Die preiswerten Dashcams aus dem Hause ROAV und YI haben wir euch ja schon vorgestellt, heute möchte ich euch das Pendant aus der Luxus-Klasse vorstellen. Der Hersteller Nextbase, größter Anbieter von Dahscams in Europa, vertreibt seine Kameras seit Mitte des Jahres auch in Deutschland. Ich habe das Modelle 612GW ausprobieren können und möchte euch meine Erfahrungen schildern.
Nextbase 612GW: Installation im Auto ist schnell erledigt
Die Installation der Dashcam erfolgt schnell und einfach. Die mitgelieferte Scheibenhalterung wird einfach an der Windschutzscheibe befestigt und fixiert. Die Dashcam wird an der Halterung eingeschoben. Der Saugnapf ist sehr stark, hier wackelt nichts. Optional gibt es auch eine Halterung mit 3M-Kleber. Das 4 Meter lange Kabel muss jetzt zum Zigarettenanzünder verlegt werden, die folgende Zeichnung zeigt die beste Option. Und mit dem langen Kabel ist das überhaupt kein Problem, allerdings solltet ihr beachten, dass das Kabel fest mit dem Adapter für den Zigarettenschluss verbunden ist. Da ich vorher einen Adapter mit drei USB-Anschlüssen genutzt habe, sind diese jetzt weggefallen. Und das finde ich persönlich sehr ärgerlich. Mir wäre ein Kabel mit USB-Anschluss lieber gewesen.
Die Nextbase 612GW solltet ihr möglichst nicht im eigenen Sichtfeld anbringen. Besonders geeignet ist die Position hinter dem Rückspiegel auf der Beifahrerseite. Mit dem Kugelgelenk könnt ihr die Kamera perfekt ausrichten.
Inbetriebnahme erfolgt über das Touch-Display
Sobald die Dashcam mit Strom versorgt wird, schaltet sie sich automatisch an. Beim ersten Start müsst ihr die Sprache einstellen und euch über den 3 Zoll großen Touch-Screen durch die Einrichtung klicken. Wer sich für die Standardeinstellungen entscheidet, kann jetzt losfahren und die Aufnahme beginnt. Doch die Nextbase 612GW hat zahlreiche Optionen im Gepäck, auf die wir im weiteren Verlauf eingehen werden.
Auf dem Touch-Display könnt ihr zum Beispiel zwischen den Modi Video, Foto oder Wiedergabe wechseln. Ebenso lässt sich das Mikrofon schnell an- oder ausschalten, auch könnt ihr manuell eine Aufnahme starten. Über den Startbildschirm gelangt ihr außerdem in die Einstellungen.
So könnt ihr zum Beispiel festlegen, dass der Bildschirm nach 30 Sekunden abgedunkelt wird, ihr könnt euer Nummernschild angeben, damit dieses in den Aufnahmen gespeichert wird oder auch den Parkmodus aktivieren. Wenn das Fahrzeug geparkt ist, und Bewegungen erkannt werden, zeichnet die Kamera wieder auf. Das ist zum Beispiel dann praktisch, wenn ein anderes Auto in das eigene geparkte Fahrzeug fährt.
Ihr könnt euer Tempo auf dem Display anzeigen lassen, die microSD-Karte formatieren, die Auflösung einstellen, die Belichtung justieren oder die Videolänge bestimmen. Hier könnt ihr zwischen einer, zwei oder drei Minuten wählen. Wer möchte kann auch eine Zeitrafferaufnahme starten. 3 Minuten werden so auf 30 Sekunden gekürzt.
Des Weiteren kann man einen Zeit-Datumstempel, Tempo-, GPS- und Modell-Stempel aktivieren. Tastentöne lassen sich deaktivieren, auch könnt ihr festlegen, dass bei einem späteren Softwareupdate die Einstellungen beibehalten werden.
Nextbase 612GW liefert 4K Videos
Die Nextbase-Dashcam ermöglicht Aufnahmen in 4K. Die Auflösung liegt bei 3840 x 2160 Pixel bei 30 FPS, optional können Videos in Full HD aufgenommen werden. Die Kamera bietet ein 150 Grad Weitwinkelobjektiv mit 8,57 Megapixel und f1,6 und ermöglicht so hochwertige und klare Aufnahmen. Zur Aufnahme wird eine MicroSD-Karte Typ U3 benötigt, damit Videos in 4K gespeichert werden können. Mit einer 64 GB großen Karte ist die Aufnahme von bis zu 200 Minuten möglich, 128 GB reichen für rund 400 Minuten. Die Kamera ist 151 Gramm schwer, die Abmessungen betragen 97 x 59 x 42 Millimeter.
Die 4K-Auflösung ist vor allem tagsüber sehr wertvoll. Hier ist das Bild wirklich sehr gut, bei Nacht ist die Qualität leider nicht ganz so toll. Des Weiteren ist die Tonaufnahme etwas dumpf, aber noch als ausreichend zu bezeichnen. Durch einen Polfilter werden Reflexionen mit der Windschutzscheibe minimiert, das funktioniert ganz gut.
Aufnahmen selbst auswerten
Die Aufnahmen werden automatisch auf der MicroSD-Karte gespeichert und können natürlich exportiert werden. Und da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ihr könnt die Karte natürlich entnehmen und am Rechner die Videos exportieren, es steht aber auch eine App-Anbindung zur Verfügung. Die Nextbase 612GW kann ein eigenes WLAN erstellen, das Passwort kann auf dem Touchscreen abgerufen werden. So könnt ihr Videos direkt von der Kamera auf euer Smartphone übertragen. Das funktioniert ohne Probleme.
Des Weiteren bietet Nextbase eine Desktop-Software an, die auf den Namen Replay 3 hört. Hier kann man Videos auswerten, bearbeiten und schneiden. Im Programm selbst gibt es einen Assistenten, der aufzeigt, wie ihr Videos bearbeiten könnt. Auch ein Update der Kamera ist über die Software für Windows und Mac möglich. Das ist definitiv ein Pluspunkt für Nextbase.
Des Weiteren gibt es noch einen HDMI-Anschluss direkt an der Kamera. Mit einem entsprechenden Kabel könnt ihr die Dashcam auch am großen Fernseher anschließen und die Videos ansehen.
Nextbase 612GW: Durchweg positives Fazit
Die Installation und die Handhabung sind sehr simpel. Die Kamera bietet zahlreiche Optionen und Einstellungen, das Bild ist vor allem tagsüber mit 4K sehr gut. Nachtaufnahmen sind hingegen nicht so berauschend. Der Ton ist etwas dumpf. Die Zusatsoftware wertet die Dashcam noch einmal auf.
Die Nextbase 612GW mit 4K und GPS ist kein Schnäppchen. Mit 282,98 Euro ist die Dashcam deutlich teurer als ihre günstigen Konkurrenten, dafür gibt es aber auch deutlich mehr Funktionen und bessere Spezifikationen. Ob es dieses Luxus sein muss, bleibt letztendlich eure Entscheidung.
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Da das Kabel aber auch nur ein Fest verbautes USB Kabel ist kann man dieses auch tauschen und den 3 Fach USB Zigaretten Stecker nehmen den man möchte oder geht da ne besondere Leistung raus mit der die Cam betrieben werden muss
@Nathanel: War auch mein Gedanke.
Ist es nicht seltsam, dass die Autohersteller solche Technik (es geht ja noch deutlich günstiger als das getestete Gerät) nicht anbieten? Ich meine, Dashcams gibt es für rund 60,- EUR mit anständiger Qualität und das seit Jahren. Ich würde ja auch gerne aber die Verkabelung sieht bei mir ätzend aus und lässt sich nicht bei jedem Fahrzeug gut umsetzen. Hier hätte der Autohersteller zumindest am Spiegel z. B. einen USB-Port liefern können. Es gibt auch Menschen, die oben die Beleuchtung angezapft haben und das hat, je nach Fahrzeug, auch gut geklappt.
Mal bei Google eingeben:
„usb auf zigarettenanzünder“
Hiermit könnte es über einen kleinen Umweg gehen