Vor nicht allzu langer Zeit haben wir euch ein anderes Modell von SOUL, den Noise Cancelling-Kopfhörer Jet, vorgestellt. Nun gibt es mit dem SOUL Combat+ ein Gerät für Sportler.
Bei vielen Sportarten bietet es sich an, sich von entsprechender Musik motivieren zu lassen, sei es beim Joggen, beim Gewichte stemmen im Fitnessstudio oder auf dem Cross-Trainer zuhause. Leider haben viele Hersteller nicht an die Absonderung von Körperflüssigkeiten, in diesem Falle Schweiß, gedacht – und so sind gewöhnliche Kopfhörer ohne spezielle Eigenschaften oft nur mit einem kurzen Leben gesegnet, da der aggressive Schweiß nicht nur das Material angreift, sondern die Flüssigkeit auch ins Innere der Headphones dringt und für Funktionsstörungen sorgt. Bedingt durch die sportlichen Bewegungen ist zudem kein fester Sitz, insbesondere von OnEar- oder OverEar-Kopfhörern, auf dem Kopf garantiert.
All diesen Problemen, mit denen musikhörende Sportler stetig zu kämpfen haben, widmet sich der SOUL Combat+, ein sehr leichter und in relativ kompakter Bauweise realisierte OverEar-Kopfhörer, den wir nun seit einiger Zeit zum Test bereitstehen haben. In dieser Zeit kam das Gerät unter anderem beim Tanzen und auch auf dem Spinning Bike zum Einsatz. Erhältlich ist der SOUL Combat+ in drei verschiedenen Farbvarianten (Amazon-Link), bei denen jeweils schwarz als dominierende Farbe auszumachen ist. Neben einer vollschwarzen Version gibt es den SOUL Combat+ mit farblichen Akzenten in blau oder neongelb bei Amazon zu erstehen. Während für die bunten Varianten derzeit etwa 187 Euro zu Buche schlagen, muss die komplett schwarze Version mit 199 Euro bezahlt werden. Alle drei Modelle sind versandkostenfrei und für Prime-Kunden mit Expressversand lieferbar.
SOUL hat für die Vermarktung des eigenen Sportkopfhörers Combat+ ähnlich wie auch der Konkurrent Beats große Sportler für sich gewinnen können, um das Produkt zu promoten. Für den Combat+ wurde unter anderem Usain Bolt gewonnen, der den Kopfhörer werbewirksam in einigen Videos und auf Bildern der SOUL-Website trägt. Anders als wir mit unserem schwarz-blauen Modell hat sich der schnellste Mann der Welt aber für die schwarz-gelbe Variante entschieden.
Wie auch der bereits von uns getestete SOUL Jet kommt auch der Combat+ in einem edlen und stabilen Karton samt Hartschalencase und angebrachtem Karabiner daher. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein Kevlar-verstärktes Kabel mit 3,5 mm-Klinkenanschluss, iDevice-Fernbedienung und Mikrofon, zwei verschiedene Ohrpolster mit Comply-Formschaum und Mesh-Textilmaterial, sowie eine kleine Klemme, mit der das Kabel bei Bedarf an der Kleidung angebracht werden kann.
Der SOUL Combat+ wurde speziell für sportliche Aktivitäten entwickelt
Bei der Konstruktion des Combat+ hat der Hersteller natürlich auf die spezifischen Bedürfnisse von Sportlern gehört: Neben einer besonders strapazierfähigen und mit 236 g sehr leichten Bauweise samt breitem und mit rutschfestem Gummi versehenen Kopfband wurde auch ein schweißresistentes Kabel verbaut. Die waschbaren Mesh-Kopfpolster, oder wahlweise die sich durch Körperwärme formenden Comply-Polster, sowie eine Kompressions-Passform mit geräuschdämmenden Eigenschaften sollen für beste Konzentration und Bequemlichkeit beim Sport sorgen.
In meinem Test, bei dem der SOUL Combat+ bei einigen Tanzaktivitäten und auch beim schweißtreibenden Spinning-Training aufgesetzt wurde, schlug sich der Kopfhörer bravourös. Selbst bei energischen Kopfbewegungen und schweißtreibenden Aktionen saß der Sportkopfhörer fest auf meinem Kopf und bewegte sich, wenn überhaupt, nur wenige Millimeter. Die nicht übermäßig großen Ohrpolster umschlossen die Ohren trotzdem vollständig, und die von mir in den meisten Fällen angewandten Comply-Polster mit leicht gummierter Oberfläche sorgten nicht nur für eine gute Abschirmung, sondern hielten den Kopfhörer dort, wo er hingehört – und verhinderten durch den Anpressdruck auch das Eindringen von Schweiß ins Innere des Geräts. Mit den eher luftigen Mesh-Polstern muss man hinsichtlich der Abschirmung einige Abstriche machen, dafür können sie aber auch problemlos in die Waschmaschine gesteckt werden.
Das Bass-Monster lässt sich per Equalizer besänftigen
Soweit, so gut. Doch wie steht es um den Klang des SOUL Combat+? Schon beim zuvor getesteten SOUL Jet war ein sehr basslastiges Soundbild aufgefallen, das sicher nicht jedem User gefallen dürfte. Auch der SOUL Combat+ ist definitiv in das consumer-orientierte und sehr bassbetonte Genre einzuordnen. Der Hersteller spricht auf der Produktseite von einem „fortschrittlichen Treiber- und Schaltkreis-Design“, das „mit dem charakteristischen Klang von SOUL für ein ausgewogenes Verhältnis von kraftvollen Bässen und klaren Mitten und Höhen“ entwickelt wurde.
Nachdem man den SOUL Combat+ im Zusammenhang mit dem iPhone durch einige musikalische Genres geschubst hat, lässt sich diese Beschreibung mehr als bestätigen. Ohnehin basslastige Kategorien wie House, Reggae und HipHop klangen wohlwollend weich und lebendig, bei anderen Genres wiederum war dieser bassbetonte Sound wiederum von großem Nachteil. Vor allem die Mitten und Höhen wirkten im Vergleich zu den teils überbetonten Bässen einfach zu schwach auf der Brust und konnten sich gegen das maßlose Gewummere nicht durchsetzen. Auch eine klare Differenzierung zwischen Mitten und Höhen ließ der SOUL Combat+ in der Werkseinstellung vermissen. Obwohl ich sonst kaum bis gar nicht von den Equalizer-Funktionen im iPhone Gebrauch mache, probierte ich mit aufgesetztem SOUL Combat+ einige Einstellungen durch – und siehe da, die Option „Weniger Bässe“ führte gleich dazu, dass mir meine eigene Musik wieder sehr viel vertrauter und strukturierter vorkam.
Sicherlich sollte jeder potentielle Käufer von SOUL- oder auch Beats-Produkten wissen, auf was er sich klanglich einlässt. Wem ein sehr basslastiger Klang beim Sport im Zusammenhang mit dazu passenden musikalischen Gattungen gefällt, wird auf jeden Fall seine Freude mit dem SOUL Combat+ haben. Alle anderen User, die auf einen hervorstechenden Bass verzichten können, sind im Falle dieses Sportkopfhörers auf die Fähigkeiten des Equalizers im iDevice angewiesen – oder greifen zu anderen Modellen.