Der neue Echo Dot Kids: Die Alexa fürs Kinderzimmer im Test

Kommt mit einjährigem Amazon-Kids+-Abo

Ohne bisher einen Echo Dot selbst besessen zu haben, war ich noch nie ein großer Fan von der Idee, mir den Smart Speaker von Amazon in die Wohnung zu stellen. Das liegt zum einen daran, dass ich Amazon aus verschiedenen Gründen bewusst nicht nutze (die prekären Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden sind nur ein Beispiel); zum anderen stehe ich der Technologie der Smart Speaker bzw. Sprachsteuerung allgemein kritisch gegenüber. Das wiederum hat seinen Grund einerseits darin, dass diese Technologie für meine Begriffe noch nicht zuverlässig genug funktioniert, als dass die Nutzung nicht noch oft genug ein entnervendes Erlebnis bleibt. Andererseits habe ich – trotz aller Entwarnungen – immer noch ein mulmiges Gefühl bei der Vorstellung, Amazon einen Einblick in meine Privaträume zu gewähren (und ja, Google und Apple sind da sicher nicht besser, und auch bei diesen Anbietern sorge ich für den Schutz meiner Daten). Die Idee, einen Echo Dot dauerhaft im Kinderzimmer meiner Tochter zu installieren, kam mir folglich gar nicht erst in den Sinn.

Nun durfte ich den neuen Echo Dot Kids (Amazon-Link) testen – und bleibe bei meiner Meinung.


Amazons Alexa fürs Kinderzimmer

Der Echo Dot Kids ist Amazons Smart Speaker fürs Kinderzimmer. Laut Herstellerangaben richtet er sich an Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren und soll durch Funktionen wie Zeitlimits, Schimpfwort-Filter bei Musikstücken und deaktivierten Spracheinkäufen als besonders kindgerecht überzeugen. Funktionieren tut der Echo Dot Kids mit einem Amazon-Kids-Abo, das beim Kauf des Gerätes für ein Jahr inklusive ist. Über die Amazon-Kids-Mediathek können die Kinder auf Musik aus werbefreien Radiosendern, Hörgeschichten und Hörspielen zugreifen. Smart-Home-Geräte der Eltern können ebenfalls mit dem Echo Dot Kids gesteuert werden. Auch Anrufe kann das Kind tätigen, wenn die Eltern die entsprechenden Kontakte freigeschaltet haben.

Kinderfreundliches Design in zwei Ausführungen

Der Echo Dot Kids der 5. Generation ist in den Ausführungen Drache oder Eule erhältlich. Inmitten der vielen technischen Geräte auf meinem Schreibtisch hat meine Tochter (1 3/4) den Echo Dot direkt als „ansprechenden“ Gegenstand identifiziert und wollte sofort mit dem „Ball“ spielen. Das Design hat den „Kinderfreundlichkeitstest“ also bestanden.

Der Echo Dot Kids ist darüber hinaus mit vier Tasten ausgestattet: Zwei Tasten zur Lautstärkeregulierung, einer Stummschalttaste für das Mikrofon und einer Aktionstaste. Die Stummschalttaste soll laut Amazon dem Datenschutz dienen und verhindern, dass ungewollt Unterhaltungen aufgezeichnet werden. Ehrlicherweise frage ich mich allerdings, welches Kind daran denkt, das Mikrofon auch immer wieder auszuschalten, nachdem es sich zum Beispiel Musik angemacht und ins Spielen vertieft hat? Sollte das Kind vergessen, das Mikrofon auszuschalten, können die Eltern – wie auch beim normalen Echo Dot – aber alle Aufnahmen des Gerätes in der Alexa-App einsehen und bei Bedarf löschen.

Kindgerechte Inhalte

Beim Testen des Gerätes habe ich mir vor allem die Bedienbarkeit des Echo Dot Kids und die Kinderfreundlichkeit der Inhalte genauer angeschaut. Wenn ich Alexa bat, Musik zu spielen (Alexa, spiel Musik), wählte sie einen der möglichen Radiosender von „Radio Teddy“ aus (z. B. Kindergarten-Hits, Deutsche Hits oder Einschlaflieder). Eine Direktauswahl eines bestimmten Künstlers war über die Sprachsteuerung nicht möglich (hier müsste ich zuerst Spotify und Co. auf dem Gerät einrichten). Amazon setzt also in den Radiosendern seine eigene musikalische Agenda. Klanglich ist das – zumindest für meine Ohren – meistens furchtbar. Aber ich gehöre ja auch nicht zur Zielgruppe.

  • In verschiedenen Informationsprogrammen erfahren die Kinder darüber hinaus mehr über das Wetter, die Natur und Umweltschutz.
  • Hörgeschichten und Hörspiele können die Kinder aus der Audible-Bibliothek auswählen und haben dabei zum Beispiel die Wahl zwischen Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg oder Conni.
  • Den Schimpfwort-Test hat Alexa bestanden. Sie wollte mir partout keine Beispiele für Schimpfworte geben. Nur eine Definition habe ich von ihr bekommen. Auch Fragen nach anderen nicht-kindgerechten Themen blieben ohne richtige Antwort.

Lange Leitung bei Sprachbefehlen

Die Sprachsteuerung des Echo Dot Kids ist leider genauso frustrierend wie ich es aus meinen bisherigen Erlebnissen mit Alexa und Siri gewohnt bin. Das Ding versteht mich einfach nicht. Obwohl ich sehr nah vor dem Gerät gesessen habe, hat Alexa in einer Vielzahl der Fälle nicht verstanden, was ich von ihr wollte. Bei der Erwähnung von „Alexa“ erschien zwar immer der blaue „Ich höre zu“-Ring, aber entweder wurde mein Befehl fehlinterpretiert oder es dauerte einfach sehr lang, bis überhaupt eine Antwort kam (Ein bekannter Bug, wie ich später im Netz gelesen habe). Bis ich jedenfalls endlich und in so deutlicher Aussprache wie möglich (ich spreche standardmäßig Hochdeutsch, wohlgemerkt) zu einer Hörgeschichte gekommen bin, die ich mir ausgesucht hatte, brauchte es mehrere Anläufe. Bei der Frage nach: „Alexa, wie macht ein Hund?“ reagierte Alexa zunächst gar nicht, dann spielte sie mir einen Hund vor. Als ich das „Wie macht ein …“-Spiel aber beenden wollte und nach einer ganz anderen Information fragte, hängte sich das Gerät komplett auf und wollte mir immer wieder irgendein Tier vorspielen, was ich nur beenden konnte, in dem ich „Alexa, aus!“ rief.
Damit Kinder mit der Sprachsteuerung zurecht kommen, müssen sie zum einen sehr genau wissen, was sie hören wollen (das ist vermutlich nicht das Problem), dieses aber auch genau so formulieren (das ist vielleicht schon schwieriger). Gerade kleine Kinder könnten also Schwierigkeiten mit der Sprachsteuerung haben. Davon abgesehen, empfinde ich persönlich auch Kinder im KiTa-Alter als zu jung für den Besitz eines eigenen Echo Dot Kids.

Nichts für das Kinderzimmer meiner Tochter

Insgesamt bleibt mein Entschluss bestehen: Bei uns zieht Alexa nicht ein. Abgesehen davon, dass meine Tochter ohnehin noch zu jung für das Produkt ist, sehe ich für mich persönlich keine Vorteile durch den Besitz eines Echo Dot Kids. Hörgeschichten und Musik kann ich auch über eine Bluetooth-Box abspielen, die ich ins Kinderzimmer stelle und die Kindersicherung regele ich auf anderem Wege. Wer ohnehin schon einen Echo Dot besitzt, kann sich eines Amazon-Kids-Abos bedienen, um das Gerät kindersicher zu machen.

Den Echo Dot Kids gibt es für 69,99 Euro bei Amazon

Der Echo Dot Kids der 5. Generation ist für 69,99 Euro bei Amazon erhältlich. Ein Amazon-Kids+-Abo ist für zwölf Monate inklusive. Danach kostet das Abo 4,99 Euro für Prime-Kunden und 7,99 Euro für Nicht-Prime-Mitglieder.

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Kommentare 10 Antworten

  1. Haben die Handys neuer Bauart kein Mikrofon, keine Kamera vorne und hinten, die gleichsam aufnehmen könnten, was Alexa, Siri, Cortana und andere Bitches nicht auch machen „könnten“ und die man sich aber auf keinen Fall ins Haus holt ?

      1. Ich fand den Artikel auch richtig gut. Ich hab Alexa fast seit der ersten Stunde und mehrere Geräte. Mittlerweile nutze ich nur noch zwei um darauf Radio oder Spotify zu hören. Für die meisten Dinge finde ich Alexa zu dumm oder sie versteht erst gar nicht was ich will. Manche Skills sind nicht ausgereift und werden auch nicht mehr weiter entwickelt. Irgendwie habe ich das Gefühl das der Hype da vorbei ist. Sprachsteuerung an sich finde ich eine nützliche Sache. Leider finde ich keinen der drei Anbieter so richtig super bisher.
        Und für kleine Kinder finde ich Alexa erst recht doof. Es geht doch um die Entwicklung von Fantasie. Wenn es schon was technisches sein muß dann eher ne Toniebox, da kann man auch selbst gelesene Geschichten aufnehmen. Das hat was persönliches.

  2. Ich habe ehr den Eindruck, dass die Kinder heutzutage mit Technickkram deutlich schneller und besser zurechtkommen, als Eltern, Onkel und so weiter. Das Meiste, was ich mit Alexa mache, ist Rittermanager spielen.

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