Neues Interview: Tim Cook spricht über Selbstreparatur, Arbeitskultur und mehr

Fragen von Popular Mechanics

Das Magazin Popular Mechanics gibt es schon seit 1902 und erklärt sowohl in Printausgaben als auch auf der eigenen Website Innovationen und Erfindungen aus dem Technik-, Wissenschafts- und Outdoor-Bereich. Apple-CEO Tim Cook outet sich in einem neuen Interview mit dem Magazin nun als großer Popular Mechanics-Fan und erzählt zudem einiges über Apples neues Selbstreparatur-Programm, Arbeitskultur, das Vermächtnis von Steve Jobs und mehr.

Tim Cook beschreibt im Interview unter anderem die unternehmenseigene Philosophie, um innovative neue Produkte zu kreieren, und wie Apple sich diese Philosophie bewahrt.


„Sie nehmen keinen bestimmten Weg, sie können von überall im Unternehmen kommen. Wir glauben daran, Gruppen von Menschen zusammenzubringen, die sich darauf konzentrieren, ein Problem für einen Nutzer zu lösen. Man wählt verschiedene Teams aus, die das Problem mit unterschiedlichen Augen betrachten.

Wir diskutieren über Dinge, die wir tun oder nicht tun, weil wir wissen, dass wir nur wenige Dinge gut machen können. Man muss diskutieren und viele großartige Ideen ablehnen, damit man seine Zeit auf die wirklich unglaublichen Ideen verwenden kann.“

Im Umfeld Apples gebe es laut Tim Cook auch kein „Nein“, das als Antwort akzeptiert werden würde, wenn es um die Erschaffung neuer Innovationen gehe. Die Behauptung, etwas sei unmöglich, sei eine treibende Kraft für die Motivation der Apple-Angestellten.

„Nun, normalerweise bringt man die Leute hier dazu, etwas zu tun, indem man ihnen sagt, dass man sich nicht sicher ist, ob es machbar ist. Das ist die rote Fahne vor dem Stier, denn viele Leute hier nehmen ‚unmöglich‘ nicht als wahr an. Wenn wir uns selbst davon überzeugen, dass es im besten Interesse des Benutzers ist, ist das eine zwingende Kraft für uns, das Problem durchzusetzen.“

Im Zuge des Interviews erklärte Cook auch die Werte des Unternehmens, zu denen Privatsphäre, Bildung, Zugänglichkeit und die Umwelt gehören. Erstmals sprach der Apple-CEO auch öffentlich über das neue Selbstreparatur-Programm, das kürzlich an den Start ging. Cook erklärt im Gespräch mit Popular Mechanics, dass das Programm an Kunden und Kundinnen gerichtet sei, die technisch in der Lage seien, Reparaturen selbst zu erledigen.

„Es ist eigentlich für jeden etwas dabei. Wir haben das Ganze aus einem größeren Blickwinkel betrachtet und uns gefragt: ‚Was wollen die Leute?‘ In erster Linie wollen sie Produkte, die nicht kaputt gehen. Wir bemühen uns also wirklich sehr, Produkte herzustellen, die lange halten, und das ist sozusagen die erste Aufgabe.

Aber es kommt immer wieder vor, dass Menschen etwas reparieren lassen müssen. Und man möchte nicht zwei Stunden fahren müssen, um eine Reparaturwerkstatt zu finden. Also haben wir Tausende von unabhängigen Werkstätten eingerichtet.

Darüber hinaus haben wir für Bastler und Tüftler gesagt: ‚Wir verkaufen Ihnen zertifizierte Teile‘ – Teile, die wir für die Reparatur verwenden. Sie können das Teil selbst kaufen, anstatt eine Reparatur zu kaufen. Und wenn Sie ein Handbuch brauchen, in dem steht, wie man etwas macht, können Sie das Handbuch haben. Und wenn spezielle Werkzeuge oder Vorrichtungen benötigt werden, können wir Ihnen auch diese geben. Ich weiß nicht, wie viele Leute dieses Angebot annehmen werden. Viele Ihrer Leser wahrscheinlich.“

Wie in vielen Interviews kommt auch das Thema Steve Jobs, den 2011 verstorbenen Apple-Gründer, auf. Tim Cook wurde gefragt, was er denke, wie Steve Jobs Apple heute sehen würde. Der aktuelle Apple-Chef erklärte, dass Jobs sicher einige der heutigen Dinge bei Apple mögen, andere wiederum auch kritisch sehen würde.

„Ich denke oft an ihn. Ich vermisse ihn sehr. Auf dem Weg nach draußen hat er immer in meinem Büro vorbeigeschaut. Und dafür gab es nie einen Ersatz. Wir tauschten Kleinigkeiten über den Tag aus und sprachen über die Zukunft. Und wir versuchen, die Mission fortzuführen, die er sich gesetzt hat: die besten Produkte der Welt zu entwickeln, die das Leben der Menschen bereichern. Und das hat sich nicht geändert. Viele Dinge ändern sich mit der Zeit. Aber der Grund für unser Dasein ist derselbe.

Ich glaube, er würde Dinge finden, die er liebt, und Dinge, von denen er sagen würde: ‚Das können wir besser machen.‘ Ich glaube, er würde beides tun. So wie wir es alle tun. Wir sind nie wirklich zufrieden. Wir arbeiten immer an der Zukunft.“

Das gesamte Interview mit Tim Cook kann auf der Website von Popular Mechanics in englischer Sprache nachgelesen werden.

Ich persönlich habe in vielen Interviews mit Tim Cook in letzter Zeit kaum Neues und Spannendes erfahren – vieles wirkt wie ein Copy-and-Paste-Marketing für Apple, in dem wiederholt die Innovationskraft und das große Vermächtnis des Firmengründers betont wird, ohne kritische Nachfragen, ohne kontroverse Diskussionen. Wie geht es euch beim Lesen aktueller Interviews mit Tim Cook? Welche Fragen würdet ihr dem Apple-CEO stellen? Wir sind gespannt auf eure Meinungen zum Thema.

Fotos: Apple.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 3 Antworten

  1. Praktisch jeder ist „technisch in der Lage“ – jedoch machen sie einen guten Job die Leute vom Gegenteil überzeugen zu wollen.
    Deswegen kann er sich ja auch nicht sicher sein, ob er das Angebot schlecht genug gestaltet hat.

    1. Cook ist ein Verwalter. Diesen Job macht er sehr gut. Er ist kein innovativer, mitreißender CEO und auch kein Visionär. Deswegen muss er ständig das wiederkäuen, was ihm sein Crack-Marketing Team mitgibt. Mich nervt das mittlerweile gewaltig. Es wird Zeit für einen Wechsel. Leider sehe ich niemanden in den eigenen Reihen und das könnte problematisch werden.

  2. Naja sagen wir mal so ich würde bei den Preisen die teilweise für ne Reperatur aufgerufen werden niemals nen Apple Service in Anspruch nehmen … da kann man sich auch ein neues kaufen …. Rahmen Rep kostet zb 600 Euro das lohnt einfach nicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert