Das soziale Netzwerk Parler (App Store-Link) hatte in der Vergangenheit für viel Furore gesorgt. Apple hatte die App im Januar dieses Jahres aus dem App Store geworfen. Die sich selbst als rechtsgerichtete Alternative zu Twitter darstellende Anwendung wurde vor allem in den USA stark genutzt, insbesondere beim Angriff auf das Capitol sollen hier Pläne geteilt und weiterverbreitet worden sein.
Apple und Google entfernten daraufhin die App aus ihren Stores. Tim Cook stellte Parler eine Rückkehr in den App Store in Aussicht, sollte man für eine bessere Moderation der Inhalte sorgen und so mit den Geschäftsbedingungen Apples konform gehen. „Wir haben sie suspendiert, und nicht für immer ausgeschlossen“, ließ Cook seinerzeit in einem Interview mit CBS verlauten.
Nach Tim Cooks Ankündigung postete der frühere Parler-CEO John Matze in seinem eigenen Parler-Account, dass man vor Apples Ultimatum nicht einknicken werde. Das Resultat ist bekannt: Parler wurde aus dem App Store geworfen. Mittlerweile ist John Matze vom Parler-Vorstand, der von der republikanischen Parteispenderin Rebekah Mercer kontrolliert wird, gefeuert worden. Seitdem arbeitet man bei Parler an einem Wiedereinzug in den App Store.
iOS-App blendet Hassrede in Parler aus
Wie die Washington Post berichtet, hat Parler nun einen Moderations-Algorithmus in die eigene iOS-App integriert, der Hassrede erkennt und ausblendet. Wer Parler auf anderen Plattformen, beispielsweise im Browser verwende, werde eine weniger moderierte Version des sozialen Netzwerks sehen. „Man wird in der Lage sein, Beiträge zu sehen, die als ‚Hass‘ markiert sind, was rassistische Verunglimpfungen einschließt, indem man sich durch sie hindurch klickt“, so die Washington Post.
Auch auf iPhones und iPads wollte Parler diese markierten Beiträge anzeigen lassen, was Apple jedoch nicht erlaubte. „Wo Parler sich [von Apple] unterscheidet, ist, dass wir es bei legalen Inhalten vorziehen, die Werkzeuge in die Hände der Nutzer zu legen, um zu entscheiden, was in ihren Feeds landet“, erklärte Amy Peikoff, Chief Policy Officer von Parler, gegenüber der Washington Post. Apple besteht weiterhin darauf, dass das Verbot von Hassrede eine der Bedingungen für die Wiederaufnahme in den App Store sei.