Navee S65D: Fährt sich komfortabel wie eine Limousine

E-Scooter mit Federung im Test

Mit einem E-Scooter hat man es nicht immer leicht. Mittlerweile darf man die elektrisch angetriebenen Zweiräder in vielen Bussen und Bahnen nicht mehr mitnehmen, das ist auch bei uns in Bochum der Fall. Anders sieht es zum Glück bei der Deutschen Bahn auf der Schiene aus, hier ist die Mitnahme bisher kein Problem. Und das kann für viele Personen eine praktische Sache sein.

Pro

  • tolle Federung
  • mit Blinker
  • starker Motor

Kontra

  • hohes Gewicht
  • Blinker-Tasten

Für den Weg von Zuhause zum Bahnhof und vom Bahnhof zur Arbeit habe ich in den vergangenen Wochen immer mal wieder den Navee S65D genutzt. Nun ist es Zeit für einen kleinen Erfahrungsbericht, denn der 599 Euro teure E-Scooter bringt einige spannende Extras mit.


Eine Sache müssen wir aber gleich vorweg klären. Mit einem Nettogewicht über 25 Kilogramm ist der Navee S65D definitiv kein Leichtgewicht. Er ist fast doppelt so schwer wie kleine und kompakte E-Scooter. Das solltet ihr vor dem Kauf beachten, denn auch wenn der Roller zusammengeklappt werden kann, möchte man ihn nicht unbedingt weit durch die Gegend tragen. Am Bahnhof habe ich jedenfalls lieber den Aufzug genommen.

Klappbar, aber nicht gerade leicht: Der Navee S65D

Das Gewicht kommt allerdings auch nicht von ungefähr. Der Navee S65D verfügt über eine recht große Batterie, der Hersteller gibt eine maximale Reichweite von 65 Kilometern an. Wobei das einfach von zu vielen Faktoren abhängig ist. Gerade bei sportlicher Fahrweise sind etwa 30 Kilometer ein realistischer Wert, wobei diese Reichweite in der Preisklasse unter 600 Euro wirklich gut ist.

Im Vergleich zu günstigeren E-Scootern profitiert man zudem von einer wirklich ordentlichen Leistung. 450 Watt können dauerhaft zur Verfügung gestellt werden, 900 Watt können kurzfristig abgerufen werden. Damit macht der Navee S65D auch an Steigungen eine sehr gute Figur, wobei die genaue Performance auch hier vor allem vom Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin abhängig ist. Den deutlich kompakteren Scooter von Xiaomi, den ich bisher im Einsatz hatte, lässt der Navee S65D am Berg jedenfalls locker stehen.

Navee S65D punktet mit sehr gutem Fahrverhalten

Ohnehin bin ich vom Fahrverhalten trotz der Größe und des Gewichts des E-Scooters sehr angetan. Der Navee S65D beschleunigt zügig auf 20 Kilometer pro Stunde, gemessen per GPS. Auf dem kleinen Display im Lenker werden sogar 22 Kilometer pro Stunde angezeigt, hier nimmt es der Hersteller aber wohl nicht ganz so genau.

Vorder- und Hinterachse des E-Scooters sind gefedert

Als absolut herausragend möchte ich die Federung des Navee S65D bezeichnen. Vorderachse und Hinterachse verfügen über eine eigene Federung, die das Fahren insbesondere auf unebenen Untergründen wie etwa Kopfsteinpflaster deutlich angenehmer machen. Während man auf ungefederten Rollern nur so durchgeschüttelt wird, fährt es sich mit dem Navee S65D deutlich sanfter. Natürlich spürt man die Buckel trotzdem noch, aber eben viel, viel weniger stark.

Auf dem 17 Zentimeter breiten, rutschfesten Trittbrett fühlt man sich während der Fahrt schon fast wie in einer Limousine. Der Lenker ist mit einer vom Boden aus gemessenen Höhe von 123 Zentimetern relativ hoch. Das dürfte gerade großen Personen sehr zugutekommen. Ansonsten ist alles wie gewohnt: Mit dem rechten Daumen wird beschleunigt, mit der linken Hand werden Klingel und Bremshebel bedient. Letzterer aktiviert eine Trommelbremse am Vorderrad und eine elektrische Bremse am Hinterrad.

Die Blinker-Tasten hätte ich mir etwas anderes gewünscht

Zudem verfügt der Navee S65D über einen integrierten Blinker, der über zwei Knöpfe am linken Teil des Lenkers aktiviert und deaktiviert wird. Hier bin ich nicht ganz glücklich mit der Positionierung der Knöpfe, denn diese sind übereinander angeordnet. Wenn man nicht jeden Tag fährt, muss man tatsächlich häufiger nachschauen, mit welchem Knopf man denn nun nach links oder rechts blinkt. Intuitiver wäre aus meiner Sicht eine Anordnung der Knöpfe nebeneinander gewesen.

Der Blinker sorgt für zusätzliche Sicherheit
Der Lenker im Überblick

Das ist aber auch bei der Konkurrenz nicht immer der Fall. Zudem hätte ich mir noch eine Vorrichtung zur Befestigung eines Schlosses gewünscht. Schade, dass auch das viele Hersteller noch nicht so richtig auf dem Schirm haben. Vor allem so einen großen E-Scooter wie den Navee S65D lasse ich dann doch lieber draußen stehen, wenn ich mal kurz in ein Geschäft gehen möchte. Immerhin lassen sich dünne Schlösser durch die Speichen des Vorderrads führen.

Im Gegensatz zum bereits von uns getesteten Navee V50i Pro gibt es beim Navee S65D übrigens kein Versteck für einen AirTag. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das die Kosten bei der Herstellung deutlich angehoben hätte. Aber es ist, wie es ist. Am Ende sind das alles relativ kleine Kritikpunkte, maximal Feintuning.

Die Federung macht am Ende den Unterschied

Das Highlight ist am Ende des Tages die wirklich sehr gut funktionierende Federung, die den Navee S65D zu einem sehr angenehmen Gefährt macht – und das für einen Preis von unter 600 Euro. Auch Leistung, Beschleunigung und Reichweite sind als überdurchschnittlich gut zu bewerten. Ansonsten ist der Navee S65D ein E-Scooter wie jeder andere, mit einem fest verbauten Akku und einer App, die man im Prinzip nicht benötigt.

Nur eine Sache sollte man nicht unterschätzen: Das Gewicht. Der Navee S65D ist ein richtig schwerer Brocken, eine Limousine eben. Das Gewicht von etwas über 25 Kilogramm kann die Mobilität durchaus einschränken.

Limousine auf zwei Rädern: Navee S65D
Mein Fazit
Der Navee S65D fährt sich wie eine Limousine: Tolle Federung, starker Motor, gutes Fahrverhalten. Das hohe Gewicht schränkt die Mobilität aber durchaus etwas ein.
Design
95
Handhabung
75
Leistung
90
Preis
85
Pro
tolle Federung
mit Blinker
starker Motor
Kontra
hohes Gewicht
Blinker-Tasten
86
Testergebnis
Navee S65D kaufen
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Kommentare 4 Antworten

  1. Hattest du dir vorher den Ninebot F2 Pro D angeschaut? Ich finde den für den aufgerufenen Preis wirklich Mega. „Wo Ist“ ist direkt integriert.

    1. Ja dachte ich mir auch gleich. Vor allem Display, Gewicht und Federung sind seeeehr ähnlich. Der leistet allerdings (hab die spanische version, 500W und 900W boost)

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