In meinem Haushalt ist seit knapp einem Jahr eine Big Jambox von Jawbone im Einsatz – nun hatten wir Gelegenheit, den neuen kleinen Bruder, die Mini Jambox, zu testen.
Die Marketingabteilung von Jawbone war so freundlich und hat uns für einige Wochen mit einem roten Modell der neuen Mini Jambox ausgestattet. Der kleine Lautsprecher des amerikanischen Herstellers Jawbone ist seit wenigen Monaten im Handel erhältlich und kann unter anderem bei Amazon je nach Farbe für etwa 180 Euro erstanden werden (Amazon-Link). Auf der Herstellerseite von Jawbone sind insgesamt neun unterschiedliche Farben aufgeführt, von denen aber derzeit nicht alle lieferbar sind. Dort zahlt man im EU-Store für die Mini Jambox 179,99 Euro.
Dieser Preis dürfte bei vielen Nutzern sicherlich für Verwunderung sorgen – kleine Soundboxen für unterwegs gibt es doch schon für unter 50 Euro. In diesem Bereich will sich die neue Mini Jambox allerdings gar nicht erst ansiedeln; sie richtet sich primär an Digital Natives, die statt eines Kopfhörers lieber einen mobilen Lautsprecher nutzen wollen, aber trotzdem großen Wert auf Design und Klang legen.
Der Designfaktor macht sich schon beim Auspacken der Mini Jambox bemerkbar: Der nur 15,4 x 5,8 x 2,45 cm große und 255 g schwere Lautsprecher ist kaum größer als zwei aneinander gelegte Zigarettenschachteln und wird aus einem einzigen Stück Aluminium gefertigt, das je nach Farbe auf der Vorderseite mit unterschiedlich gefrästen Lochmustern versehen ist. Im Lieferumfang befindet sich neben einem farblich passenden 3,5 mm-Klinkenkabel zum Anschluss von älteren mp3-Playern oder iPods auch ein Mikro-USB auf USB-Kabel, mit dem sich die Mini Jambox binnen 2-3 Stunden voll aufladen lässt. Auf ein USB-Netzteil haben die Hersteller im Gegensatz zur Big Jambox leider verzichtet.
Einfache Einrichtung und Kopplung der Mini Jambox
Nach dem Auspacken kann die Mini Jambox direkt mit einem Smartphone oder Tablet, das über Bluetooth verfügt, verbunden werden. Dazu wird einfach ein Pairing-Button an der Seite des Geräts gedrückt und die Verbindung auf dem iPhone, iPod Touch oder iPad bestätigt. Mit meinem iPhone 5s und einem iPad der 4. Generation gab es diesbezüglich keinerlei Probleme – die Mini Jambox unterstützt Bluetooth 4.0 mit BTLE. Um die Musikausgabe nicht immer nur vom angeschlossenen iDevice steuern zu müssen, haben die Macher von Jawbone die Mini Jambox mit drei Tasten auf der Oberseite versehen, mit denen man die Wiedergabe pausieren, sowie die Lautstärke erhöhen und verringern kann.
Neben diesen Standardfunktionen kann man die Mini Jambox aber auch noch in eine Freisprecheinrichtung umfunktionieren und Gespräche, die das gekoppelte iPhone erreichen, über das integrierte Typ1-konforme Mikrofon annehmen. Weiterhin hat Jawbone im deutschen App Store eine eigene Applikation veröffentlicht, mit der sich nach Anmeldung und Registrierung der Mini Jambox Musik verwalten und Playlists, darunter auch solche von Spotify oder rdio, wiedergegeben werden können. Insgesamt werden bei normaler Lautstärke laut Hersteller etwa 10 Stunden Akkulaufzeit erreicht, bevor das Mini-USB-Kabel wieder aus der Tasche gekramt werden muss. Bei meinen Tests konnte ich bei teils sehr laut aufgedrehter Lautstärke auch in etwa auf 9-10 Stunden Laufzeit kommen, bevor das Gerät wieder an die Steckdose musste.
Soundqualität top, maximale Lautstärke nicht
Bei einem definitiv im höheren Preissegment angesiedelten Lautsprecher stellt sich natürlich auch gleichzeitig die Frage nach dem wohl wichtigsten Aspekt der Mini Jambox: Wie ist der Klang einzustufen? Nach dem Auspacken beschlich mich zunächst ein skeptisches Gefühl, wie denn um Gottes Willen aus diesem kleinen Designkunstwerk auch noch hervorragender Klang herausgequetscht werden soll. Nach ersten Testsongs jedoch musste ich meine Meinung definitiv revidieren: Die Mini Jambox bietet für ihre Größe einen wirklich erstaunlichen Sound. Insbesondere Elektronik- und Popsongs, beispielsweise von Parov Stelar oder Bastille, überzeugten mit einem sehr klaren, ausgeglichenen Klangbild mit akzentuierten Mittentönen und einem trotz der kleinen Ausmaße erstaunlichen Bass. Dass man von einem Lautsprecher, der etwa zwei Zigarettenschachteln misst, keinen Turnhallen-beschallenden Sound erwarten kann, sollte auch jedem klar sein. Bei einem gemeinsamen Test im Backstage-Bereich mit meinem Theaterensemble waren die SchauspielerInnen nicht nur von der Größe, sondern auch von der Power der kleinen Box begeistert. Durch die Zweifach-Kopplung konnte sogar gleichzeitig mein iPhone 5s und ein Android-Smartphone einer Schauspiel-Kollegin gepairt bleiben. Wer bei Konzertaufnahmen einen Live-Sound schätzt, kann einen „Live Audio“-Modus aktivieren, der aber im Gegensatz zu meiner Big Jambox etwas mau ausfiel.
Was jedoch bei der Beschallung auffällt, ist die maximale Lautstärke der Mini Jambox. Für kleinere Räume, sagen wir bis max. 15-20 qm, verrichtet die kleine Brüllbox definitiv gute Arbeit. Möchte man allerdings auch größere Räumlichkeiten damit zufriedenstellend beschallen, wird schnell deutlich, dass man sich in einem solchen Fall besser auf den großen Bruder, die Big Jambox, konzentrieren sollte. Bei höheren Lautstärken sondert das kleine Gerät außerdem kleine Vibrationen ab, die vielleicht für den ein oder anderen Nutzer als störend befunden werden könnten, sofern die Mini Jambox in direkter Nähe, beispielsweise auf einem Schreibtisch, betrieben wird. Meine Arbeitsplatte am Mac vibrierte trotz kleiner Gummifüßchen der Mini Jambox bei 4/5 der maximalen Lautstärke schon einigermaßen. Verantwortlich sind dafür neben den proprietären Stereo-Akustiktreibern wohl vor allem auch die patentierten Passivbassstrahler, die Jawbone in der Mini Jambox verbaut hat. Positiv zu vermerken ist allerdings, dass auch bei höheren Lautstärken keine Übersteuerung des Klangs oder andere unliebsame Geräusche wie Dröhnen, Knarzen oder Brummen auftraten.
Insgesamt empfehlen wir die Mini Jambox daher denjenigen Nutzern, die neben einem höchst mobilen Lautsprecher auch noch großen Wert auf Design, überdurchschnittlichen Klang und hervorragende Verarbeitung legen. Mit den drei letztgenannten Eigenschaften kann die Mini Jambox auf jeden Fall punkten – ob einem dieser Luxus allerdings etwa 180 Euro wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich jedenfalls habe mich auf jeden Fall in das kleine Kunstwerk verliebt und werde sie nur schweren Herzens wieder zu Jawbone zurückschicken.
Habe die Mini und bin sehr zufrieden, Sie ist aber nur was für kleine Räume oder wenn ma es in der Nähe stehen hat. Für Party’s sollte man das große Model nehmen.
Die Batterie hält wirklich lange und die Mini passt auch noch gut in die Tasche.
Preis und Leistung steht hier leider nicht im passenden Vergältnis. Und „edel“? Bitte … 🙂
Klar gibt es günstigere Boxen und einen Teil des Preises wird der Name sein, aber die Haptik und der Klang sind wirklich gut. Man hat nicht das Gefühl ein billiges Plastikmodel in die Hand zunehmen.
Vielleicht mal bei Gelegenheit im Laden vorbei gehen und Vorort selbst testen.
Ich finde es ja stylisch mit den diversen geometrischen Mustern usw., keine Frage. Nur sieht man denen leider auch aus 3m schon an, das die Vollplastik sind. Und das finde ich bei dem Preis einfach unmöglich. 😉
Ähm… Hast du die Mini Jambox mal in der Hand gehabt?
Das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium gefertigt, wie schon im Artikel beschrieben. Nichts mit Vollplastik. Lediglich die Knöpfe auf der Oberseite sind aus Gummi, sowie die beiden kleinen kurzen Seiten.
Das ist klar, ich finde aber es sieht nach Billigplastik aus. 😉 schon ok, ich will die Fans ja nicht davon abbringen, ich persönlich mag ihn halt nicht (optisch)
Man sieht ihm schon aus 3 Metern an, dass er aus Plastik ist, soso…
Ja Mensch. Ist ja gut jetzt. Ich wünschte ich hätte nix geschrieben. :p
Wie bitte lade ich das Teil auf ? 😀
Tut mir leid wenn die Frage jetzt dumm ist oder so aber ich habe echt keine Ahnung.
Per mitgeliefertem USB-Kabel am PC oder Laptop. Das Aufladen geht erfreulich flott.