Sonic Jump Fever: Kostenloses Freemium-Monster, das wirklich niemand braucht

Mit Sonic Jump hat SEGA bereits vor einiger Zeit einen Vertical Runner im deutschen App Store veröffentlicht. Seit dieser Woche gibt es  mit Sonic Jump Fever einen Nachfolger.

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Darf es eine Runde Freemium sein? Sonic Jump Fever (App Store-Link), eine kostenlose Applikation für iPhone, iPod Touch und iPad, ist seit dieser Woche im App Store erhältlich. Das knapp 98 MB große Spiel steht in deutscher Sprache bereit und erfordert mindestens iOS 7.0 für die Installation.


Warum SEGA unbedingt einen weiteren Vertical Runner in den Store bringen musste – immerhin gibt es seit einiger Zeit schon Sonic Jump im App Store zu laden – ist mir immer noch unbegreiflich. In der App-Beschreibung von Sonic Jump Fever heißt es demnach, „basiert auf dem beliebten Spiel ‚Sonic Jump‘ von SEGA“, weitere Informationen gibt es dazu seitens der Entwickler nicht.

Wir haben also einen Versuch gestartet und uns das Casual Game auf ein iPad geladen. Gleich zu Beginn wird deutlich: Hier gibt es wieder einmal Freemium-Kultur in Reinform. Nach einem kurzen Tutorial wird man dann auch alsbald aufgefordert, die Spielfigur mit weiteren Extras auszustatten. SEGA zeigt sich hier am Anfang als Developer in Geberlaune und spendiert dem willigen Gamer eine Handvoll In-App-Kapital, um sich einige Verbesserungen kaufen zu können.

Doch schon nach der ersten richtigen Partie, die gameplay-technisch sehr dem berühmt-berüchtigten Doodle Jump mit seinen zahlreichen Plattformen und gelegentlichen Gegnern ähnelt, wird klar, worauf SEGA auch mit diesem Vertical Runner hinaus will: Kaufe Verbesserungen, damit du mit deinen Freunden in der Bestenliste mithalten kannst. Was, du willst kein Geld ausgeben? Dann wirst du halt so lange mit nervtötender Werbung belästigt, bis du dein iDevice gefrustet in die Ecke wirfst und Sonic Jump Fever vom Gerät löschst.

Die Werbebanner in Sonic Jump Fever sind nach meinen persönlichem Empfinden fast noch schlimmer einzustufen als die ständigen Aufforderungen und blinkenden Hinweise, sich mit Extras, Boni, Upgrades und Boosts auszustatten. So gibt es zwischen den teils nur einminütigen Partien – ohne die eben erwähnten Premium-Features kommt man nämlich nicht sehr viel weiter – nicht nur ein erst nach 10-sekündiger Spieldauer wegklickbares Werbevideo, nein, auch darunter ist noch ein Vollbild-Banner versteckt, der ebenfalls weggeklickt werden muss, bevor es überhaupt erst weitergehen kann.

Grafisch und spielerisch ist Sonic Jump Fever an sich kein verachtenswertes Spiel, allerdings hat es SEGA mit diesem Vertical Runner hinsichtlich der Kaufzwänge, In-App-Käufe (die bis zu Preisen von 89,99 Euro getätigt werden können…) und stetigen Werbebanner/-videos mehr als übertrieben. In so fern bleibt zu diesem Game nichts weiter zu sagen als: Geladen. Gespielt. Genervt. Gelöscht. Falls ihr dennoch einen Versuch wagen wollt, schaut euch zunächst den folgenden Trailer an.

Trailer: Sonic Jump Fever

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Kommentare 4 Antworten

  1. Die ganze Vollpfosten die ohne Hirn Unmengen an Geld ausgeben sind schuld an dieser Entwicklung… Siehe Candy Crush. Ich hab bisher keinen Cent in das Spiel investiert. Dann hock ich halt mal 1 Monat an einem Lvl. Die Leute haben einfach keine Geduld mehr. Am besten alles sofort haben.

    1. Es gibt viele Gründe, weshalb diese Leute gerne kaufen. Andere Gründe sind, dass sie vor Freunden oder anderen Leuten angeben wollen und/oder ihr eigenes Ego höher fühlen wollen, indem sie sich beweisen, dass sie schnelleres Vorankommen kaufen können, und/oder nicht frustriert sein wollen, dass man es eigentlich nicht so „schnell“ schafft, und/oder …

      Meiner Ansicht nach, sollte man das Spiel lassen, wenn die ohne InApp-Käufe überwindbaren Hindernisse man nicht überwinden will, denn sonst heißt es, dass das Spiel keinen Spaß macht.

      Als Bsp.: Bei Angry Birds Star Wars kann man zwei Planeten durch Aufgaben freischalten oder sie kaufen. Ich habe ständig gehört, dass sie sich lohnen und deshalb gekauft wurden. Das gab mir den Ansporn in der vorgehenden Planeten überall 3 Sterne zu erreichen. Deswegen sah ich, dass das nicht immer so einfach ist und es gibt viele Tricks um dies zu erreichen. Da das Spiel Spaß macht, war der Versuch zum Erreichen aller drei Sterne nicht so mühevoll und es macht Spaß, weil man dann viele neue Tricks lernt. Wenn man nur die Szenerien schaffen will, ist das Spiel eigentlich eher langweilig außer den Eye Candys.

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