Ergonomisch Arbeiten: Logitech K860 & MX Vertical im Test

Tastatur und Maus aus der Ergo-Reihe

Tastatur Logitech K860 zusammen mit der Maus Logitech MX Vertical

Ich bin ein Schreibtischtäter. Mein Werkzeug sind meine Hände, denn nur so kann ich Texte und Testberichte tippen. Damit ich das möglichst lange machen kann, setze ich auf ergonomische Eingabegeräte. Bisher habe ich die Tastatur Logitech Wave Keys genutzt und diese sogar als mein Favorit 2023 gewählt. Zusätzlich habe ich lange die vertikale Maus Logitech Lift genutzt. Nach einem Tipp aus der Leserschaft habe ich mir nun die ergonomische Tastatur Logitech K860 (Amazon-Link) und die größere Maus MX Vertical (Amazon-Link) angesehen.

Logitech K860: Ergonomische und geteilte Tastatur

Logitech K860 auf einem Schreibtisch

Die Logitech K860 (Amazon-Link) sieht auf den ersten Blick komisch aus, da die Tastatur geteilt und nicht durchgängig ist. Wie soll man darauf tippen? Obwohl die Umstellung anfangs durchaus schwer fällt, habe ich mich schnell an das neue Layout gewöhnt. Wer das 10-Finger-Tippen gelernt hat, kommt hier sofort zurecht, ich habe das klassische Tippen nicht gelernt und jeder hat so seine Eigenheiten beim Schreiben auf einer Tastatur. Unter anderem habe ich zum Beispiel oft den Buchstabe ‚B‘ mit der rechten Hand getippt, was auf der geteilten Tastatur keine gute Idee ist, da sich der Buchstabe auf linken Seite befindet. Aber daran gewähnt man sich und das Tippgefühl ist wirklich gut.


Was mir aufgellen ist: Meine Hände liegen viel ruhiger auf der Tastatur und nur die Finger bewegen sich. Bei normalen Tastaturen habe ich viel mehr Bewegung in den Armen gehabt, wobei diese total unnötig ist. Die Logitech K860 ist mit einer Handballauflage ausgestattet, die mit der Tastatur fest verbunden ist. Das erhöht den Komfort und bringt die Hände in eine ergonomische Position. Normalerweise lassen sich Tastaturen ja leicht schräg aufstellen. Die kleinen Beine befinden sich hinten und stellen die Tastatur im leichten Winkel auf. Bei der K860 ist das genau umgekehrt, denn hier könnt ihr über zwei zusätzliche Füße die Tastatur genau in die andere Richtung anschrägen. Die ausklappbaren Füße befinden sich vorne und sorgen dafür, dass ihr die Tastatur um -4 oder -7 Grad aufstellen könnt, um das Handgelenk noch höher zu platzieren.

Winkeleinstellung bei der Logitech K860 Tastatur

Schönes Tippgefühl

Wenn ich am Schreibtisch sitze, nutze ich die normale Einstellung, wobei die Tastatur an sich ja schon durch die Wellenform leicht erhöht ist. Fahre ich meinen Schreibtisch nach oben und arbeite im Stehen, stelle ich die Tastatur etwas höher ein – das ist für mich angenehmer. Durch die geneigte Tastatur werden Muskelspannungen in Handgelenken und Unterarmen reduziert und Hände, Nacken und Schultern bleiben deutlich entspannter. Laut Logitech werden die Handgelenke durch die Einstellungen und durch die gepolsterte Auflage um 54 Prozent besser unterstützt.

Logitech setzt auf konkave und geräuscharme Tasten und bezeichnet das ganze als PerfectStroke-Tastensystem. Der Druck beim Tippen wird gleichmäßig über die Oberfläche der Tasten verteilt und sorgt für ein flüßiges, leises und natürliches Tippen, auch wenn man nur den Rand der Taste trifft. Das Tippgefühl ist sehr angenehm und die Randtasten in der Mitte sind etwas größer, damit man sie besser erreichen kann.

Geschwungene Logitech Tastatur

Mir gefällt gut, dass es sich um eine vollwertige Tastatur mit Bewegungstasten, Zahlenblock und Funktionstasten handelt. In der obersten Reihe könnt ihr zum Beispiel die Musik und Lautstärke steuern, zudem gibt es Schnelltasten für die Suche, Mission Control, Helligkeit und mehr. Die Symbole sind auf die Tasten gedruckt, allerdings könnt ihr per Logitech Options+ Software auch andere Funktionen auf die Tasten legen. Gut: Es können bis zu drei Geräte angemeldet werden, zwischen denen man mit nur einem Klick wechseln kann.

Die Logitech K860 kann entweder per Bluetooth direkt mit dem Computer verbunden werden, ich habe die Lösung über den mitgelieferten Unifying-Empfänger gewählt. Dabei handelt es sich um den alten USB-Adapter, bei den neuen Eingabegeräten von Logitech kommt schon der neue Bolt-Empfänger zum Einsatz. Empfangsprobleme und Abbrüche der Verbindung hatte ich bisher aber nicht.

Keine beleuchteten Tasten, Betrieb über Batterien

Ich nutze die ergonomische Tastatur im Büro und ich sitze hier direkt am Fenster. Wenn Apple eine Keynote abhält und somit eine Spätschicht ansteht, schalte ich das Deckenlicht ein. Auf beleuchtete Tasten muss man bei der Logitech K860 leider verzichten. Mich stört das nicht, wer aber oft in dunklen Umgebungen arbeitet, wird eine Beleuchtung eventuell vermissen.

Gibt es keine beleuchtete Tasten, wird auch deutlich weniger Strom verbraucht. Die Tastatur wird über zwei AAA-Batterien betrieben, leider gibt es keinen Akku und somit auch keine direkte Lademöglichkeit. Die Batterien sollen bis zu 24 Monate durchhalten, wobei ich das nicht testen konnte. Setzt man auf wiederaufladbare Batterien, muss man keine Batterien wegschmeißen. Ohnehin ist der Verbrauch sehr gering, wenn man pro Jahr lediglich zwei davon benötigt.

Die Logitech K860 ist mit macOS, iOS, Windows, Android, ChromeOS und Linux kompatibel. Ist die Tastatur einmal angemeldet, erkennt sie automatisch das System und passt die Tastenbelegung auch korrekt an.

Fazit und Preis

Die Eingewöhnung benötigt etwas Zeit, danach macht das Tippen auf der ergonomischen Tastatur aber viel Spaß. Sie ist etwas größer als herkömmliche Varianten, bietet dafür aber deutlich mehr Komfort für Hände und Handgelenke.

Zur Einführung im Jahr 2020 hat die Tastatur 119 Euro gekostet, der Marktpreis hat sich aber bei 89 Euro eingependelt. Was ich mir für die nächste Generation wünsche: Beleuchtete Tasten und einen integrierten Akku.

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Logitech MX Vertical im Test

Logitech MX Vertical Maus zwischen Heften und Stiften

Wie oben schon geschrieben, habe ich lange die Logitech Lift benutzt. Ebenfalls eine vertikale und ergonomische Maus, allerdings eher für kleine Hände. Ich bin damit klar gekommen, eine größere Maus wäre aber noch besser. Und da hat Logitech mit der MX Vertical (Amazon-Link) das passende Produkt im Portfolio.

Generell ist der Umstieg auf eine vertikale Maus kinderleicht. Die Umgewöhnung ist sehr schnell vollzogen und das Handgelenk und der Unterarm werden in einer viel natürlicheren Position gehalten. Die Logitech MX Vertical ist 57 Grad geneigt und bietet eine optimale Haltung und Performance. Die Maus kommuniziert ebenfalls über den alten Unifying-Empfänger, bietet einen Sensor mit 4.000 DPI, vier Tasten und bietet einen wiederaufladbaren Akku.

Daumenablage der Logitech MX Vertical

Tasten und Scrollrad einer Maus

Die strukturierte Oberfläche fühlt sich gut an und die Hand liegt gut auf der Maus. Über die linke und rechte Maustaste könnt ihr Eingaben tätigen, auf der anderen Seite, wo der Daumen angelegt wird, befindet sich eine Vor- und Zurück-Taste. Oberhalb ist eine zusätzliche Taste zu finden, die ihr per Software mit einer beliebigen Aktion belegen könnt. Ich nutze die Taste um den Desktop anzuzeigen, ich schiebe also alle Fenster beiseite. Ich finde die Bedienung dieser Taste etwas umständlich, im besten Fall hebt man den Daumen an und benutzt diesen.

Auf der Unterseite findet ihr den An-Aus-Schalter und zudem die Möglichkeit schnell zwischen drei Geräten zu wechseln. Auf der Front ist der USB-C Anschluss zu finden, über den ihr die MX Vertical wieder aufladen könnt. Mit einer vollen Akkuladung kann man im Durchschnitt bis zu vier Monate arbeiten. Und sollte der Akku zu plötzlich leer sein, könnt ihr die Maus eine Minute laden und dann wieder drei Stunden nutzen.

Lautes Klicken, lautes Scrollen

Leider hat die Logitech MX Vertical im Vergleich zu den neuen Eingabegeräten von Logitech einen entscheidenen Nachteil. Das Klicken und das Scrollen sind laut. In den neuen Modellen setzt Logitech auf die Silent-Touch-Technologie, bei dem ein Klicken kaum noch wahrgenommen wird. Bei der MX Vertical kommt diese Technologie leider noch nicht zum Einsatz. Hat man sich einmal an die leisen Tasten gewöhnt, möchte man nicht mehr zurück.

Logitech MX Vertical Maus in der Hand einer Frau

Und auch das Magspeed-Scrollrad kommt hier nicht zum Einsatz. Daher hört man auch hier das klassische Scrollgeräusch, außerdem ist das Rad langsam. Das neuere Magspeed-Rad, der Name sagt es ja schon, kann viel schneller scrollen, was bei langen Webseiten oder großen Excel-Tabellen deutlich mehr Komfort bietet.

Fazit und Preis

Die große Logitech MX Vertical ist für größere Hände die richtige Wahl. Hand und Unterarm werden ergonomisch gehalten und die Bedienung sowie die Möglichkeit der softwarebasierten Anpassung sind top. Ein Akku ist spitze und die Oberfläche fühlt sich gut an, auch wenn diese nach intensiver Nutzung etwas schimmernder wird. Leider gibt es zwei Kritikpunkte: Das Klicken der Tasten und das Scrollrad sind zu laut. Die Logitech MX Vertical ist aus dem Jahr 2018, da gab es die neueren Technologien noch nicht. Daher ist es an der Zeit, dass Logitech auch die MX Vertical auf den neusten Stand bringt und diese mit der Silent-Touch-Technolgie und dem deutlich besseren Magspeed-Scrollrad ausstattet.

Die aktuelle Generation der Logitech MX Vertical bekommt ihr für 78,83 Euro.

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Kommentare 7 Antworten

  1. Die MX Vertical kann ich nicht empfehlen!
    Ich habe sie jetzt etwas über drei Jahre. Die Maustasten sind total glänzend, nicht mehr so rau und matt wie am Anfang.
    Das schlimmste aber ist dieser Soft-Touch Kunststoff. Die Maus ist total klebrig geworden, was richtig eklig ist. Und ja die Hände waren immer gewaschen.

    Für eine Maus in der Preisklasse finde ich das unmöglich!

    1. Das kann ich bestätigen. Super Maus aber dieses Gummi ist bei mir auch hinüber. Schade.

      Leider gibt es wenig(/keine?) Mäuse die gar keine solche Gummi-Schicht haben.

      Ich versuche es mal mit der 3S, hoffe da hält das länger. Wobei ich mich sonst ungern von der Vertical trenne.

  2. Ich glaube, die Tippgeberin war ich :))

    Die Tastatur ist wirklich genial, ich nutze die seit über einem Jahr als Schulsekretärin. Es gibt auch eine Businessvariante mit Boltadapter, die ist aber deutlich teurer. Beim vorigen Arbeitgeber hatte ich eine k350 (Vorgänger der Wave), da war ich genervt von dem Geklapper der Tastatur. Die geteilte Tastatur kannte ich von früher bei einer Microsofttastatur, deswegen war es für mich nicht so eine große Umstellung. An die vertikale Maus hab ich mich nicht getraut, daher kann ich dazu nichts sagen.

    1. Matte Tasten hatte ich bei der K350, das sah zum Schluss schon grenzwertig aus, die Bschriftung war teilweise nicht mehr zu identifizieren.

    2. Die Maus ist eine Woche etwas komisch, danach hat man sich daran gewöhnt und sie lässt sich benutzen wie jede andere. Kann ich sehr empfehlen. Nur diese Gummi-Beschichtung hielt bei mir nur 3 Jahre.

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