Nextdoor: Nachbarschafts-App will auch in Deutschland durchstarten

Digitaler Kontakt zu Personen in der Nachbarschaft, das soll mit der passenden App kein Problem sein. Jetzt versucht sich Nextdoor ganz offiziell auch in Deutschland.

Nextdoor iPhone

Mit einer Finanzierung von 200 Millionen US-Dollar im Rücken hat Nextdoor (App Store-Link) bereits über 160.000 Nachbarschaften in den USA, Großbritannien und den Niederlanden erreicht. Nach einer erfolgreichen Testphase sind auch in Deutschland bereits mehr als 200 Nachbarschaften dabei – und nun wurde mit einer Pressemitteilung der offizielle Startschuss für die Nachbarschafts-App in Deutschland verkündet.


„Deutsche Nachbarschaften hatten immer schon einen starken Sinn für Identität und Zusammenhalt,“ sagt Marcus Riecke, der das Projekt als Country Manager in Deutschland leitet. „Durch Nextdoors Erfolg in den USA, Großbritannien und den Niederlanden wissen wir, welche positiven sozialen Auswirkungen es hat, wenn sich Nachbarn besser kennen. Während der Testphase in Deutschland haben wir gesehen, dass es den Deutschen genauso geht. Ich bin stolz darauf, das deutsche Team leiten zu dürfen und Nextdoor allen Nachbarn in diesem Land zugänglich zu machen.“

Nextdoor sucht Gründungsmitglieder für neue Nachbarschaften

Zum Start hat Nextdoor natürlich ein großes Problem: Es fehlen die Nutzer. Nach der Installation sah es zumindest in meinem Bochumer Stadtteil äußerst mau aus. Die Nachbarschaft ist noch nicht aktiv, ich könne als Gründungsmitglied jedoch dafür sorgen, dass sich das ändert. Innerhalb von drei Wochen müsse ich nur zehn Nachbarn zur App einladen. Für die meisten Nutzer der ersten Stunde dürfte das Kapitel von Nextdoor damit schon wieder geschlossen sein, bevor es überhaupt angefangen hat.

Eine Bewertung der App fällt unter diesen Voraussetzungen natürlich nicht unbedingt einfach, denn wirklich etwas anstellen kann ich derzeit nicht. Laut Angaben der Anbieter soll man in einer aktiven Nachbarschaft mit Nextdoor beispielsweise Kleinanzeigen inserieren, Informationen teilen, Empfehlen für Restaurants & Co geben sowie Veranstaltungen erstellen können. Nextdoor will eine „Anlaufstelle für einen unkomplizierten und direkten Austausch unter Nachbarn“ sein. Keine Frage: Bis dahin ist es aktuell noch ein weiter Weg.

Dass die Idee nicht neu ist, zeigt ein Blick in den App Store. Dort haben sich in den vergangenen Monaten schon einige Apps versucht, zu den prominentesten Vertretern zählt beispielsweise nebenan.de (App Store-Link). Und siehe da: In meiner Nachbarschaft und der direkten Umgebung sollen mehr als 500 Nutzer aktiv sein. Ob ich einen solche App aber tatsächlich nutzen werde, weiß ich bislang nicht – umso gespannter bin ich allerdings auf eure Erfahrungen und Eindrücke. Habt ihr schon eine Nachbarschafts-App getestet? Seid ihr vielleicht sogar am Ball geblieben und habt erste Kontakte gesammelt?

‎Nextdoor - Nachbarschafts-App
‎Nextdoor - Nachbarschafts-App
Entwickler: Nextdoor
Preis: Kostenlos

‎nebenan.de
‎nebenan.de
Entwickler: Good Hood GmbH
Preis: Kostenlos

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Kommentare 16 Antworten

  1. Hmmmmm…… eher weniger, eher im Dorf mal ne Gruppe gegründet, um auf Sachen aufmerksam zu machen. Hat halt „fast“ jeder

  2. Ja, genau „Wir lieben unsere Nachbarn“. Da gibt es wunderbare Studien, die belegen, dass der Deutsche keinen Bock auf seine Nachbarn hat und die Leutchen erzählen uns das Gegenteil. Warum sollte ich eine App mit meinen Nachbarn haben? Wenn mir deren Kids auf den Keks gehen oder ich sonst etwas möchte, dann gehe ich hoch oder hin und regle das von Angesicht zu Angesicht. Also ich sehe absolut keinen Grund ein App wegen meinen Nachbarn zu installieren.

    Aber dann brauchen wir noch eine App für „Hundehalterim Umkreis“ oder „Gleiche Sockenträger“ oder „Selben Chinamannnutzer“. Klingt dämlich? Stimmt. Goto 1.

  3. Habe vor Wochen mal nebenan installiert und das Feedback ist dürftig. Die anderen wissen auch nicht so recht was damit anzufangen.
    Am ehesten als digitales schwarzes Brett.
    Für Sportabsprachen ist es interessant.

  4. Ich habe ebenfalls „nebenan“ installiert und die Erfahrung gemacht, dass in unserem (Kölner) Viertel incl. den angrenzenden hiervon wirklich rege Gebrauch gemacht wird – und zwar zu den unterschiedlichsten Themen, bspw., um sich mal eben ein Werkzeug auszuleihen, das man selbst nicht hat. Braucht man bei irgend etwas Unterstützung, sucht einen guten Arzt in der Nähe, einen freien Garagenplatz, eine Mitfahrgelegenheit oder Sonstiges, hat was zu verkaufen, zu verschenken, Fähigkeiten anzubieten, will eine Gruppe gründen oder was auch immer, dann ist doch gerade der Austausch mit der umgebenden Nachbarschaft eine tolle Sache. Bei uns funktioniert es jedenfalls gut, denn offensichtlich haben die Leute hier dann wohl doch Bock drauf :D. Das merkt man auch am netten Umgangston.

  5. In meiner Nebenan.de Nachbarschaft in Berlin steppt der Bär. Mehr als 600 Nachbarn tauschen sich aus zu allen erdenklichen Themen. Ich habe Bohrmaschine, Leiter und Schubkarre ausgeliehen und meine Bierbank verliehen. Klappt prima!

  6. Jeder Stadtteil hat doch mittlerweile schon ne eigene Facebook-Gruppe, da muss ich doch nicht noch einem Dienst meine Daten in den Rachen werfen. Reicht ja schon, wenn FB die kriegt… Ich brauch so eine App nicht.

  7. Wohne mitten in München. Wir reden miteinander. Mein einer Nachbar gießt die Pflanzen während ich im Urlaub bin. Der Nachbarin helfe ich bei technischen Dingen. Wir teilen auch DSL. Eine gute Hausgemeinschaft ist echt wichtig.
    Einmal jährlich trifft sich das ganze Haus zum Mittagessen. Klappt super. Ganz ohne App.

  8. Ein weiteres social network aus beautiful california, USA? No, thx! Ich kann auch nebenan.de empfehlen. Klar, die app hat vielleicht das ein oder andere bug oder ein Feature, was manchem fehlen mag. Aber hier sind keine 200Mio. im Rücken, die Druck auf das Unternehmen ausüben, auch profitabel über das Maß der Selbstbezahlung hinaus sein zu müssen …

  9. Genau seit der Anmelung bekomme ich massiv Spam auf die mitgeteilte Emailadresse (ca. 20 Werbe-Emails täglich). Für mich ist es ein sachlicher Zusammenhang, kein Zufall. Finger weg, oder (wer es nicht glaubt) zuerst Wegwerf-Adresse nehmen.

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