Im Rahmen des Vitesse-Monats sah die bei uns im Blog mittlerweile wohlbekannte Taschen-Manufaktur Waterfield Designs aus San Francisco aus Kalifornien vor, während des gesamten Augusts insgesamt vier verschiedene Taschen aus der beliebten Vitesse-Reihe zu präsentieren. Der August ist mittlerweile passé, und in den Verkaufsregalen liegen nun auch die vier neuen Vitesse-Produkte, die Vitesse Duffel, Vitesse Vertical Musette, Vitesse Sling und Vitesse Backpack.
Nachdem wir hier bei uns im Blog die neuen Taschen mit eigenen Artikeln kurz vorgestellt haben, bestand nun für mich auch die Möglichkeit, selbige genauer unter die Lupe zu nehmen. Für den Alltag besonders nützlich erschienen mir der Waterfield Vitesse Backpack, ein Rucksack mit knapp 25 Litern Packvolumen, sowie der kleine Vitesse Sling Bag, eine Umhängetasche, in der neben einem iPhone, Schlüssel und anderen Kleinigkeiten auch durchaus ein iPad mini mit 7″-Display transportiert werden kann.
Waterfield Designs war so freundlich, mir die beiden oben genannten Produkte zuzuschicken, die bei mir nun bei beiden Modellen in der schön anzusehenden dunkelblauen Farbvariante „Blue Waxed Canvas“ vorliegen. Waterfield setzt bei der Vitesse-Kollektion bei allen veröffentlichten Taschen auf das bereits von anderen Produkten des Herstellers bekannte hochwertige Segelleinen. Letzteres ist ein in den USA hergestelltes, strapazierfähiges gewachstes und wasserabweisendes Segeltuch aus einer renommierten Textilfabrik, die dieses Material seit 1930 produziert.
Geringes Gewicht und edles Segeltuch
Die Vitesse-Kollektion will sich auf Einfachheit und Minimalismus fokussieren und ermöglicht es aufgrund des Segeltuch-Materials als Hauptbestandteil auch, vergleichsweise geringe Produktgewichte zu erreichen. So wiegt die kleine Vitesse Sling-Umhängetasche lediglich 270 Gramm und kommt gleichzeitig auf Maße von 21,59 x 3,81 x 15,24 cm sowie ein Volumen von 1,3 Litern. „Der ungefütterte Rucksack zeigt die zeitlose Schönheit eines traditionellen Textils, das die Zeiten überdauert hat“, heißt es zum Vitesse Backpack von Waterfield, der ebenfalls nur 770 Gramm leicht ist.
Beide Modelle setzen zudem auch auf eine metallene Schnalle im Stil eines Gleitschirms, um das Frontfach beim Rucksack oder die Frontklappe der Umhängetasche zu schließen. Der Metallverschluss soll laut Waterfield lediglich eine Hand benötigen, um geöffnet und verschlossen zu werden. Bei meinen Tests mit den beiden Taschen in den vergangenen Wochen, bei denen mich der Vitesse Backpack und die Vitesse Sling bei Einkäufen, Spaziergängen, Arztbesuchen, Treffen mit Freunden und mehr begleitet haben, kann ich die Aussage des Herstellers leider nicht ganz nachvollziehen. Bedingt durch die relativ weichen und flexiblen braunen Gurte, an denen die vergleichsweise schwere Metallschnalle befestigt ist, war es zumindest für mich schwierig, die beiden Enden der Schnalle mit nur einer Hand zusammenzuführen, um sie zu schließen – und das selbst nach einiger Übung.
Bequem zu tragen und mit praktischen Extras
Der Minimalismus der beiden Taschen macht sich hingegen beim Tragen nicht bemerkbar: Die Schultergurte des Vitesse Backpacks sind breit, ergonomisch geformt und gut gepolstert – lediglich ein optionaler Brustgurt hätte mir noch zu meinem Glück gefehlt, gerade, wenn man den Rucksack schwer bepackt hat.
Dafür besteht die Möglichkeit, den breiten Reißverschluss des Hauptfaches aus seinen seitlich angebrachten Verschlusshaken herauszunehmen, um das Volumen des Rucksacks noch etwas weiter zu erhöhen – sehr praktisch, wenn es beim Einkauf doch wieder etwas mehr geworden ist. Der mit weichem Leder ummantelte Tragegurt des Rucksacks ist sehr bequem und ermöglicht auch ein bequemes Tragen bei schwereren Gewichten. Die Vitesse Sling hingegen verfügt über einen abgewinkelten Schultergurt, der die Tasche bündig hält, wenn sie quer über dem Körper getragen wird: So steht sie beim Tragen nicht unschön vom Körper ab.
Da wir hier ja einen Tech- und Apple-Blog betreiben, dürfte es euch vor allem interessieren, welche Apple-Geräte sich mit den beiden Taschen transportieren lassen. Beim Vitesse Backpack findet in einem separaten – allerdings nicht extra gepolsterten – Laptop-Einschub im Hauptfach ein MacBook mit bis zu 16 Zoll bequem Platz, zudem gibt es jede Menge Platz für Zubehör wie Maus, Ladekabel, Powerbank und mehr, das vor allem in der Fronttasche sehr gut untergebracht werden kann. Die Vitesse Sling-Tasche ist passend für ein iPad mini oder ähnlich große Tablets, alternativ kann auch problemlos ein eBook-Reader oder ein kleines A5-Notizbuch in der Umhängetasche transportiert werden.
Vergleichsweise wenig Polsterung für MacBook und Co.
An dieser Stelle sollte daher nicht unerwähnt bleiben, dass die Polsterung für transportierte MacBooks, iPads, oder auch eBook-Reader und andere technische Geräte in den beiden Taschen deutlich geringer ausfallen als bei vielen anderen Produkten von Waterfield. Auch einen verstärken Boden gibt es bei beiden Taschen nicht. Der angestrebte Minimalismus, bei dem nur auf das Segeltuch-Material zugunsten eines geringen Gewichts gesetzt wird, wirkt sich dementsprechend auch auf den Schutz der technischen Gerätschaften aus und machen gegebenenfalls ein zusätzliches Case oder ein Sleeve notwendig.
Davon abgesehen bekommt man wie bei allen bislang von mir getesteten Waterfield-Taschen auch hier erneut eine fantastische Materialqualität, die ihresgleichen sucht. Man merkt bei jeder Naht, bei allen kleinen Features und Ecken, dass hier qualitativ hochwertige Arbeit geleistet wurde. Anders als viele Taschenhersteller lagert Waterfield die eigene Produktion nicht nach Asien oder andere Billiglohnländer aus, sondern stellt alle Waren vor Ort von versierten Angestellten in der eigenen Manufaktur in San Francisco her.
Mein Fazit zu den beiden neuen Vitesse-Taschen von Waterfield fällt zumindest für mich persönlich gemischt aus: Während mich erneut das Design, die Produktqualität und das gewählte Material absolut überzeugen kann, habe ich mich mit den Metallverschlüssen und der geringen Polsterung für meine Apple-Geräte deutlich schwerer getan. Bedenkt man, dass Waterfield im eigenen Webshop für den Vitesse Backpack in den zwei Farben Braun und Blau 219 USD veranschlagt, sowie für die Vitesse Sling 59 USD, geht mir hier der minimalistische Ansatz zulasten des Hardware-Schutzes etwas zu weit. Eine Alternative aus dem Hause Waterfield wäre der Shinjuku Messenger, der ab 239 USD preislich ähnlich angeordnet ist wie der Vitesse Backpack, allerdings über weich gepolstertes Laptopfach verfügt. Meinen Testbericht zum Shinjuku Messenger findet ihr abschließend hier.