. Auch hier kommt ein kreisrundes Zifferblatt mit einem filigranen Stunden- und Minutenzeiger sowie eine eigene analoge Anzeige für die bereits absolvierten Schritte am Tag zum Einsatz, sowie ein kleines rundes Digital-Display, auf dem sich nach Drücken der Krone weitere Informationen wie Uhrzeit, Datum, Schritte, Kalorien, Distanz, Herzfrequenz und Akkustatus einsehen lassen. Laut Hersteller verfügt die Withings Steel HR Sport über eine Akkulaufzeit von bis zu 25 Tagen – nach einiger Zeit mit der Uhr zum Ausprobieren am Handgelenk kann ich diesen Wert in etwa bestätigen, muss aber auch sagen, dass dieser stark abhängig von der individuellen Nutzung, zum Beispiel bei Aktivitäten, ist.
Neue Fitnessniveau-Funktion mit VO2max-Schätzung
Mitgeliefert wird für die Withings Steel HR Sport übrigens ein USB-Kabel samt magnetischem Ladepad, auf das der Uhrenkorpus einfach aufgelegt wird, sowie das oben bereits erwähnte weiche Silikon-Armband in einer Einheitsgröße. Wer über sehr schmale Handgelenke verfügt, wird unter Umständen damit leben müssen, das doch sehr lange Band unterzubringen. Bei mir windet es sich komplett ums Handgelenk herum und stößt dabei fast an der Oberseite der Uhr wieder an das Uhrengehäuse.
Im Inneren der Withings Steel HR Sport steckt dann die altbekannte Technik des Vorgängers, inklusive Wasserdichtigkeit bis 50 m, Herzfrequenztracking, Smartphone-Benachrichtigungen, einer Akkulaufzeit von bis zu 25 Tagen, einer Erkennung von über 30 Aktivitäten sowie automatisches Tracken von Gehen und Laufen, Schlaftracking und -analyse und eine Connected GPS-Funktion. Neu bei der Withings Steel HR Sport ist ein besonderer Fokus auf sportliche Aktivitäten und ein damit einhergehendes Fitnessniveau-Feature. Dazu heißt es vom Hersteller: „Sie bietet die Überwachung der Herzfrequenz, Multisport-Tracking, Connected GPS und eine Beurteilung des Fitnessniveaus mittels VO2max-Schätzung. […] Steel HR Sport ist in der Lage, beim Laufen auf Grundlage des geschätzten, maximalen Sauerstoffverbrauchs (VO2max) Ihr Fitnessniveau zu bestimmen. Je höher das Niveau, umso fitter sind Sie.“ In der kostenlosen Withings Health Mate-App (App Store-Link), die zur Synchronisierung und Auswertung aller erfassten Daten dient, können diese Zahlen dann eingesehen und verglichen werden.
Im Alltag ist die Withings Steel HR Sport ein sehr zuverlässiger und als Smartwatch äußerst unauffälliger Begleiter. Während meiner ersten Tage mit der Hybrid-Uhr am Handgelenk bekam ich gleich ein Lob für das stilvolle, klassische Design – und auch gleich ein verwundertes Gesicht, als ich mitteilte, dass es sich bei diesem Modell um eine vielseitige Smartwatch handelt. Im Hinblick auf Bedienung und Tragekomfort gibt es nichts zu beanstanden, lediglich das vergleichsweise hohe Gewicht des Edelstahl-Uhrenkorpus ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, sorgt aber gleichzeitig auch für einen sehr wertigen Eindruck. Die Synchronisierung per Bluetooth mit der Health Mate-App erfolgt jederzeit problemlos und schnell, und auch die Einrichtung sowie erstes Koppeln ist im Vergleich zu anderen Sportuhren und Smartwatches erfreulich simpel.
Ohne iPhone kein GPS-basiertes Aktivitäts-Tracking
Aber auch Kritik muss sich die Withings Steel HR Sport gefallen lassen: Die automatische Erkennung der Sportarten ist noch verbesserungswürdig, und funktionierte bei meinen Outdoor-Versuchen nicht immer ganz zuverlässig. Und wer eine Apple Watch samt ihres sehr sanften Vibrations-Feedbacks gewöhnt ist, wird sich am doch vergleichsweise lauten Buzz dieser Smartwatch eventuell stören. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch die Connected GPS-Funktion: Wer wirklich exakte Trainingswerte und einen detaillierten Track der absolvierten Strecke haben möchte, muss das iPhone für die Aktivität mitnehmen, da die Steel HR Sport über keine eigene GPS-Sensor verfügt. Auf dem iPhone müssen dann die Ortungsdienste aktiviert sein, um diese für das Training zu nutzen. Bei einer Smartwatch für etwa 200 Euro, die sich vor allem an Sportler richtet, ist integriertes GPS meiner Ansicht nach Pflicht.
Insgesamt gesehen ist die Withings Steel HR Sport eine wirklich hochwertige und zuverlässige Smartwatch in einem sehr klassischen, stilvollen Gewand. Im Vergleich zur Apple Watch bietet sie allerdings für den derzeit veranschlagten Kaufpreis etwas zu wenig – auch Benachrichtigungen werden nur abgekürzt angezeigt, Antwort-Möglichkeiten gibt es nicht – und ist daher vor allem für solche User gedacht, die keine typische Smartwatch am Handgelenk haben wollen, sondern eine „normale“ Armbanduhr mit einigen digitalen Extras und Auswertungsmöglichkeiten möchten. Wer auf das Fitnessniveau-Feature verzichten kann, ist außerdem mit dem Vorgänger-Modell, der Steel HR (Amazon-Link), bereits gut beraten, die aktuell schon zu Preisen um 140 Euro erhältlich ist. Weitere Infos zur Withings Steel HR Sport gibt es außerdem auf der Website von Withings.
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- Trainingsmodus mit Connected GPS - Bildet Ihre Sessions mit Entfernungen, Höhenmessern und dem Tempo ab
Leider hat sie immer noch kein kratzfestes Glas. Hab noch die erste Steel HR vom letzten Jahr und die ist mittlerweile schon sehr verkratzt. Saphirglas würde ich sofort als Aufpreis bezahlen, wenn es das gäbe.
Und immer wieder erwähnenswert, auch hier geht nichts ohne Cloud-Konto.
wär´s bei dem Preis nicht sinnvoller, sich für ein paar Euro mehr gleich ne AW 3 GPS zu holen ?
gab´s ja in diesen Tagen schon für rund 250 €
Ja bei mir ist sie häufig beschlagen. Grund vom Hersteller: man soll halt nicht schnell vom Kalten ins Warme wechseln. Das hat Casio zu seiner Zeit viel besser hinbekommen… für mich leider keine Option mehr. Mit der AW bin ich jetzt bestens versorgt.