The Banner Saga: Altnordisches, bildgewaltiges Rundentaktik-Epos im ausführlichen Test

Dass The Banner Saga schon jetzt äußerst beliebt im deutschen Apo Store ist, zeigt die minimale Verfügbarkeit von Promocodes. Auch wir mussten einige Zeit warten, bis wir das Strategiespiel testen konnten.

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Kurz nach der Veröffentlichung wurde The Banner Saga (App Store-Link) bereits von Apple als „Unser Tipp“ prominent in der Startleiste des App Stores präsentiert. Dieser Schritt bringt dem rundenbasierten Strategiespiel, das in einer altnordischen Fantasiewelt angelegt ist, derzeit immer noch eine Platzierung unter den Top Ten der bezahlten Apps im Store ein. The Banner Saga muss dort mit 8,99 Euro erstanden werden und benötigt zur Installation satte 1,75 GB an Speicherplatz. Für den Download sollte man zudem mindestens ein iPhone 4S mitbringen und über iOS 7.1 oder neuer auf dem Gerat verfügen.


Schon seit Anfang des Jahres ist The Banner Saga als PC-Version, unter anderem bei Steam, erhältlich, und hat nun samt einer deutschen Lokalisierung auch den Weg auf iPhone und iPad gefunden. Lediglich in den zwischenzeitig eingeblendeten animierten Szenen muss derzeit noch mit der englischen Sprache Vorlieb genommen werden, alle anderen Inhalte, darunter Menüs und Konversationen zwischen den Charakteren, können in deutscher Sprache aufgerufen werden.

Spieler nimmt Einfluss auf die Entscheidungen der Menschen und Riesen

Die Geschichte hinter The Banner Saga orientiert sich an alten Mythen und spielt in einer von Runen, isländischen Gesängen, Langbooten und authentisch anmutenden Gewändern geprägten Welt. The Banner Saga behandelt die brüchige Allianz zwischen Menschen und gehörnten Riesen, den Varl, und ihrem gemeinsamen Kampf gegen robotorartige Wesen, den Dredge. Gleich an zwei verschiedenen Schauplätzen startet die Reise dieses epischen Abenteuers: Während sich im Westen der junge, aufmüpfige Prinz der Menschen, Ludin, und der Steuereintreiber der Varl, Ubin, zusammen mit ihrem Gefolge auf den Weg macht, findet sich im Osten eine Karawane um den Jäger Rook und seine Tochter Alette, die vor den Dredge aus ihrem Dorf geflüchtet sind.

Untermalt werden diese Erzählstränge von Gesprächen zwischen den einzelnen Parteien. Schnell wird klar, dass das Gefüge zwischen Menschen und Riesen nicht so stabil zu sein scheint, wie es anfangs aussieht. Kleine Sticheleien, Machtgehabe und handfeste Streits verwirren den Spieler ein ums andere Mal – wer steht auf welcher Seite, und welchen Verbündeten soll man im Kampf vertrauen?

Einfluss auf diese Entwicklung kann der Nutzer von The Banner Saga nur dann nehmen, wenn er die Konversationen in eine bestimmte Richtung lenkt – beispielsweise durch offensive, defensive oder neutrale Äußerungen. In vielen Fällen werden gleich mehrere Möglichkeiten zur Antwort angeboten, die in der Folge weitreichende Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte haben werden. So bestimmt der Spieler gewissermaßen mit, wohin die Reise geht, trotz der Unberechenbarkeit der Protagonisten.

The Banner Saga verfügt über ein komplexes Kampfsystem

Einen wesentlichen Anteil an der Wikinger-Saga haben allerdings die rundenbasierten, strategischen Kämpfe, die zwischen den Verbündeten und ihren Gegnern, oftmals sind es die grotesken Figuren der Dredge, ausgefochten werden. Jeder der Charaktere verfügt dabei über eigene besondere Fähigkeiten, Resistenzen oder spezielle Schläge, die in den Battles möglichst geschickt eingesetzt werden müssen. In Kampfszenen, die auf einem Schachbrett-ähnlichen Gefüge ausgeführt werden, heißt es dann nicht nur, die Protagonisten ihren Möglichkeiten gerecht fortzubewegen, sondern auch entscheidenden Schaden am Gegner zu platzieren. Es kann in den meisten Fällen zwischen einem Schlag und einem schwächenden Hieb auf das Schild des Kontrahenten ausgewählt werden, zudem gibt es Boni wie Willenskraft, die den Hieben weitere Effektivität verleihen.

Gerade zu Beginn wird der Spieler mit den Möglichkeiten der strategischen Kämpfe jedoch überfordert. Zwar sind die ersten Gegner einfach zu bewältigen, allerdings wird kaum jemand gleich das komplexe Regelsystem und all die Raffinessen, die die rundenbasierten Battles bereitstellen, verinnerlichen. Zudem sorgen zu kleine Menüs und unübersichtliche Ansichten der Protagonisten auf dem Spielfeld für zusätzliches Chaos, dem der Gamer am Anfang fast hilflos gegenüber steht. Im Anschluss des Kampfes gibt es zudem die Option, mit den gewonnenen Erfahrungspunkten die Charaktere des Spiels weiter aufzurüsten – hier kommt ein wenig RPG-Feeling auf.

Lob, Kritik und abschließendes Fazit

Lob und gleichzeitige Kritik gibt es auch an der Geschichte von The Banner Saga: Während man sich in wirklich eindrucksvollen, detailreichen, handgezeichneten Umgebungen bewegt, die sehr zur mystischen Atmosphäre des Spiels beitragen, sorgt die erzählte Story oft für Verwirrung. Verschiedene Erzählstränge, die schnelle Entscheidungen des Spielers einfordern, scheinbar unpassende, verworrene Gesprächsfetzen sowie zu viele neue Namen, Informationen und Orte, die teils nur beiläufig erwähnt werden, aber für die Geschichte von Bedeutung sind, überfordern den Spieler zunehmend.

Festzuhalten bleibt daher – The Banner Saga ist kein Titel, den man „mal eben“ während der Kaffeepause bei der Arbeit oder in der großen Pause auf dem Schulhof beginnen sollte. Um einen möglichst komplikationslosen Einstieg in die komplexe Geschichte von Ludin, Ubin und Co. zu finden, sollte man sich einige Zeit nehmen, um das Geschehen nicht nur zu verstehen, sondern auch vollends genießen zu können. Das hat das starke Spiel nämlich auf jeden Fall verdient.

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