RePebble: Kultige Smartwatch Pebble wagt ein Comeback

PebbleOS ist jetzt quelloffene Software

Erinnert ihr euch noch an das Frühjahr 2012? Damals war die Pebble Smartwatch das erste Crowdfunding-Projekt, das regelrecht durch die Decke gegangen ist. Das Ziel von 100.000 US-Dollar wurde innerhalb von Minuten übertroffen, am Ende sorgten knapp 70.000 Supporter für einen Betrag von 10.266.845 US-Dollar, mit dem das Team rund um Eric Migicovsky die Produktion der ersten smarten Uhr mit dem praktischen eInk-Display starten konnte.

Nach einigen Startschwierigkeiten war die Pebble dann auch hierzulande käuflich zu erwerben, und ich selbst trug das kantige Modell der ersten Generation lange und sehr zufriedenstellend an meinem Handgelenk – inklusive kleiner Mods wie einem eigenen Lederarmband und einem Skin. Später folgten weitere Modelle wie die Pebble Time, Pebble Steel und die Pebble Core, die teilweise auch auf ein Farbdisplay setzten. Mit dem Release der Apple Watch und anderen Smartwatches geriet die Pebble dann allerdings ins Hintertreffen, und im Jahr 2016 wurde Pebble an Fitbit verkauft, das später selbst von Google akquiriert wurde. Auch meine Pebble wanderte in die Schublade, wo sie noch heute gelagert wird, und wurde durch eine Apple Watch ersetzt.


Seitdem hat man von Pebble nichts mehr gehört: Gründer Eric Migicovsky versuchte es mit einem Universal-Messenger namens Beeper, den er im letzten Jahr an Automattic verkaufte, und verließ das Unternehmen im Herbst 2024. Seitdem trägt Migicovsky den Gedanken an eine komplett neue Pebble-Smartwatch mit sich herum, und fragte sogar mehrmals bei Google an, das mittlerweile alle Rechte an Pebble und der Smartwatch-Software besitzt. Zu seiner Überraschung stimmte Google zu, das Pebble-Betriebssystem PebbleOS öffentlich zu machen: Seit Montag steht die Pebble-Firmware als quelloffenes Projekt bei GitHub zur Verfügung.

Eric Migicovsky gründet nun ein Unternehmen, das genau dort weitermacht, wo man mit der Pebble zuletzt aufgehört hat. Da Google weiterhin die Namensrechte der Pebble besitzt, ist Migicovsky mit seinem neuen Projekt auf einen anderen Namen ausgewichen: RePebble. So heißt es zumindest auf der gleichnamigen Website, auf der man bereits Interesse bekunden und sich in eine Warteliste eintragen kann. Noch in diesem Jahr, wenn das Unternehmen einen Namen und kompletten Zugriff auf die Pebble-Software hat, sollen neue Smartwatches entstehen, die sich genau wie die früheren Pebble-Modelle anfühlen und nutzen lassen. Warum das alles? Eric Migicovsky nennt die Gründe (via The Verge):

„Ich habe buchstäblich alles andere ausprobiert, und nichts anderes kommt dem nahe. Für die Dinge, die ich mir wünsche, wie einen guten E-Paper-Bildschirm, eine lange Akkulaufzeit, ein gutes und einfaches Benutzererlebnis, hackbar, gibt es einfach nichts.“

„Wir bauen keinen Nachfolger, sondern einen Klon von Pebble“

Laut Aussage von Eric Migicovsky sollte eine Pebble einige Kerneigenschaften aufweisen. Sie soll beispielsweise ein wenig schrullig und lustig sein, und sich auch wie ein Gadget anfühlen. Benachrichtigungen anzeigen, Musik per Tasten steuern, eine lange Akkulaufzeit und eine generelle Zurückhaltung hinsichtlich der Features sind weitere Aspekte, die Migicovsky mit einer neuen Pebble Watch verbindet. „Wir bauen keinen Nachfolger, sondern einen Klon von Pebble“, so Migicovsky gegenüber The Verge. „Denn so viel möchte ich eigentlich gar nicht ändern.“

In Zukunft will der Pebble-Gründer auch auf die große und noch immer sehr aktive Community der Pebble-Smartwatch bauen. Eine Entwicklergruppe trägt dazu bei, einige der Pebble-Apps noch immer am Leben zu erhalten, und auch der Pebble-Subreddit bei Reddit ist noch überraschend aktiv, wenn man bedenkt, dass die Smartwatch seit 2016 nicht mehr mit Aktualisierungen versehen wurde.

Migicovsky arbeitet laut eigenen Angaben bereits an ersten Hardware-Prototypen, wartet aber gegenwärtig noch immer auf die Freigabe der kompletten Software durch Google. Es dürfte also in den kommenden Monaten durchaus spannend werden, was sich hinter RePebble versteckt und wie der Pebble-Gründer in Zeiten von High-Tech-Wearables wie der Apple Watch Ultra einen Platz auf dem umkämpften Smartwatch-Markt finden will.

Fotos: Pebble.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Da ich gerade liebäugle auf Android umzusteigen, wird das sehr interessant. Noch bindet mich die Apple Watch ans System. Was anderes will ich eigentlich nicht. Aber meine Pebble habe ich geliebt. Mal schauen

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