Das hat ganz schön lange gedauert: Mit rund einem Jahr Verspätung haben es die neuen Multiroom-Lautsprecher von Riva auf den deutschen Markt geschafft.
Bereits auf der IFA im vergangenen Jahr durfte ich einen ersten Blick auf die neuen Multiroom-Lautsprecher von Riva werfen. Im Sommer erfolgte dann ein weiteres Event in München, dann wieder die IFA. Und tatsächlich gibt es die neuen Speaker jetzt endlich zu kaufen: Den kompakten Riva Arena für 269 Euro mit dem zusätzlichen Akku-Pack für 99,99 Euro sowie den großen Riva Festival für 549 Euro. Gemeinsam treten die beiden Lautsprecher in der neuen Multiroom-Serie Riva Wand auf.
Warum aber gleich eine neue Serie kaufen, wenn es doch mit MusicCast und vor allem Sonos doch schon große Player auf dem Markt gibt? Zunächst einmal verspricht Riva einen sensationellen Klang, wobei das sicherlich von der persönlichen Musikrichtung, der Wohnsituation und dem Investment abhängt. Denn ganz ehrlich: Zwischen einem vergleichbar teuren Sonos Play:5 und einem Riva Festival stellt der normale Nutzer, der seine Musik von Spotify streamt, wohl wenn überhaupt minimale Unterschiede fest.
Das erwartet euch bei der Multiroom-Lösung Riva Wand
Umso gespannter war ich, was die Wand-Serie von Riva nun noch alles zu bieten hat – und die zahlreichen Funktionen können sich wirklich sehen lassen. So sind nicht nur Bluetooth und WLAN mit an Board, sondern auch klassisches AirPlay, auch Musik von DLNA-Servern kann ohne Umwege abgespielt werden. Für Nutzer eines Google Home interessant: Dank Chromecast-Funktionalität ist auch hier eine entsprechende Anbindung gegeben.
Google ist hier übrigens das richtig Stichwort. Die Einrichtung erfolgt aufgrund der Chromecast-Komponenten nicht über die Riva Wand App des Herstellers, sondern über die Home-Anwendung von Google. Das ist definitiv gewöhnungsbedürftig und sicherlich nicht jedermanns Sache, am Ende aber keine große Herausforderung und durchaus mit einigen Vorteilen verknüpft.
So können in Google Home beispielsweise verschiedene Multiroom-Gruppen aus mehreren Lautsprechern erstellt werden, die dann von Streaming-Diensten wie Spotify direkt angesteuert werden können. Hier können nicht nur verschiedenen Kombinationen erstellt, sondern auch Lautsprecher von anderen Herstellern eingebunden werden, sofern sie denn über die Chromecast-Technik verfügen. Mit einem kleinen Adapter kann man so beispielsweise eine bereits vorhandene Hifi-Anlage einbinden.
Etwas schade ist lediglich die Tatsache, dass über AirPlay immer nur ein Lautsprecher angesteuert werden kann und Google Home Apple Music bisher nicht unterstützt. Lokal auf dem Gerät gespeicherte Musik kann zwar über die Riva-App auf jedem einzelnen Lautsprecher abgespielt werden, aber leider nicht im Verbund.
Das können die beiden Lautsprecher Riva Arena & Festival
Mit dem 269 Euro teuren Riva Arena will der US-amerikanische Hersteller einen Konkurrenten zum etwas günstigeren Sonos Play:1 oder mittlerweile dem Sonos One aufstellen. Mit 50 Watt Gesamtleistung und sechs integrierten Lautsprechern gelingt das klänglich auf jeden Fall, auch optisch und in Sachen Verarbeitung kann man am kompakten Arena nichts aussetzen. Neben den drahtlosen Anschlüssen stehen direkt am Gerät ein USB-Eingang sowie ein AUX-Anschluss bereit.
Für knapp 100 Euro darf man sich zudem über ein ganz besonderes extra freuen: Das optionale Akkupack wird einfach unter den Lautsprecher gesteckt und sorgt für einen mobilen Musik-Genuss mit einer Lautzeit von über 16 Stunden. Die Musik mal eben mit in einen anderen Raum oder gar mit in den Garten nehmen? In diesem Fall kein Problem.
Mindestens drei Nummern größer und natürlich noch einmal deutlich kraftvoller ist der Riva Festival, der XXL-Lautsprecher des Herstellers. Auch er ist in den beiden Farben Schwarz und Weiß erhältlich und bietet 200 Watt maximale Gesamtleistung, die sich auf drei Tieftöner, drei Hochtöner und sechs Lautsprecherchassis verteilen. Damit will Riva einen raumfüllenden Klang erzeugen, bei dem man nicht mehr erkennen kann, wo sich die Audioquelle genau befindet.
In Sachen Anschlüssen hat der große Riva Festival noch einmal mehr zu bieten, denn neben den drahtlosen Wegen und USB sowie AUX gibt es bei diesem Lautsprecher auch einen optischen Eingang. Auch hier steckt der Teufel im Detail: Auf der Unterseite sind zwei Gewinde verbaut, mit denen man den Lautsprecher auf einem Standfuß aufstellen kann.
Das ist unser Fazit zur Riva Wand Serie
Riva Audio hat mit Arena und Festival zwei wirklich tolle Produkte auf den Markt gebracht, die insbesondere bei den Nutzern gut ankommen dürften, die sich bereits mit dem Thema Google Home und Google Chromecast beschäftigt haben.
Auf der anderen Seite wirkt das ganze System, obwohl es erst gerade auf dem Markt ist, bereits etwas angestaubt. Sonos startet noch in diesem Monat mit einer integrierten Alexa-Anbindung, auch andere Hersteller ziehen in Kürze nach. Zudem haben Google und Apple bereits smarte und wohl ebenso kraftvolle Lautsprecher angekündigt, die zumindest in den USA noch in diesem Jahr auf den Markt kommen werden. Auch die von Apple bereits vorgestellte Technik AirPlay 2, mit der sich mehrere kompatible Lautsprecher über das Apple-eigene Drahtlos-Protokoll verbinden lassen, ist bisher nicht in die Riva-Modelle integriert worden.
- Riva Festival und Arena kaufen (EP-Online-Shop)
Auf dem hart umkämpften Markt der Lautsprecher-Hersteller wählt Riva zudem einen etwas anderen Weg beim Vertrieb. Die Lautsprecher werden ausschließlich über die Händler-Kette ElectronicPartner (EP:) verkauft. Mal eben bei Amazon Prime bestellen oder beim Stadtbummel im gut ausgestatteten MediaMarkt ausprobieren, das ist bei Riva nicht möglich. Auf Plattformen wie Amazon oder eBay sind lediglich eignet Drittanbieter zu finden.
Und so sind es am Ende gemischte Gefühle: Sehr gut verarbeitete Lautsprecher mit einem tollen Klang und einer interessanten Drahtlos-Anbindung. Interessante Extras wie das optionale Akku-Pack, aber dafür ein nicht gerade günstiger Einstieg – immerhin kostet der Festival mehr als der Marktführer Sonos One. Hinzu kommt, dass eine Anbindung an das so populäre Alexa und das in der Apple-Welt so interessante AirPlay 2 noch nicht gegeben ist.
Keine Stationstasten wie bei den Bose SoundTouch? Dann ist es für mich uninteressant.
Uninteressant bei den veranschlagten Preisen und im Vergleich der derzeit am Markt erhältlichen Konkurrenz-Produkten.
Hebt sich weder optisch noch sonst wie von andren ab und bei den Bauweisen dürfte da auch kaum besserer Sound als bei Sonos, Yamaha, Bose und Co. rauskommen.