RPLY: KI-basierter Assistent für iMessage unter macOS erschienen

Kostenlose Testphase möglich

Apples iMessage ist spätestens seit iOS 18 ein ausgereifter Messenger, der sich systemweit auf iPhones, iPads, dem Mac und der Apple Watch sowie auch per Siri auf anderen Apple-Geräten verwenden lässt. Aber auch wenn es in einigen Ländern schon KI-basierte Features für viele Apple-Apps gibt, hinken in dieser Hinsicht die Möglichkeiten bei iMessage noch deutlich hinterher.

Das Entwicklerteam von Nox hat nun eine Lösung gefunden, um mittels Künstlicher Intelligenz unbeantwortete Nachrichten in iMessage besser verwalten zu können: Die eigens kreierte macOS-Anwendung RPLY. Sie setzt auf die Unterstützung von KI, um zum einen alle Nachrichten in iMessage zu scannen und unbeantwortete Nachrichten in einem speziellen Hub zu sammeln, und auch im Anschluss KI-basierte Antworten für diese Nachrichten zu entwerfen, die man dann mit einem Klick versenden kann.


Die Funktionen von RPLY lassen sich damit auf ein simples Ziel herunterbrechen: Menschen zu helfen, die viele Nachrichten per iMessage erhalten und den Wust an unbeantworteten Nachrichten besser unter Kontrolle bekommen wollen. Wer gelegentlich mit dem Freundeskreis oder der Familie ein paar kleine Chats pflegt, dürfte kaum einen Mehrwert in RPLY finden.

Hinzu kommt, dass RPLY für die volle Funktionalität auf dem Mac jede Menge Berechtigungen einfordert: So verlangt die App zum Start nicht nur verpflichtend den Zugriff auf die gesamte Festplatte des Macs, sondern auch auf die Kontakte und die Mac-Steuerung. Aktiviert man auch nur eine einzige dieser drei Berechtigungen nicht, lässt sich die App nicht nutzen. Darüber hinaus wird RPLY im Zuge des Einrichtungsprozesses auch noch ungefragt als Anmeldeobjekt hinzugefügt und muss manuell in den Systemeinstellungen wieder entfernt werden. Um auf die iMessage-Nachrichten zugreifen und darüber Nachrichten versenden zu können, hat man sich außerdem mit dem eigenen Apple-Account anzumelden. Viele Forderungen für eine simple Aufgabe also.

Monatlicher Abopreis ist ein großes Ausschlusskriterium

Die Idee zu RPLY stammt von der Entwicklerin Molly Cantillon, die gegenüber TechCrunch erklärt, sie wolle mit RPLY „den Nachrichtenversand weniger zur Last werden zu lassen und trotzdem authentische Verbindungen aufrecht[erhalten].“ Apple selbst macht es einem derzeit nicht unbedingt leicht, Erinnerungen für ausstehende iMessage-Nachrichten zu erhalten: Chats können höchstens als „Ungelesen“ markiert werden. Immerhin ist es möglich, Nachrichten vorzubereiten und sie zu einem gewählten Datum und Uhrzeit versenden zu können.

RPLY dürfte hierzulande aufgrund des iMessage-Nischendaseins wohl für viele Personen nicht großartig interessant sein, da hier ein Großteil der Kommunikation über Drittanbieter-Messenger wie Signal, Threema, Telegram und WhatsApp abgewickelt wird. Auch der Preis für RPLY dürfte den Ausschlag geben, die App nicht langfristig zu verwenden: Nach dem Download der App von der Entwickler-Website und der kostenlosen Testphase verlangt das Entwicklerteam satte 30 USD/Monat für die Nutzung von RPLY. Spätestens an diesem Punkt wandert die kleine Datenkrake bei mir in den Papierkorb.

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert