In einem aktuellen Interview hat sich WhatsApps CEO Will Cathcart im Detail zu vielen Themen geäußert, die auch für Apple-Nutzer interessant sein dürften. So sprach Cathcart unter anderem über Konkurrenz wie Apples eigenen Messenger-Dienst iMessage, und Facebooks Differenzen mit dem Konzern aus Cupertino. Ebenfalls zur Sprache kamen WhatsApp geänderte Nutzungsbedingungen.
Im Big Technology Podcast, bei dem Will Cathcart in der Episode vom 3. März 2021 zu Gast war, unterhielt sich der WhatsApp-CEO knapp 50 Minuten lang mit dem Host Alex Kantrowitz. Ein Thema: Die Privatsphäre und damit verbundene Standards im App Store. Cathcart glaubt, dass zwischen Apple-Apps und Anwendungen von Drittanbietern unterschiedliche Standards gelten.
„Man sieht kein [Privatsphäre, Anm. d. Red.] Etikett für iMessage, wenn man es herunterlädt. Denn man lädt es nicht herunter, es ist von Anfang an auf dem Smartphone. Wir haben das also kritisch gesehen. Die Infos finden sich auf ihrer Website – wenn Sie sie finden können. Aber selbst dort… Nicht um diese Metapher zu verwenden, aber was ist mit dem Vergleich Äpfel mit Äpfeln? Wir haben Zahlungsinformationen, weil wir eine optionale Funktion haben, mit der Sie Zahlungen in Indien nutzen können, wenn Sie das wollen. Apple hat Zahlungsfunktionen und Sie können einem Freund über iMessage Geld schicken. Auf unserem Etikett steht, dass wir Zahlungsinformationen haben, auf dem von iMessage nicht, wo ist der Unterschied? Warum steht auf unserem und nicht auf dem von iMessage?“
Zudem sprach Cathcart darüber, dass es offenbar Apples Bestreben sei, dass jeder Nutzer ein iPhone nutzen solle, da iMessage am besten funktioniere, wenn alle anderen auch ein iPhone hätten.
„Wenn die Leute zu etwas wie WhatsApp oder einem anderen Dienst wechseln, ist es für ihre Freunde einfacher, zwischen einem iPhone oder einem Android hin und her zu wechseln. Ich benutze ein Android-Gerät. Wenn die Leute mich in eine iMessage-Gruppe mit einem Haufen ihrer Freunde stecken, ist es irgendwie komisch, es ist eine seltsame Erfahrung. Man kann die Nachrichten nicht einmal mehr liken, es heißt nur noch ‚Als Text liken‘. Es ist eine merkwürdige Erfahrung. Wenn man einen Gruppen-Videoanruf machen will, funktioniert es nicht.“
Cathcart behauptet darüber hinaus, dass es in Apples strategischem Interesse liege, dass Menschen keine App wie WhatsApp nutzen sollen, da Apple nicht wolle, dass Nutzer ein Android-Smartphone verwenden. Der WhatsApp-CEO verwende aktuell ein Android-Gerät, erklärte aber auch, dass er gleichzeitig ein iPad nutze und auch jahrelang ein iPhone verwendet habe.
„Ich möchte das Produkt wirklich so nutzen, wie die meisten Leute es nutzen, also benutze ich ein Android. Viele Leute benutzen beides oder wechseln hin und her, weil wir unsere Produkte für beide bauen und man sie alle verstehen muss.“
Im Interview mit dem Big Technology Podcast kam auch das unvermeidliche Thema der geänderten WhatsApp-Nutzungsbedingungen zur Sprache. Viele Nutzer des Messengers gingen davon aus, dass ihre Nachrichten mit Facebook geteilt werden würden. Cathcart ruderte im Podcast zurück und erklärte, dass sich die geänderten Nutzungsbedingungen nur auf Interaktionen mit Geschäften, nicht zwischen Nutzern beziehen würden.
„Dieses Update ändert nichts an der Privatsphäre Ihrer persönlichen Nachrichten, daran gibt es keine Änderung. Wir beschreiben einige neue Geschäftsfunktionen, die wir für Menschen bauen, um mit Unternehmen zu kommunizieren, wenn Sie wollen. Die Leute müssen das nicht tun. Die Leute haben die Kontrolle, wenn sie es wollen.“
Wer die ganze Podcast-Episode hören möchte, findet diese unter anderem bei Apple Podcasts. Ein Transkript der gesamten Folge gibt es außerdem bei OneZero nachzulesen.
Der Zug ist abgefahren, WhatsApp. Cambridge Analytica hat Facebook unbenutzbar gemacht. Und das dürfte nur die Spitze des Eisbergs gewesen sein. Jeder der jetzt noch Facebook oder WhatsApp benutzt nimmt das bewusst in Kauf und unterstützt dieses Verhalten. Mit Meinungsmanipulation lässt sich sehr viel Geld verdienen.
???
Also prinzipiell natürlich ist WA und FB mit Sicherheit kritisch zu sehen.
Aber man darf durchaus auch die Aussagen mal inhaltlich betrachten, neutral und ohne die Haß-Brille aufzuhaben.
In den ersten Punkten hat er natürlich Recht. Es ist ein Unterschied was Vorinstallierte und aus dem App Store geladene Apps angeht. Außerdem ist es durchaus so, dass kaum jemand die Infos auf der Apple Seite lesen wird. Und auch was das Thema Bezahlfunktion angeht hat er recht, und auch bei der übergreifenden Nutzung eines Messengers. Es war doch klar, dass ein zentraler, plattform-unabhängiger Messenger beliebter werden wird, als ein systemeigener.
Nur weil er natürlich mit diesen Punkten recht hat, ist seine App nicht deswegen gleich gut, aber Apple geht schon grundlegend davon aus, dass jeder Apple Nutzer sich bei Apple keine Gedanken machen muss. Mag ja so beim Großteil stimmen, aber wenn dann müsste Apple sich gleich verhalten. Beispiel: Beim Einrichten eines iPhones sollte ein Messenger ausgewählt werden müssen und für diesen werden die Bedingungen angezeigt. Alle danach müssen geladen werden und dann werden auch hier die Bedingungen angezeigt.
Ist ätzend, aber von „„easy“ install“ ist Apple seit ein paar Jahren eh meilenweit entfernt.
Aber es muss für alle gelten, nicht nur für andere.
„Die Leute müssen das nicht tun. Die Leute haben die Kontrolle, wenn sie es wollen.“
Hmhm…
hab ich was verpasst, warum lässt WA. uns es dann nicht Kontrollieren?
z.B.
Selbst auswählen welche Kontakte hochgeladen werden.
Die AGB‘s ablehnen ohne das ab den 15.05. WA. einen den Hahn zudreht.
usw.