Auch der Berliner Audio-Spezialist Teufel wagt den Schritt in die Kategorie der Open-Ear-Kopfhörer. Ich habe die Teufel Airy Open TWS getestet und bin letztendlich enttäuscht. Warum das Gesamtpaket dennoch in Ordnung ist, erläutere ich in meinem Review.
Ich habe Open-Ear-Kopfhörer für mich entdeckt und schon einige Modelle von Shokz und Soundcore ausprobiert. Der Ersteindruck der Teufel Airy Open TWS fällt gemischt aus. Während das Ladecase mit Abmessungen von 9,3 x 5,8 x 2,9 Zentimetern ziemlich groß ist, fällt der erste Höreindruck positiv aus. Und das ist auch gut so, denn von Teufel bin ich immer guten Sound gewöhnt.
Bevor ich auf die Klangqualität weiter eingehe, möchte ich euch die Handhabung etwas genauer beschreiben. Jeder Kopfhörer verfügt über einen Ohrhaken, der einen sicheren Sitz ermöglicht. Der Haken selbst ist relativ stabil, was sich bei langer Tragedauer leicht negativ auswirkt. Der eigentliche Lautsprecher muss vor dem Ohr ausgerichtet werden, was wunderbar klappt, da sich dieser sowohl horizontal als auch vertikal bewegen lässt. Jedoch finde ich die Optik der Teufel Airy Open TWS nicht so schön, da sie ziemlich klobig wirken und der rechteckige Klotz vor dem Ohr kein Hingucker ist. Das geht schöner.
Teufel Airy Open TWS: Guter Klang, etwas wenig Bass
Das Konzept von Open-Ear-Kopfhörern erlaubt es, die Umgebung wahrzunehmen, anstatt sie auszublenden. Das ist im Flugzeug nicht unbedingt von Vorteil, aber im Alltag schätze ich dieses Konzept sehr. Außerdem muss man die Kopfhörer nicht tief in den Gehörgang schieben, was bei langen Musik-Sessions oft unangenehm wird. Ich habe mir bei Apple Music diverse Künstler und Genres angehört, unter anderen die Foo Fighters, Billie Eilish, Coldplay und mehr, und finde den Klang der Teufel Airy Open TWS insgesamt gut.
Hat man die Kopfhörer perfekt vor dem Ohr ausgerichtet, kommen Stimmen und Gesang klar rüber. Höhen und Mitten sind hervorragend ausbalanciert, allerdings finde ich den Bass etwas schwach. Das Gesamtbild ist dennoch gut, auch wenn ich mir von Teufel etwas mehr erwartet hätte. Man muss jedoch beachten, dass es sich hier um vergleichsweise günstige Kopfhörer handelt. Da sind ein paar Abstriche zu verkraften.
Leider lässt sich der Klang nicht weiter einstellen. Obwohl Teufel eine Kopfhörer-App anbietet, sind die Airy Open TWS nicht damit kompatibel. Das bedeutet, dass die Kopfhörer keinen Equalizer haben und eigene Feineinstellungen nicht möglich sind.
Touch-Bedienung funktioniert gut
Über einfache Touch-Gesten an den Kopfhörern kann man die Musik steuern, die Lautstärke anpassen oder den Sprachassistenten aktivieren. Die Gesten werden zuverlässig erkannt und die Steuerung geht leicht von der Hand. Allerdings ist es mir mehrfach passiert, dass ich schon beim Einsetzen der Kopfhörer die Musik versehentlich gesteuert habe.
Auch bei Anrufen kann man Gesten nutzen, um Anrufe anzunehmen oder abzulehnen. Die vier Mikrofone sorgen dabei für eine angenehme Gesprächsqualität.
Stabile Bluetooth-Verbindung, ordentliche Akkulaufzeit
Die Verbindung zum Endgerät erfolgt mit Bluetooth 5.3 zuverlässig. Sobald die Geräte einmal gekoppelt sind, erkennen sie sich fortan automatisch. Gleichzeitig gibt es lippensynchronen Videoton sowie Unterstützung für Google Fast Pair, was für Android-Smartphones praktisch ist.
Der integrierte Akku sorgt für Spielzeiten von bis zu 6 Stunden, was wirklich ordentlich ist. Das Ladecase bietet weitere 14 Stunden und mit 10 Minuten Ladezeit kann man wieder 90 Minuten Musik hören. Das Ladecase wird über USB-C aufgeladen, eine kabellose Lademöglichkeit gibt es jedoch nicht.
An dieser Stelle muss ich auch noch einmal darauf hinweisen, dass das Öffnen des Cases etwas kompliziert ist. Es gibt keine Lasche oder Einkerbung, um das Ladecase leicht öffnen zu können. Die LED hingegen ist sinnvoll, denn sie zeigt den ungefähren Akku-Status an.
Fazit
Die Teufel Airy Open TWS hinterlassen einen gemischten Eindruck. Der Klang ist gut, auch wenn ich etwas Bass vermisse. Extras gibt es keine, da eine App sowie ein Equalizer fehlen. Das Design der Kopfhörer ist Geschmackssache, jedoch wirken sowohl die Kopfhörer als auch das Ladecase klobig. Wer ein Fan von Teufel ist und das Konzept der Open-Ear-Kopfhörer mag, bekommt für 119,99 Euro kein schlechtes Produkt. Dennoch wünsche ich mir für eine mögliche zweite Generation ein schlankeres Design, mehr Personalisierungsmöglichkeiten und den typischen Teufel-Sound.