Plantronics BackBeat Fit: Robuster Bluetooth-Sportkopfhörer mit gewisser Eigenwilligkeit

Weihnachten ist vorbei, und damit oft auch überflüssige Pfunde auf den Hüften gelandet. Was bietet sich daher besser an als die Vorstellung eines kabellosen Sport-Kopfhörers wie des Plantronics BackBeat Fit?

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Es ist noch gar nicht so lange her, da haben wir euch mit dem BackBeat Pro einen gut verarbeiteten und klanglich überzeugenden OverEar-Kopfhörer samt Noise Cancelling-Funktion aus dem Hause Plantronics vorgestellt. Dass das Unternehmen auch auf anderen Gebieten tätig ist, zeigt der uns vorliegende BackBeat Fit, der speziell für sportaffine Personen entwickelt wurde.


Der derzeit bei Amazon zum Preis von 92 Euro inklusive Prime-Option in zwei Farbvarianten, nämlich in schwarz/blau und schwarz/neongrün erhältliche BackBeat Fit (Amazon-Link) ist ein Bluetooth-Kopfhörer samt flexiblen Ohrbügeln, einer beweglichen Kabelverbindung im Nacken mit reflektierenden Elementen, integriertem Mikrofon zum Annehmen und Ausführen von Telefonaten sowie einer P2i-Nano-Beschichtung zum Schutz vor Schweiß und anderen Flüssigkeiten.

Praktische Smartphone-Tasche für den Oberarm im Lieferumfang enthalten

Im Lieferumfang des BackBeat Fit, das wir in der blauen Variante vorliegen haben, befindet sich neben dem klein zusammenlegbaren Kopfhörer selbst auch ein MicroUSB-Ladekabel, mit dem der Bluetooth-Kopfhörer binnen 2-3 Stunden vollständig aufgeladen werden kann, und auch eine praktische Neopren-Tasche, die zur Aufbewahrung des Kopfhörers dient. Beim Sport selbst kann diese von außen nach innen gestülpt werden und gibt eine Smartphone-Tasche, die am Oberarm befestigt werden kann, frei. Mit etwas Ziehen und Drücken passt sogar das aktuelle iPhone 6 noch in das Sleeve – ein iPhone 6+ wird aber aufgrund seiner Ausmaße wohl keinen Platz mehr finden.

Aufgrund der offenen Bauweise mit Ohrstöpseln, die nur leicht ins Ohr selbst gedrückt werden, soll es dem Sportler ermöglicht werden, trotzdem Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm wahrzunehmen. Wohl aus dem gleichen Grund hat der Hersteller auch darauf verzichtet, verschieden große Ohrstöpsel mitzuliefern – hier muss man sich an die am Kopfhörer angebrachten Gummistöpsel mit kleinem Bogen für einen festen Halt in der Ohrmuschel begnügen.

BackBeat Fit verfügt über eine Akkulaufzeit von 8 Stunden

Verarbeitungstechnisch allerdings gibt es nichts zu beklagen: Nicht nur das mitgelieferte Transport-Sleeve bzw. Sportarmband macht einen sehr hochwertigen und sehr stabil-robusten Eindruck, sondern auch der Kopfhörer selbst, der auf jeder Seite über ein Bedienelement zum Annehmen und Beenden von Anrufen sowie zum Pausieren und Abspielen von Musik daher kommt. Der mit einem Telefon-Symbol ausgestattete Button auf der rechten Seite dient gleichzeitig auch zum Ein- und Ausschalten des Kopfhörers und zum Initiieren des Kopplungs-Prozesses mit einem neuen Bluetooth-Gerät.

Der Pairing-Vorgang an sich ist problemlos und binnen weniger Sekunden erledigt. Ist der Kopplungs-Modus durch das längere Drücken des Buttons ausgelöst worden, findet sich der BackBeat Fit sofort in der Bluetooth-Liste des Geräts und kann verbunden werden. Neben Bluetooth v3.0 kommen auch die Technologien A2DP für Audio-Streaming und AVRCP für die Kontrolle der Musik zum Einsatz. Plantronics selbst gibt auf der eigenen Website eine Akkulaufzeit von bis zu 8 Stunden beim Hören von Musik und bis zu 6 Stunden beim Führen von Telefongesprächen an. Zumindest ersteres konnte ich bei meinen bisherigen Versuchen mit dem BackBeat Fit bestätigen. Die reine StandBy-Zeit wird mit 14 Tagen angegeben, ein sogenannter „DeepSleep“-Modus außerhalb der Reichweite des Smartphones oder Tablets schafft es sogar auf ganze 180 Tage.

Passform gewöhnungsbedürftig, aber hervorragender Klang

Aufgrund der Bauweise samt Nackenband und Ohrbügeln stellt sich bei einem solchen Gerät allerdings auch immer die Frage nach der Passform. Und hier macht sich nach meinen bisherigen Erfahrungen ein großes Manko des Bluetooth-Kopfhörers bemerkbar: Trotz der nur fliegenleichten 24 Gramm an Gewicht sollten Menschen mit kleinen Ohren und Brillenträger vor dem Kauf unbedingt eine Anprobe des Kopfhörers unternehmen. In meinem Fall, bei der beide Charakteristika zutreffen, ist der BackBeat Fit nur mit Abstrichen nutzbar. Aufgrund meiner verhältnismäßig kleinen Ohren hängt der Ohrbügel eher auf dem Ohr, als dass er dahinter sitzt, zudem drückt die Konstruktion auf den Bügel der Brille, was nach längerer Tragedauer zu einem dumpfen Schmerz führt. Ein Vergleichstest bei meinem Freund allerdings bescheinigte dem Kopfhörer eine sehr gute Passform und optimalen Sitz. Hier gilt es, abzuwägen und auf jeden Fall die eigene Anatomie mit in die Kaufentscheidung einzubeziehen. Denn: Passt der Kopfhörer, ist der Sport damit ein Genuss.

Dazu sorgt bei optimaler Passform auch der wirklich gute Sound des BackBeat Fit. Sicherlich ist aufgrund der Zielgruppe und Anwendungsart des Bluetooth-Kopfhörers kein linearer, zurückhaltender Klang zu erwarten – trotzdem lassen sich mit dem BackBeat Fit sowohl basslastige, als auch anspruchsvolle Genres wie Klassik und Jazz problemlos genießen. Obwohl eine leichte, aber weiche Bass-Tendenz zu spüren ist, wirken Stücke sämtlicher musikalischer Kategorien warm, ausgeglichen und klar. Neben Jazz-Tracks von Julian & Roman Wasserfuhr konnten auch OneRepublic’s Pop-Songs überzeugen, ebenso wie Elektro-Titel von Gui Boratto. Ein interner 13 mm-Treiber und eine Bluetooth-Reichweite von maximal 10 m sorgen für hochwertigen, ungetrübten Musikgenuss. Und sollte dem Kopfhörer doch einmal langsam der Saft ausgehen, weist ein Status-Hinweis sowie eine Batterieanzeige neben dem Bluetooth-Symbol auf iPhone oder iPad auf diesen Umstand hin.

Fazit und Vorschau

Als Fazit bleibt uns daher nur festzuhalten: Hat man die passende Ohr-Anatomie, ist der Plantronics BackBeat Fit ein großartiger InEar-Bluetooth-Kopfhörer mit überdurchschnittlichem Klang, um kabellos Sport zu treiben. Eine Anprobe halten wir aufgrund der Konstruktion des Geräts allerdings für wichtig, um keine Enttäuschung bei Passform und Soundqualität zu erleben. Einzig austauschbare Ohrstöpsel in verschiedenen Größen sowie flexiblere, biegbare Ohrbügel hätte ich mir persönlich noch gewünscht, um den BackBeat Fit besser an die eigene Anatomie des Ohrs anpassen zu können.

Wer hingegen einen InEar-Bluetooth-Sportkopfhörer samt integrierter Herzfrequenzmessung sucht, sollte in den kommenden Wochen aufmerksam lesen: Dann stellen wir den Jabra Sport Pulse Wireless (Amazon-Link) vor, der im September 2014 auf der IFA vorgestellt wurde und von uns derzeit intensiv getestet wird.

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Kommentare 7 Antworten

  1. Ich habe ihn vor zwei Wochen in grün für 84 EUR bei Amazon gekauft. Passt bei mir sehr gut, man muss allerdings beim ersten Mal aufsetzen etwas Herumprobieren wie er denn nun ins Ohr gesteckt wird. Klang ist hervorragend, nahezu verzögerungsfrei wird der Ton übertragen. Man kann sogar auf dem iPad Instrumente ohne Latenz spielen. Er dichtet das Ohr so gut ab das kaum Geräusche nach außen dringen. Ebenso anders herum. Ich nutze ihn zum Radfahren.
    Das einzige was mich stört ist die Bedienung laut/leise und das ein/ausschalten.

  2. Zur Anprobe: weder Gravis noch MediaMarkt noch….. Gestatten „aus hygienischen Gründen ein Ausprobieren. InEar schon gar nicht. OverEar wie Beats wurden mir nicht mal ermöglicht. Dann bestelle ich mir das Teil und kann es nur ungeöffnet zurückgeben? Das wäre ja blöd. Denn auch ich trage eine Brille. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

    Ansonsten: kommt gut ins neue Jahr, bleibt gesund und habt viele gute neue Ideen.

  3. Habe mal andere In-Ears bei Apple direkt bestellt und auch ausprobiert…
    Wieder zurück geschickt (Bluetooth-Reichweite zu gering) und ohne Probleme das Geld erstattet bekommen…

  4. Bin am 31. noch 15km Silvesterlauf mit den Dingern gelaufen. Sie sind sehr angenehm was die Lautstärke der Musik und der Umgebungsgeräusche angeht, die kommen nämlich noch ein wenig durch (perfekt, damit man das Anfeuern der Massen mitbekommt). Von mir gibt’s über die Kopfhörer nur positives zu sagen, habe allerdings auch einen großen Kopp und keine Brille.

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