In der Vergangenheit hatte Microsoft versucht, seinen eigenen xCloud-Spielestreaming-Dienst auch im App Store zu veröffentlichen. Apple gab diesem Vorhaben jedoch eine Abfuhr, da man die strengen Richtlinien des App Stores verletzt sah. Im aktuell stattfindenden Prozess zwischen Apple und Epic Games vor einem Gericht in Kalifornien zeigen offengelegte E-Mails nun, dass Apple eine xCloud-ähnliche App aus dem App Store entfernt hat, nachdem sie von Microsoft erwähnt worden war (via The Verge).
Apple lehnte im vergangenen Jahr das Release von Microsoft xCloud mit der Begründung, dass man nicht alle Inhalte des Spiele-Streamingdienstes vorab testen und dann für den App Store freigeben könne, ab. Der daraus resultierende Streit zwischen Microsoft und Apple war nun auch Bestandteil des laufenden Apple vs Epic Games-Gerichtsstreits. Microsoft wies im Zuge dessen auch auf die App Netflix hin, die ebenfalls zahlreiche Inhalte bieten würde, die sich nicht einzeln von Apple prüfen lassen würden. Zudem erwähnte Microsoft gegenüber Apple eine App namens Shadow (App Store-Link), die es Nutzern erlauben würde, von jedem iOS-Gerät auf ihre PC-Spielebibliothek zugreifen zu können.
Das Resultat: Apple ließ sich auf keine weiteren Diskussionen mit Microsoft ein und entfernte die Shadow Cloud Computing-App daraufhin zügig aus dem App Store. Später wurde der Anwendung von Apple erlaubt, in den App Store zurückzukehren, allerdings aufgrund der Tatsache, dass die App vollen Zugriff auf einen Windows-PC ermöglichte und nicht als reine Spiele-App ausgewiesen war. Bei Microsofts xCloud-Service sah es anders aus: Das Unternehmen aus Redmond musste den Dienst über eine Web-App für iOS-Nutzer anbieten.
Microsoft: „Eine schlechte Erfahrung für Kunden“
Aktuell wird diese Angelegenheit im Prozess Apple vs Epic Games aufgerollt, um eine mögliche Monopolstellung Apples für den App Store zu untersuchen. Lori Wright, Microsofts Head of Business Development for Xbox, erklärte im Gerichtsprozess, „Ich glaube, sie [Apple] haben Shadow am Ende aufgrund dieser E-Mail, die wir geschickt haben, aus dem App Store herausgenommen, bis sie Änderungen eingereicht haben. Das war natürlich nicht unsere Absicht, es war ein Nebenprodukt.“ Härter geht man mit Apple und der Entscheidung gegen xCloud im App Store ins Gericht und nannte Apples Ablehnung im letzten Jahr „eine schlechte Erfahrung für Kunden“.
Schon in der Vergangenheit hatte Apple gegen ähnliche Angebote, die einem Spiele-Streamingdienst und damit dem eigenen Service Apple Arcade nahe kommen, massiv Stellung bezogen. Auch Googles Dienst Stadia sah sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Apple erklärte im letzten Jahr, dass man Streaming-Spiele im App Store erlauben würde, allerdings nur, wenn diese als einzelne Apps eingereicht werden würden. Für Microsoft xCloud ist dieser Ansatz wohl nicht umsetzbar. Es bleibt spannend zu sehen, welchen Einfluss der aktuelle Gerichtsprozess auf mögliche Änderungen im App Store haben wird.
Foto 2: Shadow.
Eine schlechte Erfahrung für Kunden?
Wieso maßt sie Microsoft an zu wissen was gut für mich als Kunde ist?
Zeigt doch was der Kunde will indem er Microsofts Smartphone nicht gekauft hat.