Netflix Games: Mehr als 50 Spiele in Entwicklung & Cloud-Gaming-Überlegungen

Neue Infos aus einem Investorenbrief

Nachdem der Videostreaming-Dienst Netflix im vergangenen Quartal wieder Zuwächse in Höhe von 2,4 Millionen Abonnements generieren konnte – wohl auch aufgrund starker neuer Serienstaffeln wie „Stranger Things“ – macht man nun auch im Spiele-Bereich wieder von sich reden.

In einem Investorenbrief (hier als PDF) berichtet der Konzern von ganzen 55 Spielen für iOS und Android, die sich gegenwärtig in der Entwicklung befinden würden. Aktuell verfügt das Netflix-Spieleportfolio über 35 Titel, die sich im App Store für Netflix-Abonnenten und -Abonnentinnen kostenlos herunterladen lassen.


Ein Teil der Netflix-Strategie besteht offenbar darin, Spiele als einen weiteren Faktor zu sehen, um User weiter an sich zu binden. „Wir sehen einige ermutigende Anzeichen dafür, dass das Spielen zu einer höheren Kundenbindung führt“, lässt Netflix im Brief verlauten. Man bezeichnet dort das Spiele-Geschäft als eine „mehrjährige Reise“, was darauf hindeutet, dass der Konzern auch langfristig mit mobilen Spielen plant. Erst kürzlich hatte man angekündigt, im finnischen Helsinki ein eigenes Entwicklerstudio aufbauen zu wollen.

Das aktuelle Spieleangebot von Netflix ist bereits ziemlich gut und bietet den eigenen Usern Titel wie „Into the Breach“, „Heads Up!“ und den BAFTA-Gewinner „Before Your Eyes“ kostenlos und ohne Werbung oder In-App-Käufe. Das Unternehmen plant, bis zum Ende des Jahres mehr als 50 Spiele zur Verfügung zu stellen.

Cloud-Gaming als „Mehrwert“ zum Videostreaming

In Zukunft könnte sich das Gaming-Geschäft von Netflix auch auf weitere Plattformen ausweiten. Während der TechCrunch Disrupt Konferenz am Dienstag dieser Woche erzählte Mike Verdu, Vice President of Games bei Netflix, dass man eine eigene Cloud-Gaming-Plattform ernsthaft in Betracht ziehen würde.

„Wir denken ernsthaft über ein Cloud-Gaming-Angebot nach, damit wir unsere Mitglieder auf Fernsehern und PCs erreichen können. Wir werden dies auf die gleiche Weise angehen, wie wir es mit dem Smartphone getan haben: Klein anfangen, bescheiden sein, nachdenklich sein und dann ausbauen. Aber es ist ein Schritt, von dem wir denken, dass wir ihn machen sollten, um die Mitglieder dort zu treffen, wo sie sind, auf den Geräten, auf denen sie Netflix konsumieren.“

Vom kürzlichen Aus des mit großen Hoffnungen gestarteten Gaming-Dienstes Google Stadia will man sich offenbar nicht beirren lassen. Netflix glaubt, dass man einen anderen Geschäftsweg einschlägt, da man Nutzern und Nutzerinnen einen „Mehrwert“ zum Videostreaming bieten könne.

„Wir verlangen nicht, dass man ein Abonnement als Konsolenersatz abschließt, es ist also ein völlig anderes Geschäftsmodell. Wir hoffen, dass es mit der Zeit zu einer ganz natürlichen Art wird, Spiele zu spielen, egal wo man ist.“

Im Zuge der neuen Entwicklungen will Netflix auch ein neues Gaming-Studio in Kalifornien eröffnen. Dieses soll von Chacko Sonny geführt werden, der im letzten Jahr als ausführender Produzent bei „Overwatch“ von Activision Blizzard ausgestiegen war. Ab November wird es zudem erstmals auch in Deutschland ein günstigeres werbefinanziertes Netflix-Abo geben, das ab 4,99 Euro/Monat startet.

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