Erst kürzlich hatten wir darüber berichtet: Die Design-Plattform Canva hat die Kreativsoftware-Suite Affinity mit den drei Anwendungen Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher übernommen. Canva will mit diesem Schritt ein professionelles Publikum anlocken und sich als Herausforderer von Adobe in der digitalen Designbranche positionieren.
Bereits kurz nach der Bekanntgabe durch die beiden Unternehmen mehrten sich bei vielen Nutzern und Nutzerinnen der Affinity-Apps große Zweifel, ob die bislang gern gesehene Einmalzahlung für die Kreativ-Software mit der Akquisition Bestand haben würde. Viele Affinity-User setzen gerade aufgrund des Einmalkaufes auf die Apps und haben sich von den Abo-Gebühren von Adobes Creative Cloud verabschiedet.
Nun haben sich Affinity und Canva gestern in einem gemeinsamen Statement zu Wort gemeldet und versprechen, dass Nutzer und Nutzerinnen niemals in ein Abo-Modell gezwungen werden. In der Erklärung gibt man an, die Affinity-Software „fair, transparent und erschwinglich“ zu halten, einschließlich „der unbefristeten Lizenzen, die Affinity zu etwas Besonderem gemacht haben“.
Als die Übernahme von Canva am Dienstag bekannt gegeben wurde, hatten sich Affinity-User auf eine vage Formulierung in den FAQ konzentriert, die besagte, dass das Affinity-Preismodell „zu diesem Zeitpunkt“ nicht betroffen sein würde. Dies warf die Frage auf, ob zu einem späteren Zeitpunkt das monatliche Abo-Modell von Canva übernehmen würde.
Statement deutet gleichzeitig auf Abo-Einführung bei Affinity hin
Jetzt versprechen die Unternehmen, dass sie auch für künftige Affinity-Versionen unbefristete Lizenzen anbieten werden, wobei sie klarstellen, dass Abonnements „immer nur eine Option neben dem unbefristeten Modell sein werden, für diejenigen, die es bevorzugen“. Die Zusage besagt auch, dass Affinity weiterhin als eigenständige Produktsuite unterstützt wird, auch wenn einige Funktionen in die Design-Plattform von Canva integriert werden.
„Wir freuen uns darauf, die Einführung von stark nachgefragten Funktionen wie die Unterstützung variabler Schriftarten, Angleichungs- und Breitenwerkzeuge, automatische Objektauswahl, mehrseitige Druckbögen, ePub-Export und vieles mehr zu beschleunigen“, heißt es in der Ankündigung. „Diese Ergänzungen werden Affinity als die beste fortschrittliche Design-Suite auf dem Markt weiter festigen und werden im Laufe des kommenden Jahres als kostenlose Updates für V2 veröffentlicht.“
Die Zusage geht nicht direkt auf andere Fragen ein – zum Beispiel, ob Affinity einige der generativen KI-Technologien von Canva übernehmen wird. Zudem ist es auch möglich, dass Affinity zwar in Zukunft weiterhin einen Einmalkauf für die Kreativ-Suite anbieten wird, dieser aber im Vergleich zu den monatlichen oder jährlichen Abokosten um einiges teurer sein könnte – auf diese Weise könnten Nutzer und Nutzer der Affinity-Apps schlussendlich doch in ein Abonnement gedrängt werden, wenn sich der Einmalkauf finanziell nicht rentiert.
Komisch, solche Statements erinnern mich immer an Sätze wie „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“, „Die Rente ist sicher“ oder „Wir stehen geschlossen hinter unserem Trainer!“ 🤔
Zumindest hat man schon jetzt auf eine Abo-Möglichkeit hingewiesen. Und ja, man auch jene respektieren, die Abos mögen.
Das war auch mein erster Gedanke. Im Hinblick darauf, dass viele User die Suite GENAU wegen der einmalig zu erwerbenden Lizenz gekauft und womöglich auch ihr Adobe-Abo gekündigt haben, hielte ich einen schleichenden Übergang in ein Abo für eine Täuschung der Kundschaft und natürlich eine echte Schweinerei.
„Die Definition einer Mauer ist sehr vage ☝🏻… wir würden gerne in dem Zusammenhang von einem Gartenzaun sprechen.“
😂