Mit der iPhone 14-Generation gibt es nicht nur eine Unfallerkennung, sondern auch mittlerweile eine Satelliten-SOS-Funktion, um Hilfe zu rufen, wenn keine Mobilfunkverbindung besteht. Über die grundsätzlich hilfreichen Features bestehen im Rettungswesen allerdings geteilte Meinungen.
Wie 9to5Mac berichtet, soll die Unfallerkennung im iPhone 14, die automatisch einen Notruf absetzt, wenn über die im iPhone verbauten Sensoren ein Unfall erkannt wurde, für zahlreiche falsche Notrufe gesorgt haben. Jeder falsche Alarm stellt eine zusätzliche Belastung für die örtlichen Rettungsdienste dar und kann möglicherweise zu Verzögerungen bei echten Notfällen führen.
„In diesem jüngsten Fall hat die Feuerwehr der Kita-Alpen in Nagano in Japan mitgeteilt, dass sie zwischen dem 16. Dezember und dem 23. Januar 134 falsche Anrufe erhalten hat, die ‚hauptsächlich‘ darauf zurückzuführen sind, dass die Unfallerkennung des iPhone 14 fälschlicherweise ausgelöst wurde, als die Besitzer die Skipisten hinunterfuhren. Insgesamt erhielt die japanische Notrufzentrale in diesem Monat 919 Anrufe, was bedeutet, dass die ca. 100 falschen Anrufe, die durch die iPhone-Crash-Detection-Funktion verursacht wurden, mehr als ein Zehntel der Arbeitsbelastung ausmachten.“
So berichtet 9to5Mac über die Unfallerkennung und irrtümlich ausgelöste Notrufe beim iPhone 14. Auch in den USA wurde bereits mehrfach von Fehlalarmen durch das Notfall-Feature berichtet, beispielsweise durch Achterbahnfahrten. Erst im Dezember des letzten Jahres gab es von Apple eine Anpassung der Funktion mit iOS 16.1.2 mit „Optimierungen bei der Absturzerkennung für die Modelle iPhone 14 und iPhone 14 Pro“. Die Unfallerkennung ist für das iPhone 14, iPhone 14 Pro (Max), der Apple Watch Series 8, der Apple Watch SE (2. Generation) sowie der Apple Watch Ultra verfügbar. Wer Skifahren geht oder sich in eine Achterbahn setzt, kann das Feature unter Einstellungen → Notruf SOS → „Nach schwerem Unfall anrufen“ temporär deaktivieren.
„Diese Technologie hat das Potential, Leben zu retten“
Ein weiteres Sicherheits-Feature der iPhone 14-Generation ist ein Satelliten-SOS, das eine Notfall-Nachricht auch dann absetzen kann, wenn man über keine Mobilfunkverbindung mehr verfügt. 9to5Mac berichtet diesbezüglich nicht nur über einen neuen Fall, bei dem der Satelliten-Notruf in einem entlegenen winterlichen Wald in Kanada von zwei Frauen genutzt wurde, sondern auch über die positive Rückmeldung der Rettungsdienste hinsichtlich Apples Feature.
Dwight Yochim, ein leitender Angestellter der British Columbia Search and Rescue aus Kanada, erklärte, er glaube, dass der obige Fall der „erste Einsatz“ der neuen Apple-Funktion in British Columbia sei.
„Es gibt dort keinen Mobilfunkempfang, aber einer von ihnen hatte zufällig das neue Apple-Telefon mit der SOS-Funktion und aktivierte den Notruf, und meines Wissens ist das der erste Einsatz des SOS in British Columbia. Hätten sie das nicht gehabt, hätte die Familie oder ihre Arbeit irgendwann gesagt: ‚Hey, sie sind nicht aufgetaucht‘, und das Suchgebiet hätte sich von dem Ort, an dem sie zuletzt gesehen wurden, bis zu dem Ort erstreckt, an dem sie vermutet werden, und das hätte mehrere hundert Kilometer betragen können.
Das ist eine Sache, die ihnen möglicherweise das Leben gerettet hat. Das ist ein Wendepunkt. Diese Technologie hat das Potenzial, uns wirklich dabei zu helfen, Leben zu retten und die Zeit zu verkürzen, die wir dafür brauchen.“
Laut Yochim bearbeite sein Rettungsteam rund 1.700 bis 1.800 Suchanfragen pro Jahr. Apples Satelliten-SOS auf dem iPhone 14 könnte diese Zahl erheblich verringern. „Wenn wir genau wissen, wo sich die Person befindet, brauchen wir nur noch hinzugehen und sie zu retten“, erklärt Yochim. Langwierige Suchen würden damit der Vergangenheit angehören. Die Satelliten-SOS-Funktion steht allen Besitzern und Besitzerinnen der iPhone 14-Modelle seit Dezember 2022 auch in Deutschland zur Verfügung.