Jabra Sport Pulse Wireless: InEar-Bluetooth-Kopfhörer mit integriertem Herzfrequenzsensor

Wer Sport macht, will oft nicht auf Musik in den Ohren verzichten. Praktischer wäre es doch noch, wenn auch ein Herzfrequenzsensor im Kopfhörer integriert ist – für den neuen Jabra Pulse Wireless ist das kein Problem.

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Im Regelfall müssen Sportler mehrere Geräte und Zubehör anlegen, wenn sie beim Workout gleichzeitig Musik hören und ihre Herzfrequenz überwachen wollen. Neben dem iPhone oder einer Pulsuhr als Basis und einem Kopfhörer auf den Ohren ist oft auch ein zusätzlicher Bluetooth- bzw. ANT+-Brustgurt notwendig, um den Puls messen zu können.


Der neue Bluetooth-Sportkopfhörer Jabra Sport Pulse Wireless verbindet das musikalische Vergnügen während des Sports mit einer gleichzeitigen Herzfrequenz-Messung, die über einen im linken Ohrstöpsel integrierten biometrischen Sensor vorgenommen wird. Der Sport Pulse Wireless von Jabra wurde erstmals in Deutschland auf der IFA in Berlin im September 2014 vorgestellt, wir haben seit einigen Wochen ein Exemplar des InEar-Sport-Headsets vorliegen und konnten das Gerät genauer unter die Lupe nehmen.

Der Hersteller Jabra ist generell für seine hochqualitativen Kopfhörer und Headsets bekannt. Auch wir haben in der Vergangenheit bereits einige Produkte des Portfolios vorgestellt, unter anderem die Bluetooth-OnEar-Kopfhörer Jabra MOVE und Jabra REVO Wireless, sowie das Sprach-Headset Jabra Stealth. Der neue Jabra Sport Pulse Wireless ist nun seit einiger Zeit auch auf dem deutschen Markt erhältlich, und kann gegenwärtig unter anderem bei Amazon zu einem Preis von 199,00 Euro bestellt werden (Amazon-Link).

Viel mitgeliefertes Zubehör für optimalen Sitz im Ohr

Wie von Jabra schon bekannt, wird auch der Sport Pulse Wireless in einer ansehnlichen, sehr hochwertigen Verpackung ausgeliefert, die neben dem Headset selbst auch eine Fülle an zusätzlichem Zubehör enthält. Da es für einen optimalen Sound und eine zuverlässige Herzfrequenzmessung unerlässlich ist, dass der InEar-Kopfhörer perfekt ans Ohr angepasst ist, liefert das dänische Unternehmen gleich drei verschieden große Ear-Wings sowie vier Paare Silikon-Ohrstöpsel in Größe XS, S, M und L mit. Darüber hinaus befindet sich ein kurzes Micro-USB-auf-USB-Kabel zum Aufladen des Sport Pulse Wireless, ein schwarz-gelbes Mini-Hardcase zum Transport des Kopfhörers sowie vier kleine Klemmen zum Zusammenführen des Kopfhörerkabels im Nacken im Lieferumfang.

Vor der ersten Nutzung des Jabra Sport Pulse Wireless ist es daher unbedingt vonnöten, dass mit den unterschiedlichen Größen der Ear-Wings und InEar-Stöpsel experimentiert wird, um einen bestmöglichen Komfort und optimale Nutzung zu garantieren. Ich habe relativ kleine Ohren und generell mit vielen InEar-Kopfhörern so meine lieben Probleme – beim Jabra Sport Pulse Wireless konnte ich aber mit den jeweils kleinsten Ear-Wings und Ohrstöpseln ein hervorragendes Ergebnis erzielen. Ich kann sogar behaupten, dass dieser InEar-Kopfhörer einer der ganz wenigen ist, die bei mir auch nach längerem Hören noch angenehm im Ohr zu tragen sind – und das will wahrlich etwas heißen.

Akkulaufzeit von etwa 5 Stunden sollte für die meisten Sportaktivitäten reichen

Hat man den Sport Pulse Wireless auf die eigene Ohr-Anatomie ausgerichtet, geht es daran, die Bluetooth-Verbindung mit dem iPhone herzustellen. Wie auch das Ein- und Ausschalten, die Rufannahme und -ablehnung oder die Musiksteuerung wird die Bluetooth-Kopplung über die integrierte Fernbedienung samt Mikrofon am Kabel des InEar-Headsets ausgelöst. Dabei wird der mittlere Button der Fernbedienung so lange gehalten, bis sich der Kopfhörer eingeschaltet hat (grüne LED leuchtet), und dann nach weiterem Gedrückthalten automatisch in den Pairing-Modus wechselt (blaue LED leuchtet). In den Bluetooth-Einstellungen kann der Kopfhörer dann mit dem iPhone verbunden werden.

Das Aufladen des Jabra Sport Pulse Wireless erfolgt über einen kleinen, unter dem Ear-Wing des rechten Ohrhörers versteckten Micro-USB-Eingang und ist binnen 2-3 Stunden erledigt. Aufgrund der kompakten Maße des InEar-Kopfhörers können allerdings keine allzu langen Laufzeiten erreicht werden: In meinem Fall ist nach knapp 5 Stunden Nutzungsdauer der Akku entleert. Immerhin: Diese Kapazität sollte trotzdem für einige Sporteinheiten ausreichen, ehe das Headset wieder an die Steckdose muss. Schade ist diese verhältnismäßig kurze Nutzungsdauer allerdings schon, insbesondere, wenn man dazu neigt, das Aufladen des Kopfhörers gerne einmal zu versäumen. Als Standby-Zeit wird von Jabra eine Zeit von bis zu 240 Stunden angegeben.

Verarbeitungs- und Soundqualität wie von Jabra gewohnt gut

Verarbeitungstechnisch gibt es wie bei unseren anderen getesteten Jabra-Produkten auch beim Sport Pulse Wireless rein gar nichts auszusetzen. Der Kopfhörer selbst verfügt über ein etwa 40 cm langes Verbindungskabel, schwarze, sehr leichte Ohrhörer und kommt insgesamt auf ein Gesamtgewicht von nur etwa 16 Gramm. Der Hersteller gibt außerdem an, dass das Headset nach US-Militär-Standards nicht nur stossfest, sondern auch regen-, sand- und staubgeschützt samt einem extra verstärkten Kabel konzipiert wurde. Neben Bluetooth 4.0 und AVRCP-Protokoll kommt auch NFC zur schnellen Kopplung mit geeigneten Geräten zum Einsatz.

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Zur Soundqualität lässt sich ebenfalls nur positives berichten. Nach einigen Wochen Nutzungszeit, in der auch andere Personen einen Klangtest mit dem Jabra Pulse Wireless wagen durften, gab es keinerlei Beanstandungen. Es lässt sich festhalten, dass die Audio-Qualität gemäß des Kaufpreises definitiv im überdurchschnittlichen Bereich einzuordnen ist. Hat man die richtige Wahl hinsichtlich Ear-Wings und Ohrstöpsel getroffen, bekommt man einen angenehm klaren Klang geboten, in dem leichte Bass-Tendenzen zu erkennen, aber trotzdem genügend Höhen und Mitten vorhanden sind, um eine ausgewogene Charakteristik bieten zu können.

Natürlich klingt der Jabra Sport Pulse Wireless insbesondere in bassstarken musikalischen Genres besonders gut, beispielsweise beim Hören von Deep House oder Reggae, aber auch Folkmusik oder gar Klassik und Jazz sind aufgrund des nicht zu übertrieben ausschlagenden Basses und der klaren Mitten und Höhen gleichermaßen ein Genuss. Möchte man beim Workout die Lautstärke einmal richtig aufdrehen, ist auch dieser Aspekt gegeben: Der Sport Pulse Wireless kann extrem laut werden. Aufgrund der abschottenden Charakteristik der Ohrstöpsel musste ich aber eigentlich nur auf maximal 2/3 der Lautstärke hören, um mich richtig beschallen zu lassen. Probleme kann es nur geben, wenn der Kopfhörer aufgrund falsch angepasster Ohrstöpsel nicht fest im Ohr anliegt – dann werden Bässe kaum wiedergegeben, und der Klang wirkt flach und zu höhenbetont.

Eigene Jabra Sport Life-App unterstützt Trainings mit Sprachansagen

Eine Besonderheit des Jabra Sport Pulse Wireless ist aber neben der integrierten Herzfrequenz-Messung, die über einen kleinen biometrischen Sensor am linken Ohrhörer erfolgt, auch die Einbindung von zwei eigenen Jabra-Apps, davon eine zur optionalen Verbesserung des Klangs samt Dolby-Unterstützung, Jabra Sound (App Store-Link), sowie der Jabra Sport Life-Anwendung (App Store-Link). Gerade letztere ist für das Workout von großem Vorteil, da sie nicht nur den aktuellen Akkustand des Kopfhörers, sondern auch die aktuelle Herzfrequenz anzeigt und über variable Trainingspläne für unterschiedliche Sportarten verfügt.

Die kostenlos im deutschen App Store erhältliche Jabra Sport-App ist mittlerweile auch in deutscher Sprache nutzbar und integriert anfängliche Fitnesstests, um eigene Herzfrequenzzonen für den jeweiligen Nutzer festzulegen und personalisierte Sprachansagen, die über den Kopfhörer ausgegeben werden, beispielsweise zu Distanz, Zeit oder aktueller Herzfrequenz. Ganz wie bei anderen Fitness-Anwendungen auch kann in Jabra Sport eine spezifische Trainingseinheit, wie etwa die Erreichung eines Ziels, oder ein Ausdauertraining, eingerichtet werden, zudem lässt sich die Musik aus der Bibliothek steuern, die GPS-Funktion des iPhones zur Aufzeichnung von Tracks nutzen und Ansichten mit variabler Informationsdichte während des Workouts auf dem Display anzeigen lassen.

Wer hingegen lieber mit einer Dritt-App trainieren will, kann die Herzfrequenzmessung auch in Anwendungen wie RunKeeper, Runtastic, Endomondo, Strava und MapMyFitness nutzen. Bei meinen Tests mit RunKeeper verlief die Messung bei verbundenem Kopfhörer automatisch, der Sensor wurde schon nach kurzer Zeit von der App erkannt. Größere Probleme bei der Herzfrequenzmessung, die auch im direkten Vergleich mit einer GPS-Pulsuhr von TomTom und einem Brustgurt von Wahoo Ergebnisse mit nur minimalen, und daher akzeptablen Abweichungen zutage förderte, habe ich mit dem Jabra Sport Pulse Wireless nicht erfahren. Ab und an kommt es vor, dass die Herzfrequenzmessung kurz aussetzt und während des Trainings kein Wert angezeigt wird – diese Tatsache lässt sich aber beheben, indem der linke Ohrhörer etwas gedreht und tiefer ins Ohr gedrückt wird. In meiner ganzen Testphase mit dem Jabra Sport Wireless ist dieses Problem allerdings nur etwa 2-3 Mal aufgetreten – von einem grundsätzlichen Problem zu sprechen, wäre daher vermessen. Ein zweiter Tester, dem ich den Kopfhörer in die Hand gedrückt habe, konnte die Aussetzer bei seiner Nutzung nicht reproduzieren.

Positives Resümee für den Jabra Sport Wireless

Als Fazit lässt sich daher festhalten: Wer bereit ist, die knapp 200 Euro für einen robusten InEar-Bluetooth-Sportkopfhörer mit gelungenem Klangbild und integrierter Herzfrequenzmessung auszugeben, wird mit dem Jabra Sport Pulse Wireless gegenwärtig nicht enttäuscht werden. Lediglich die relativ kurze Akkulaufzeit könnte für ambitionierte Sportler, beispielsweise Triathleten oder Marathonläufer, ein Ausschlusskriterium sein – vielleicht wird aber mit einem Software-Update in Zukunft diesbezüglich noch mehr aus dem Kopfhörer herausgekitzelt werden. Der erweiterte Komfort, beim Sport mit einem Produkt gleichzeitig bequem Musik zu hören und die Herzfrequenz angezeigt zu bekommen, macht aber für gewöhnliche Trainingseinheiten einiges wieder wett.

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Kommentare 11 Antworten

  1. Danke für diesen ausführlichen Test.

    Damit meine ich nicht nur den Artikel, der im Vergleich zu vielen Artikeln hier, wirklich sehr lang ist, sondern auch die längere Testphase (das Gerät ist ja nun doch schon einige Wochen im Handel).

    Dies würde ich mir gern bei mehr Geräten wünschen, die ihr testet – es müssen ja nicht immer gleich mehrere Wochen sein, aber diesem Artikel merkt man an, dass er eben nicht nach 2-3 tägiger Testphase geschrieben wurde.

    Er ist wesentlich neutraler geschrieben, als der Bericht über Produkt XY von dem man die ersten Tage absolut begeistert ist, im Nachhinein aber feststellt, dass doch die ein oder andere Funktion fehlt, oder komfortabler bei einem anderen Hersteller gelöst wird bzw. das Produkt YZ, das bei der ersten Verwendung umständlich eingerichtet werden musste, dies vom Hersteller aber mit einem Software-Update massiv verbessert wurde.

    Ein, zwei Screenshots von der App wäre

    Was das Ganze noch abrunden würde, wäre eine kurze Erwähnung, welche Produkte ähnliche Features anbieten, gern auch mit Preisangaben, damit man weiß, ob es sich bei dem getesteten Produkt um eines aus der Premium- oder eher Billigpreiskategorie handelt und Links zu Tests (falls ihr diese schon getestet habt).

    Soweit klingt das alles schon ganz interessant, mal sehen, was die Bewertungen einiger Anwender bei Amazon so von sich geben – vielleicht bestell ich die dann später noch.

    Edit: Wenn man das Gerät mit dem Verpackungsstil: Englisch“ kauft, ist es noch mal 2 EUR billiger – hat da jemand ’ne Ahnung, was das heißt? Ist das dann nur eine einfache Plastiktüte? 🙂

    1. Alternative: Plantronics BackBeat Fit. Meiner Meinung nach angenehmere Tragevariante, weil es nicht so tief im Ohr drin steckt. Akkulaufzeit ca. 7 Std. und sauberer Klang. Preis: ca. 90 EUR.

  2. Bluetooth ist immer so ne sache…
    Wenn man wie die meisten Runtastic benutzt und dann noch Bluetooth für Musik und vielleicht noch Herzfrequenz, dann sind 2h Akkulaufzeit nicht machbar. Beim Berliner Halbmarathon war mit Runtastic mein 5er iPhone von 85% auf 5% in 1:51h. Mit Bluetooth hätte es sicher nicht gereicht…

    1. Hmm.. Hast du beim Laufen das Display angehabt?

      Auf meinem ersten HM letztes Jahr mit nem iPhone 4, Nike-App (die mir Zeiten und Distanz per Sprache angibt) und Musik war ich bei guten 35% (mit 90% gestartet). Und ich hab etwas über 2:10 gebraucht… Aber hab halt auch das Display aus, weil ich alle Infos ja entweder so an der Strecke bekomme oder per Ansage.

      1. Nee… Display aus. Wie auch im Training. Vielleicht der „Nebel der Welt“ der noch lief, aber wenn GPS an ist, dürfte ja egal sein, wieviele Apps drauf zugreifen… Oder Runtastic ist so viel mehr Akkufressender?!
        Jetzt mit 6+ sollte man auch nen vollen Marathon schaffen.

        1. Bei „Nebel der Welt“ ist mir auch schon aufgefallen, dass es extrem Akku frisst. Ob das mit GPS zu tun hat, weiß ich nicht (sollte ja eigentlich nicht möglich sein), aber sobald ich das nutze, geht der Akku deutlich schneller runter als ohne.
          Das war schon so bei meinem 5er Iphone (mit IOS 7 & 8), und ist jetzt beim 6er nicht deutlich besser.
          (Mein „NdW“ darf übrigens via Mobilfunk keine Kartendaten laden, daran liegt es also nicht)

      1. Kann ich in etwa bestätigen. Bei einem einstündigen Spinning-Programm samt Pulsgurt per Bluetooth und dauerhaft aktiviertem Display sind bei mir mit dem iPhone 6 etwa 15-20 Prozent des Akkus verbraucht – allerdings ohne eingeschaltete Ortungsdienste.

        Mit dem Mountain Bike unterwegs, ausgeschaltetem iPhone-Display sowie RunKeeper-App samt GPS hat der Akku auch nach 3 Std. Aufzeichnung immer noch ca. 20-30 Prozent Restkapazität gehabt.

        Auch der hier vorgestellte Jabra Sport Pulse Wireless wirkt sich nach eigenem Empfinden nicht großartig zusätzlich auf die Akkuleistung aus, da die Herzfrequenz im Ohrhörer ja schonend per Bluetooth 4.0 ans Gerät gesendet wird.

  3. Hallo!
    Kann mir jemand sagen, ob die Sprachansage mittlerweile in deutsch ist?
    Und falls noch alles in englisch angesagt werden sollte, wird das über ein Update irgendwann gehen oder müsste man sich dann „neue“ kaufen?
    In einem Artikel habe ich nämlich vorhin gelesen, dass es erst ab Frühjahr 2015 mit deutscher Ansage raus kommen soll.

    Hoffe jemand kann mir dazu etwas sagen….eine hilfreiche Antwort wäre super!

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