Dyson Pure Hot+Cool im Test: Drei Geräte und eine App

Heizlüfter mit Ventilator und Luftreiniger ausprobiert

Als wir euch vor knapp einem Monat auf die neue Generation des Dyson Pure Hot+Cool aufmerksam gemacht haben, war das Feedback relativ eindeutig: Ein teures Gerät. So lautete etwas der Kommentar von Rudi: „649 Euro für einen Heizlüfter? Meiner hat 30 Euro gekostet. Ich bin ja gerne bereit, für Design und Innovation einen Aufpreis zu zahlen. Aber das ist mit Abstand zu teuer.“

Ich möchte an dieser Stelle nicht abstreiten, dass 649 Euro eine ganz schöne Hausnummer sind glücklicherweise bekommt man beim Dyson Pure Hot+Cool aber einiges mehr geboten, als bei einem einfachen Heizlüfter. Und was das genau ist, möchte ich euch in diesem Testbericht ein wenig näher vorstellen.


Der erste große Unterschied im Vergleich zur Vorgänger-Generation wird bereits auf den ersten Blick deutlich. Der neue Dyson Pure Hot+Cool ist deutlich größer als sein Vorgänger. Das hat zunächst erstmal den positiven Effekt, dass der Luftdurchsatz deutlich höher ist: Bis zu 290 Liter pro Sekunde statt bisher 204 Liter pro Sekunde.

Gleichzeitig hat Dyson aber auch einiges an neuer Technik im aktuellen Dyson Pure Hot+Cool verbaut: Neben einem integrierten Display für Status-Informationen ist der Drehbereich auf 350 Grad erweitert worden, außerdem kann die Luftreinigung dank der neuen Verteilungsfunktion auch ohne direkten Luftstrom erfolgen. Dyson lässt uns dazu wissen: „Im Verteilungsmodus bewegt sich die Umlenkplatte im Verstärker und blockiert die vordere Öffnung. Dadurch tritt die Luft an der Rückseite des Luftrings in einem 45º-Winkel aus. Da diese Öffnung breiter ist, erzeugt sie eine diffusere Luftströmung, verbraucht weniger Energie und erzeugt weniger Lärm, sodass eine effektive Luftreinigung erfolgen kann.“

So schlägt sich die Heizfunktion des Dyson Pure Hot+Cool

Im Verteilungsmodus ist die Heizfunktion leider deaktiviert, was aber auch irgendwo Sinn macht, schließlich soll die warme Luft möglichst schnell im ganzen Raum verteilt werden. Wie gut das funktioniert, habe ich in meinem Badezimmer ausprobiert, auch wenn man den Dyson Pure Hot+Cool offiziell nicht in Feuchträumen verwenden sollte – auch beim Vorgänger hatte ich hier bislang aber keine Probleme.

Ausgehend von einer Temperatur von 21 Grad habe ich den Dyson Pure Hot+Cool in eine Ecke des 7,5 Quadratmeter großen Raums platziert und für 15 Minuten mit voller Heizleistung auf Stufe 5 laufen lassen. Direkt über dem Gerät habe ich nach einer Viertelstunde eine Temperatur von knapp 26 Grad gemessen. Das hätte ich in dieser Zeit weder mit der Fußbodenheizung, noch mit meiner elektrisch befeuerten Handtuchheizung erreichen können.

Der Preis dafür ist ein Stromverbrauch von etwas mehr als 2.000 Watt, der Vorgänger hat sich an dieser Stelle noch mit rund 1.800 Watt bei gleicher Einstellung begnügt. Letztlich lässt man den Dyson Pure Hot+Cool aber kaum über Stunden hinweg mit dieser Heizleistung laufen.

In der Praxis kommt es bei mir zu folgenden zwei Fällen: Per Timer, der sich wunderbar per App einstellen und aktivieren lässt, heize ich mein Badezimmer morgens für 15 Minuten auf, so dass es nach dem Aufstehen muckelig warm ist, wenn es unter die Dusche geht. Bei einem Strompreis von 29 Cent pro Kilowattstunde kostet mich das rund 15 Cent. Zudem ist der Dyson Pure Hot+Cool immer mal wieder für ein paar Minuten im Kinderzimmer im Einsatz, wenn beim Nachwuchs ein Bad oder ein größerer Service ansteht.

Deutlich geringerer Stromverbrauch ohne Heizfunktion

Die Hot-Funktion des neuesten Dyson-Modells ist für mich also durchaus ein toller Komfort im Alltag. Aber wie sieht es mit der Cool-Funktion aus? Hier erst einmal eine gute Nachricht: Der Stromverbrauch ist natürlich deutlich geringer. Im normalen Ventilatormodus auf Stufe 5 verbraucht der Dyson Pure Hot+Cool nur 9 Watt. Bei einer Laufzeit von 10 Stunden pro Tag kommt man so auf überschaubare Kosten von 2,5 Cent. Da muss man nun wirklich kein schlechtes Gewissen mehr haben.

Während das ganzjährlichen Einsatzes als Luftreiniger macht der Dyson Pure Hot+Cool im Sommer natürlich eine sehr gute Figur als Ventilator. Hier ist ein Vergleich zu den beiden Pure Cool Modellen sehr interessant. Der Turmventilator liefert einen Luftdurchsatz von bis zu 361 Litern pro Sekunde, das Tischmodell kommt sogar auf bis zu 437 Liter pro Sekunde. Wir erinnern uns: Der Dyson Pure Hot+Cool schafft bis zu 290 Liter.

Das heißt in der Praxis: Will man den gleichen Luftstrom erzielen wie mit einem Modell aus der Pure Cool Serie, muss das Hot+Cool Modell auf einer etwas höheren Stufe laufen. Das ist gleichbedeutend mit einer etwas höheren Geräuschentwicklung. Auf den ersten beiden Stufen ist der Dyson Pure Hot+Cool aber so leise, dass er auch nachts im Schlafzimmer für einen leichten Windzug und gereinigte Luft sorgen kann, ohne dass man gleich senkrecht im Bett sitzt.

Praktische Zusatzfunktionen über die App

Der Dyson Pure Hot+Cool ist nicht nur Heizlüfter, Ventilator und Luftreiniger in einem, sondern sieht auch noch mehr als schick aus und bietet eine App-Anbindung. Mit wenigen Handgriffen ist der kleine Turm in das heimische WLAN integriert und kann damit sogar aus der Ferne oder gar per Alexa gesteuert werden.

Neben der schon angesprochenen Timer-Funktion samt Zeitplänen sowie der normalen Steueurng hat man beim neuen Dyson Pure Hot+Cool auch die Möglichkeit, den Drehbereich festzulegen. Das ist besonders dann praktisch, wenn man sich im Raum bewegt, etwa vom Esstisch zum Sofa. Statt den Lüfter manuell umzustellen, legt man einfach per App fest, wohin genau der Luftstrom zeigen soll.

Neben der App lassen sich die Grundfunktionen des Geräts natürlich auch über die mitgelieferte Fernbedienung bedienen. Diese kann, wie für alle Dyson-Ventilatoren üblich, einfach oben auf dem Pure Hot+Cool abgelegt werden und wir dort von einem Magneten sicher gehalten.

Fazit: Kann viel, kostet viel

Rund um den Dyson Pure Hot+Cool kann ich nach rund drei Wochen Nutzung festhalten: Es ist ein absolut tolles Gerät mit vielen Funktionen für das ganze Jahr. Der Dyson Pure Hot+Cool kann viel, kostet aber leider auch viel. Mit einem Hersteller-Preis von 649 Euro ist das Teil definitiv ein Luxus-Gegenstand, den man sich mal nicht ebenso kauft. Dafür gibt es in Sachen Funktionen, Design, Verarbeitung und App-Anbindung aber auch quasi nichts auszusetzen.

Machen wir uns an dieser Stelle nichts vor: Der Preis hat es wirklich in sich. Immerhin gibt es mittlerweile die ersten Händler, die den Dyson Pure Hot+Cool etwas günstiger verkaufen, so könnt ihr beispielsweise bei Expert aktuell schon für 569 Euro zuschlagen. Und auch das ist noch immer richtig viel Geld…

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