Möglichst viel Leistung für möglichst wenig Geld – das ist eine der Anforderungen, die Nutzer mobiler Dienste an ihre Apps und Services stellen. Zwei Riesen der Tech-Branche gehen nun entgegengesetzte Wege und jonglieren mit Paywalls in ihren Angeboten: Google und Spotify.
Google Premium-Dienst Google One soll primär Cloud-Speicherplatz und Backup-Möglichkeiten in einem Abo-Modell anbieten. Nun gibt es aber erste Hinweise darauf, dass auch Google Fotos (App Store-Link) schon bald einige Bearbeitungsoptionen anbieten wird, die sich nur an zahlende Kunden richten. Das sogenannte Color Pop-Funktion in Google Fotos ist bei einigen Usern hinter einer Google One-Paywall versteckt.
Shortly after we published this article, a reader informed us that Google Photos‘ Color Pop feature is locked behind a Google One paywall. I reached out to Google for confirmation but haven’t heard back yet. https://t.co/99dsMWcKe1 pic.twitter.com/NOWepbpXkH
— Mishaal Rahman (@MishaalRahman) November 6, 2020
Google hat sich mittlerweile zu diesem Thema geäußert und erklärt, dass Color Pop auch weiterhin gratis zur Verfügung stehen werde (via The Verge). Google One-Abonnenten bekommen aber die Möglichkeit, das Feature auch bei Fotos zu nutzen, die keine Tiefeninformationen enthalten. Auf diese Weise wird das kostenlose Bearbeitungs-Werkzeug eingeschränkt, um Abonnenten exklusive Vorteile zu ermöglichen. In Version 5.18 von Google Fotos soll es zudem insgesamt sechs Fotofilter geben, die nur Google One-Abonnenten zur Verfügung stehen werden. Als Gratis-User lassen sich 15 GB Speicherplatz nutzen, ein Abo-Upgrade auf 100 GB ist für 1,99 Euro/Monat erhältlich.
Spotify: Podcast-Abo-Pakete zusätzlich zum Premium-Abonnement
Auch ein weiterer Branchenriese, der Musikstreaming-Dienst Spotify (App Store-Link), macht derzeit mit Paywall-Plänen von sich reden. Laut t3n spiele der Musik-Service mit der Idee, den Podcast-Bereich im eigenen Angebot zu monetarisieren, „um die eigene 600-Millionen-Investition wieder einzuspielen“, wie es bei t3n heißt. Im Raum stehen verschiedene Podcast-Pakete, die zusätzlich zum Premium-Abo hinzugebucht werden könnten und zwischen drei bis acht US-Dollar kosten könnten.
„Zurzeit kosten die Podcasts keine Gebühren, allerdings blendet die Plattform Nutzern Werbung ein, sofern sie nicht die Premium-Variante abonniert haben. Im kleinsten Podcast-Abo sollen Anzeigen zum Modell gehören. Vermutlich, weil Kunden das Podcast-Paket unabhängig vom Premium-Plan buchen könnten. Als Gegenwert stellt sich Spotify ‚Exklusivinterviews‘ und Episoden vor, die nur für Abonnenten bereitstehen. Die teuerste Variante enthält im Gegensatz dazu keine Werbung und verspricht einen früheren Zugriff auf ‚hochwertige Original-Inhalte‘.“
In einer Nutzerumfrage wurden Spotify-User nach verschiedenen Podcast-Abo-Paketen gefragt. Der Musikstreaming-Anbieter hat mittlerweile erklärt, dass man keine konkreten Pläne in dieser Richtung habe. Mit der Abstimmung wolle man nur weitere Erkenntnisse gewinnen. Schaut man sich jedoch an, welche enormen Investitionen Spotify in jüngster Vergangenheit in den eigenen Podcast-Bereich getätigt hat, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch hier Zusatzkosten auf Podcast-liebende User zukommen.
Spotify sollte aber eigentlich auch daran denken,dass mittlerweile eine Reihe von Podcasts (auch „Originals“) zusätzlich Werbepartner haben und auch Werbespots in ihren Podcasts integrieren.Diese sollten dann aber auch entfernt werden oder zumindest skipbar, also die Podcastbetreiber gezwungen werden diese Stellen technisch zu markieren.
„…diese Stellen technisch zu markieren.“
Spotify schafft es ja nicht mal, in Hörbüchern „technische Markierungen“ – auch Lesezeichen genannt – zu setzen. Ich glaube, du verlangst etwas viel.
@TL. +1. Wie recht Du hast. Und dabei ist es eigentlich was wirklich trauriges.
Ich will den Podcast hören und nicht skippen
Ich hoffe bloß, dass man als regulärer Premium Nutzer dann für Podcasts nicht doppelt zur Kasse gebeten wird ?