Tado X: Heizkörper-Thermostat mit schickem Display im Test

Mit Matter over Thread kompatibel

Der Münchner Hersteller Tado hat seine neue Produktgeneration zu einem ziemlich seltsamen Zeitpunkt vorgestellt: Die neuen Heizkörper-Thermostate wurden quasi nach dem Ende der Heizperiode im Mai vorgestellt. Entsprechend wenig Motivation gab es für uns, die Testgeräte auszupacken und zu installieren. Nun haben wir unser Büro aber fit für den Herbst gemacht und wollen euch mit den ersten eigenen Eindrücken zum Tado Heizkörper-Thermostat X versorgen.

Aktuell bei tink.de im Angebot

Das Tado Heizkörper-Thermostat X könnt ihr für 99,99 Euro kaufen, das ist ein mehr als stolzer Preis. Günstiger wird es mit einem Starter-Set, das bekommt ihr beispielsweise bei tink.de im Angebot. Drei Heizkörper-Thermostate der neuen Generation kosten zusammen mit der Thread-Bridge von Tado nur 229,95 Euro, wenn ihr den Gutscheincode TADO20 an der Kasse eingebt. Auf tink.de sind auch noch einige andere Bundles reduziert.


Die Bridge ist dabei übrigens gar nicht unbedingt notwendig, denn dank Matter over Thread können sich die neuen Thermostate direkt nach dem Auspacken mit einem Thread Border Router eines anderen Herstellers verbinden. Wir haben dafür unseren HomePod mini verwendet. Die Tado Heizkörper-Thermostat X tauchen nach der Kopplung nicht nur in der Apple Home App auf, sondern auch in der Tado-App.

3 Tado X Thermostate mit Bridge

359,97 EUR 229,95 EUR

Nicht mit den alten Thermostaten kompatibel

Schlechte Nachrichten gibt es für alle Smart Home User, die ihr Zuhause schon mit dem einen oder anderen Thermostat von Tado bestückt haben. Die alten, komplett weißen Thermostate der V3-Generation sind nicht mit Tado X kompatibel. Oder anders gesagt: Ihr könnt das neue Thermostat nicht zu eurem bestehenden Zuhause hinzufügen.

Entweder müsst ihr das alte Zuhause mitsamt sämtlichen Geräten löschen oder einen zweiten Account anlegen. Allerdings kann man sich in der Tado-App immer nur mit einem Account anmelden. In der Praxis ist das absoluter Murks und von Tado gibt es auch vier Monate nach dem Start keine sinnvolle Lösung.

Das Tado X Thermostat ist deutlich kompakter als ein Eve Thermo

Es wird aber noch besser: Falls ihr euch die Mühe macht und einen zweiten Account anlegt, etwa mit den neuen Thermostaten im Erdgeschoss und den alten Thermostaten in der oberen Etage, dann müsst ihr für die Zusatz-Funktionen aus dem Auto Assist Paket doppelt bezahlen. Noch dazu funktionieren bezahlte Extras wie etwa Geofencing nicht richtig, da ihr auf eurem Gerät ja immer nur mit einem Tado-Account angemeldet sein könnt.

Dann doch lieber eine direkte Matter-Verbindung zu Apple Home

Als dann auch die Verbindung mit unserem HomePod mini nicht auf Anhieb funktionieren wollte, haben wir das Tado Heizkörper-Thermostat X direkt (und ohne Probleme) in die Apple Home App hinzugefügt. Darüber lässt es sich wunderbar steuern, sogar per Siri. Und natürlich auch in Automationen einbinden, um weitere Energie zu sparen. Die Heizung kann automatisch ausgeschaltet werden, sobald die letzte Person das Haus verlässt. Und Apple Home kann hier sogar auf Personen Bezug nehmen und beispielsweise die Heizung in Freddys Raum ausschalten, wenn Freddy das Zuhause verlässt.

Nur zwei Details lassen sich nicht direkt in Apple Home regeln: Die Kindersicherung kann nur in der Tado-App aktiviert werden. Das ist praktisch, denn so wird die Dreh-Funktion am Thermostat selbst komplett deaktiviert. Und auch mögliche Temperatur-Abweichungen lassen sich nur in der Tado-App hinterlegen. Am Ende ist es aber auch kein Beinbruch, wenn man für diese beiden Funktionen mal kurz in die App des Herstellers schaut, das macht man ja nun auch nicht fünf Mal am Tag.

Das Display von Tado X lässt sich sehr gut ablesen

Die Hardware von Tado X ist exzellent

Das alles würde mich gar nicht groß aufregen, wenn denn die Hardware nicht so klasse wäre. Die Tado Heizkörper-Thermostat X sind die modernen Heizungsregler, die ich bisher in der Hand hatte. Sie sind ungemein kompakt gestaltet und lassen sich in unterschiedlichen Richtungen installieren. Es spielt keine Rolle, in welche Richtung das Ventil eurer Heizung zeigt. Selbst die Informationen auf dem Display können in vier verschiedene Richtungen ausgerichtet werden. Einfach nur klasse.

Das Display selbst ist in einem matten Schwarz gehalten und kann wunderbar abgelesen werden. Sobald man leicht am Rad dreht, werden die Zieltemperatur und die aktuelle Temperatur angezeigt. Das Thermostat lässt sich komplett ausschalten und in 0,5er-Schritte von 5 bis 30 Grad regeln. Pluspunkte verdient das Tado Heizkörper-Thermostat X für die Lautstärke. Der Motor soll nur 35 Dezibel laut sein. Hörbar ist er nur, wenn man das Ohr direkt neben das Thermostat hält.

Der Akku wird einfach per USB-C aufgeladen

Ein weiteres Highlight: Im Gegensatz zur Konkurrenz kommen beim Tado Heizkörper-Thermostat X keine AA-Batterien zum Einsatz, stattdessen ein Akku. Dieser lässt sich einfach vom Thermostat abnehmen und per USB-C aufladen. Die Akkulaufzeit soll ausreichend für eine ganze Heizsaison sein.

Ich finde die Hardware sensationell gut. Mir gefällt die Optik richtig prima und ich freue mich, dass endlich jemand einen Akku integriert, der sich zudem auch noch einfach austauschen lässt.

Fast alles richtig gemacht

Zumindest das Hardware-Team hat bei den neuen Tado Heizkörper-Thermostat X alles richtig gemacht. Und ich glaube auch nicht, dass das Software-Team von Tado nicht dazu in der Lage gewesen wäre, die neuen Thermostate mit den alten kompatibel zu machen. Aber dann hatte wohl irgendjemand im Management eine glorreiche Idee.

Empfehlen können wir die neuen Tado-Thermostate an alle Neueinsteiger, die bisher noch keine smarte Heizung haben. Bestandskunden von Tado sollten die X-Generation nur kaufen, wenn sie komplett auf eine Steuerung über Apple Home setzen.

Tado Smartes Heizkörper-Thermostat X an einer Heizung
Hin und hergerissen: Das Tado X Thermostat
Mein Fazit
In Sachen Hardware überzeugt das neue Tado X Heizkörper-Thermostat auf ganzer Linie. Rund um die Tado-App gibt es aber einige klare Kritikpunkte. Funktioniert prima mit Matter und Apple Home.
Design
96
Software
40
Handhabung
90
Preis
70
Pro
tolles Display
kompakte Bauform
Matter kompatibel
Akku statt Batterie
Kontra
Tado-App mit Abos
inkompatibel mit Vorgänger
74
Testergebnis
Tado X Starter-Set kaufen
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Kommentare 15 Antworten

  1. Ich habe meine Wohnung schon seit 10 Jahren mit den „alten“ Geräten ausgestattet: 9 Thermostate plus 4 Zusatzgeräte. Bei einem Preis von gut 1000€ die ich für einen Wechsel zahlen müsste – wie lang sollte ich da heizen bis ich das Geld raus habe? Abgesehen davon dass die alten Geräte zuverlässig laufen…

    Ja geile Geräte, aber höchstens für Neueinsteiger und nicht für Tado-Bestandskunden.

      1. Nein, das Angebot habe ich nicht bekommen. Ich sehe hier aber auch keinen Mehrwert auf die neuen Geräte umzusteigen, es sei denn die zahlen meine Heizungskosten anteilsmäßig mit.

  2. Tado redet von bis zu 30% Energieersparnis, die sich schon relativieren, wenn man selbst schon vorher die Temperatur abgesenkt und nachts nochmals reduziert hat. Dafür kauft man eine Grundausstattung für ein paar hundert Euro, um dann beschissen zu werden, weil man ein Abo-System aufgedrückt bekommt. Zu guter Letzt kommen nach 3 Updates ein ganz neues, noch teureres und inkompatibles Modell. Ich nenne das nicht Energieeinsparung, sondern Kostenumverteilung zu Tado. Ich habe noch v1 und habe nie weiter investiert, da ab v2 Abo-Pflicht bestanden hätte, obwohl es bei v1 inkludiert war. Damit verabschiede ich mich von Tado. So gut die Geräte sind. Aber es geht hier nicht um reinen Luxus, sondern in erster Linie um energieoptimiertes heizen zur Kostenreduzierung und nicht um es Tado in den Rachen zu schieben. Ich finde es traurig, dass das hier so beworben wird.

    1. Ich habe mich doch zu den meisten von dir genannten Punkten im Artikel ebenso kritisch geäußert? Warum findest du es traurig, dass ich über so etwas schreibe?

  3. Schlecht am neuen System ist das es (hoffentlich noch) keine Steuerung für die Klimaanlage gibt und was schlimmer ist. Man kann nicht Tür-/Fenstersensoren die in HomeKit eingebunden sind ansprechen – sondern muss das Abo von Tado nutzen. Was soll das?!!!…

    1. Du kannst doch innerhalb von Apple Home entsprechende Automationen erstellen im Zusammenspiel mit Fenstersensoren…

      Dass die Klimaanlagen-Steuerung von Tado nicht gleichzeitig mit Tado X genutzt werden kann, ist dagegen ein weiterer Witz an der ganzen Geschichte, da hast du Recht.

  4. Warum wird in sog „Tests“ von Tado Thermostaten nie angesprochen, dass es nicht möglich ist sie außerhalb der Tado App in den Automatikmodus zu versetzen? Sinnvolle Automationen, wie die angesprochene „keine Person im Haus, Heizung aus; mind. eine Person im Haus, Automatikmodus“ funktioniert so nicht. Denn man will ja nicht 50 Atomatinen basteln, je nachdem, wann eine Person hach Hause kommt soll auf eine andere Temperatur geschaltet werden. Das will man ja im Automatikmodus über Heizpläne steuern.

    Ohne den Fallback auf den Automatikmodus kann man keine Fenstersensoren und kein Geofencing in Apple Home sinnvoll nachbauen. Komischerweise verkauft Tado eine automatische Fenster offen Erkennung und Geofencing im Abo.

    Ich nutze Tado 3+ mit einem Homebridge Plugin, obwohl die Bridge nativ HomeKit kann, damit ich in den Automatikmodus zurückschalten kann.

    Jetzt, wo Eve den externen Temperatursensor veröffentlicht hat, würde ich vollends von Tado abraten, auch, wenn ich das Design schon mag.

      1. Ein ganz wichtiger Hinweis von R@Hat!

        Externe Fenstersensoren und Tado X funktionieren in Homekit nicht richtig. Der Tadosupport begründet das mit den Einschränkungen durch Matter, aber Eve bekommt es ja auch hin, auch mit mehreren Fensterkontakten pro Thermostat!
        Und das beste: Die neuen Tado X werden vom Homebridge-Plugin nicht erkannt!
        Ich habe die Tado X wieder zurückgeschickt und auf Eve umgestellt.

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