Neues 29-Euro-Ticket in Berlin gestartet: Was wird aus dem Deutschlandticket?

Neuer Tarif über BVG-App buchbar

Berliner U-Bahn fährt in einen Bahnhof ein

Wer in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin lebt, kann seit diesem Monat erstmals ein neues ÖPNV-Ticket über die ortsansässige BVG und ihre zugehörige App buchen. Das 29-Euro-Ticket ist eine günstigere Variante des bereits bestehenden Deutschlandtickets, kann aber nur in Berlin selbst verwendet werden.

Mit dem Start des 29-Euro-Tickets des BVG zum heutigen 1. Juli 2024 gehen allerdings auch einige Einschränkungen einher: So ist das Monatsticket beispielsweise nicht im Tarifbereich C nutzbar. Mit dieser Restriktion dürften bereits im Vorfeld so einige Berufspendler und -pendlerinnen ausgeschlossen werden, die für die tägliche Arbeit von Randbezirken in die Hauptstadt fahren wollen. Darüber hinaus steht das 29-Euro-Ticket lediglich als Jahresabo zur Verfügung und kommt dementsprechend mit einer mindestens 12-monatigen Laufzeit daher.


Das 29-Euro-Ticket des BVG kann über die entsprechende Website des Berliner Verkehrsverbundes oder in der BVG-Ticket-App (App Store-Link) gebucht werden, und steht alternativ auch in Form einer Chipkarte bereit. Inbegriffen im neuen Tarif ist eine kostenlose Mitnahme von Kindern unter 6 Jahren oder eines Hundes, was auch für das 49 Euro-Deutschlandticket gilt.

Eine Person hält ein iPhone mit geöffneter BVG Tickets-App in der Hand

Schon vor der Veröffentlichung des neuen Berliner ÖPNV-Tarifs gab es einige Kritik am 29-Euro-Ticket, darunter auch auf Bundesebene. Anstelle einer Vereinfachung des deutschen Tarifdschungels untergrabe das neue BVG-Ticket die eh schon komplizierte Tariflandschaft und sorge mit der eigenen Insellösung nur für noch mehr Unübersichtlichkeit.

Doch auch nicht nur das neue 29-Euro-Ticket des BVG sorgt gegenwärtig für Unmut, auch das bereits etablierte 49-Euro-Deutschlandticket wartet mit Problemen auf. Schon in der Vergangenheit wurden Stimmen laut, die eine weitere Finanzierung des Deutschlandtickets in Frage stellten. Nun äußerte sich Bundesfinanzminister Christian Lindner in einem Interview mit der Welt am Sonntag und erklärte, dass der Preis des Tickets an staatliche Investitionen in das Streckennetz gekoppelt sei. Es bleibt daher fraglich, ob der gegenwärtige Preis von 49 Euro/Monat bleibt – eine Preiserhöhung ab 2025 dürfte damit fast sicher sein.

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Kommentare 16 Antworten

  1. Schon vor der Veröffentlichung des neuen Berliner ÖPNV-Tarifs gab es einige Kritik am 29-Euro-Ticket, darunter auch auf Bundesebene. Anstelle einer Vereinfachung des deutschen Tarifdschungels untergrabe das neue BVG-Ticket die eh schon komplizierte Tariflandschaft und sorge mit der eigenen Insellösung nur für noch mehr Unübersichtlichkeit.
    > Sehe ich persönlich komplett anders, warum sollte man ein Deutschland Ticket sich abonnieren wenn man nur in der eigenen Stadt mit den ÖPNV fährt? Entsprechend finde ich dieses Ticket gut und von Preis auch Fair. Würde mir wünschen dass es so etwas faires auch in München geben würde aber da zahlt man für die IsarCard mehr als für das DeutschlandTicket.

    Resultat ist ich habe ein Deutschland Ticket welches ich nie über Regional benutzen werde, da ich sicherlich nicht in eine andere Stadt mit den Zug fahren werde da es einfach deutlich länger dauert als mit den Auto.

  2. Ja passt schon. Die Berliner leben eh in eine Blase bzw eine Insel zusammen mit Postdam umkreis von rechtsradikaler blaue Menschen

  3. Sehr gut. Jetzt muss noch meine Stadt nachziehen. Überregional nutze ich das Ticket kaum und würde mir ein solches Ticket auch wünschen als Alternative.

  4. Natürlich werden einige dieses Ticket gerne nutzen, aber die Wirtschaftlichkeit dahinter ist echt mies. Die Kosten für den Senat belaufen sich auf 300 Millionen EUR/Jahr. 165.000 haben das neue Ticket. Davon sind aktuell 80% nur vom teuren Ticket auf das günstige umgestiegen. Also nur 20% Neukunden. Wer bei Mathe in der Schule nicht nur Kreide holen war, wird wohl etwas die Kritik verstehen.

  5. Ist schade, aber das Thema wird sterben, weil ja keiner wirklich auf den ÖPNV umgestiegen ist, und damit haben die Verkehrsverbünde auch keine Mehreinnahmen. Lediglich alle von den früheren Tarifen sind darauf umgestiegen und fahren günstiger.

    Daher gehört das dringend angeschafft, denn es hat überhaupt keinen Effekt, außer dass die Allgemeinheit die Kosten der Pendler trägt. Das wäre nur dann sinnig, wenn man dadurch mehr für den ÖPNV motivieren würde.

    Lediglich für die Jugend / Schüler begrüße ich es, dass sie für den fast regulären Preis der Schülermonatskarte, zumindest bei uns im Naldo Verbund, den ÖPNV überall nutzen können. Das gibt Sicherheit und Freiheit für den Nachwuchs und fördert die Nutzung des ÖPNVs, so dass man sich damit von vornherein befasst.

    1. Naja, nachdem ich die Autopendler auch finanziere, ist es doch nur fair auch die ÖPNV-Pendler zu subventionieren.
      Aber ja: das Berliner Modell gehört schnell abgeschafft, genauso wie Tarifdschungel jedes Verbundes.

      1. Ob ich eine Kommune und ihre Subventionen finanziere weiß ich nicht, aber kaum denkbar. Ist eine Angelegenheit von Berlin. Und macht auch sicherlich Sinn, denn wer nur in der Millionenstadt fährt ist besser dran als mit dem Deutschlandticket.

        Dass dadurch nun die Zahl der Deutschlandticket-Fahrer abnimmt ist wahrscheinlich, aber um wie viel Prozent geht es dabei? Ist eher eine Frage, ob es Schule macht für andere Städte.

        Am Ende ist es nur wichtig, dass der ÖPNV mehr genutzt wird. Mit dem Auto geht es schneller ist teilweise auch nur ein Gerücht. Stau und Parkplatzsuche, Benzinkosten und Parkgebühren sprechen da eine deutliche Sprache. Ebenso die Möglichkeit in einen Unfall zu geraten. Vom Fahrstress will ich gar nicht reden.

        Es gibt genug Menschen, die die Tickets mögen, weil dadurch Vieles unkomplizierter geworden ist.

        Ja, und sicher wird alles teurer solange unsere Wirtschaftsleute meinen, dass eine Inflation von 2 % Preisstabilität bedeutet. Das leuchtet mir zwar nicht ein, ist aber so. Minus 2 % jährlich auf 10 Jahre z.B. ist schon ein kräftiger nominaler Wertverlust. Da hilft kein Jammern: Die Preise müssen steigen.

    2. Steht eigentlich STR für Straßenbahn? Wahrscheinlich nicht, frage mich gerade, woher Du Deine Gewissheit zu Deinen Aussagen/Behauptungen nimmst.
      Was ich sagen kann, Deutschland in seiner Gesamtheit ist heterogen und damit können Deinen Aussagen niemals pauschal für ganz Deutschland gelten. In meiner Region sind wir in den Abo‘s deutlich im zweistelligen Prozentpunktbereich gewachsen. Die Fahrgastzahlen werden in 2024 den jemals besten gemessen Wert erreichen.

    3. „… außer dass die Allgemeinheit die Kosten der Pendler trägt …“
      Also als Pendler bezeichne ich keine Fahrgäste, die sich innerhalb der Stadt bewegen. Wer Berlin kennt, der weiß, dass der ausgeklammerte Bereich C der ist, der zu den Pendlern zählt. Ich hätte es besser gefunden, wenn das 29,-EUR Ticket nur für die Bereich-C-Nutzer wäre. Deren Tickets sind schon deutlich teurer als die Stadttickets und die Autofahrer aus den Regionen verstopfen die Stadt und sollten einen Anreiz haben die Bahn zu nutzen.

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