Auch wenn der Markt der Bluetooth-Lautsprecher mittlerweile übersättigt sein dürfte, lohnt es sich, genauer hinzusehen und sich vielversprechende Modelle anzusehen.
Gerade im Bereich bis 100 Euro gibt es unglaublich viele Anbieter und ihre entsprechenden Produkte, die um die Gunst der potentiellen Käufer buhlen. Zu den eher weniger bekannten Herstellern gehört das Unternehmen EasyAcc, die mit dem Dolcer DP300 einen 20W-Bluetooth-Lautsprecher auf den Markt gebracht haben, der derzeit bei Amazon hervorragend bewertet wird und mit einem Preis von 57,99 Euro auch kein großes Loch ins Portemonnaie reißt.
- EasyAcc Dolcer DP300 in Schwarz für 57,99 Euro (Amazon-Link)
Die Produktbeschreibung des kabellosen Lautsprechers EasyAcc Dolcer liest sich schon einmal vielversprechend. Dort heißt es unter anderem, „Reichhaltiger Klang: Präsentiert einen vollen und reichen Klang mit kräftigem Bass und klarem Gesang, dank einem Paar passiver Resonatoren, einem Paar Class-D-Verstärkern und zwei 10W-Treibern“. Im Inneren gibt es neben Bluetooth 4.1 mit einer Reichweite von maximal 15 Metern auch noch ein eingebautes Mikrofon zum Führen von Anrufen, eine Laufzeit von bis zu 12 Stunden dank eines integrierten 5.200 mAh-Akkus sowie eine sensitive Touchbuttons auf der Oberseite zur Steuerung von Musik und Anrufen.
Geliefert wurde unser Testexemplar in einer schlichten, aber hochwertig wirkenden Pappverpackung, in der sich neben dem etwa 15 x 8 x 8 cm großen und 790 Gramm schweren Lautsprecher selbst auch noch ein schwarzes MicroUSB-Kabel zum Aufladen sowie ein 3,5 mm-Klinkenkabel zum Anschließen an den AUX-Port des Lautsprechers befindet. Ebenfalls mit an Bord ist eine mehrsprachige Kurzanleitung.
Lautsprecher-Design erinnert stark an Sonos-Produkte
Hinsichtlich Design und Verarbeitung erinnert der EasyAcc Dolcer sehr an die bekannten Sonos Play bzw. One-Multiroom-Lautsprecher: Auch hier bekommt man es mit einem tonnenförmigen Speaker zu tun, der über abgerundete Ecken und einen in Hochglanz erstrahlenden oberen Rand in Klavierlack-Optik sowie ein umlaufendes Lautsprecher-Gitter verfügt. Neben den Bedienelementen auf der Oberseite, auf der vor allem der kreisrunde große An-/Aus-Multifunktions-Button samt umliegender LED hervorsticht, gibt es auf der Rückseite nur noch den MicroUSB- sowie AUX-Port, um entsprechende kabelgebundene Verbindungen herzustellen.
Die Bluetooth-Kopplung beim ersten Pairing nach dem Auspacken gelingt durch längeres Drücken des Multi-Buttons sehr schnell. Ist eine drahtlose Verbindung hergestellt worden, leuchtet die LED dauerhaft blau auf, bei der Wiedergabe von Musik pulsiert sie. Die LED gibt je nach Status zudem verschiedene Farben aus, beispielsweise Rot bei niedrigem Akkustand oder Weiß beim Aufladen des Lautsprechers. Bedingt durch das verhältnismäßig hohe Gewicht von knapp 800 Gramm wirkt die gesamte Konstruktion auch sehr wertig und steht höherpreisigen Bluetooth-Modellen in Hinblick auf Verarbeitungsqualität in nichts nach.
Soweit so gut. Die Rezensenten bei Amazon geben bisher für den drahtlosen Lautsprecher im Schnitt 4,7 von 5 maximalen Sternen, und auch auf der EasyAcc-Website werden volle fünf Sterne von Käufern vergeben. Natürlich heißt es immer skeptisch bei zu vielen extrem positiven Reviews zu sein – aber bis hierhin haben auch wir keinerlei Beanstandungen, was Produktqualität, Verbindungsstabilität und Funktionalität angeht.
Wie bei jedem Lautsprecher ist jedoch einer der Hauptgründe eines Kaufes ein guter Klang – hier trennt sich häufig auch die Spreu vom Weizen. Was bringt ein hervorragend verarbeiteter, ultrastylisher Bluetooth-Speaker, wenn man vom Sound maßlos enttäuscht ist? Soweit würde ich beim EasyAcc Dolcer nicht gehen, allerdings kann ich nach einer längeren Testphase mit dem 2x10W-Lautsprecher die überschwänglichen Meinungen hinsichtlich der Klangqualität nicht teilen.
Klang des EasyAcc Dolcer kann nicht überzeugen
Ich habe den EasyAcc Dolcer in einem direkten Vergleich mit anderen Produkten dieser Preisklasse aufgestellt, darunter dem Anker SoundCore Boost (Amazon-Link), dem Creative Muvo 2 (Amazon-Link) und dem Creative Halo (Amazon-Link). Gegenüber allen anderen Modellen fällt der EasyAcc Dolcer wirklich deutlich zurück, vor allem hinsichtlich maximaler Lautstärke und Klarheit des Klanges. Der Hersteller gibt sogar an, dass man den Dolcer besser nicht über 75 Prozent der Gesamtlautstärke aufdrehen soll. „Für optimale Leistung nutzen Sie max. 75% der Gesamtlautstärke“, heißt es in der Produktbeschreibung bei Amazon.
Enttäuschend ist vor allem der zurückhaltende Bass und die fehlende Brillianz der Höhen: Teilweise denkt man, vor allem im direkten Klangvergleich mit den oben genannten Konkurrenten, der Dolcer wäre in schalldämpfende Folie eingewickelt, weil der Sound gedrungen und eher dumpf klingt. Geht man von der maximal nutzbaren Lautstärke von 75 Prozent aus, hinkt das EasyAcc-Modell den Vergleichsmodellen zudem deutlich hinterher – diese wurden gefühlt 1/3 bis doppelt so laut. Bei leiser Lautstärke macht sich zudem ein Grundrauschen bemerkbar, das ich vor allem bei ruhigeren Musikstücken als störend empfunden habe.
Unser Fazit zum EasyAcc Dolcer muss daher zumindest von unserer Seite lauten: Investiert lieber ca. 10 bis 20 Euro mehr und greift zu einer der oben aufgeführten Alternativen, die klanglich weit besser überzeugen können. Mein Favorit in dieser Preisklasse ist aktuell der Creative Muvo 2, der neben einer IP66-Wetterfestigkeit auch über einen SD-Kartenslot zum Musikabspielen verfügt und mit etwa 360 Gramm nur etwa halb so schwer und deutlich kompakter ist wie der hier vorgestellte Dolcer.
Der Lautsprecher sieht auf den Bildern wirklich außergewöhnlich gut aus! Bei einem Preis unter 60 € musste aber da ja ein Haken sein! Alles andere wäre auch mehr als verwunderlich gewesen! Schließlich gäbe es ja dann auch kaum einen Grund auf ein teureres Konkurrenzprodukt auszuweichen!
Ja, designtechnisch ist der Dolcer wirklich nicht zu verachten. Leider wird der Klang diesen Ansprüchen nicht gerecht. 🙁
Hallo Mel, mit gutem Klang wäre das ein echter Schnapper gewesen! Übrigens: Vielleicht hast Du es ja gesehen zu „WatchUp“ gab es ein Update! Die vermisste Komplikation wurde nachgeliefert! Ich jedenfalls bin begeistert!