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Schaut man sich den aktuellen Messenger-Markt an, dürfte zumindest in Deutschland noch immer Metas WhatsApp dominieren und einige Konkurrenten wie Signal, Threema und Telegram im Schlepptau haben. Einen gänzlich anderen Ansatz zum Nachrichtenversand bietet die App Delta Chat (App Store-Link), die sich kostenlos für iPhones und iPads aus dem deutschen App Store herunterladen lässt.
Delta Chat setzt auf ein quelloffenes und dezentrales System, und benötigt zur Installation mindestens iOS bzw. iPadOS 12.0 oder neuer auf dem Gerät. Darüber hinaus wird etwa 56 MB an freiem Speicherplatz eingefordert. Neben vielen anderen Sprachen ist auch eine deutsche Lokalisierung für die Anwendung bereits vorhanden.
Während übliche Messenger am Markt auf eigene Server setzen, über die die Chat-Kommunikation geleitet wird, verzichtet Delta Chat auf diesen Schritt und wendet stattdessen Chatmail-Server oder auch klassische E-Mail-Server im IMAP-Format an. Beim ersten Start braucht es daher keinen speziellen Nutzeraccount, sondern es lässt sich eine bestehende oder eine von Delta Chat erstellte Mailadresse für die Kommunikation verwenden. Man könnte sagen, die App fungiert prinzipiell wie ein E-Mail-Client, allerdings im Instant-Messaging-Format.
Auch Desktop-Client für macOS vorhanden
Delta Chat ist neben Mobilgeräten wie dem iPhone, iPad und Android-Geräten auch für Apples Desktop-System macOS im Mac App Store verfügbar. Besonders praktisch: Um Delta Chat auf dem Mac nutzen zu können, ist keine Installation der App auf dem iPhone erforderlich. Auch in dieser Hinsicht unterscheidet sich der Messenger von gängigen Konkurrenten wie WhatsApp, Signal und Co.
In Delta Chat lassen sich sowohl mehrere Profile, als auch mehrere Geräte verwenden, zudem gestaltet sich die Ersteinrichtung schnell und einfach. Dazu wird man einfach mit einer Mailadresse eines sicheren Chatmail-Servers ausgestattet oder kann eine eigene IMAP-Adresse verwenden – eine Mobilfunknummer oder private Daten sind zum Anmelden nicht erforderlich. Für die Chats gibt es dann im Anschluss auch eine geprüfte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, um gegen Netzwerk- und Serverangriffe gewappnet zu sein.
Das Design von Delta Chat erinnert stark an die Standardeinstellungen von WhatsApp mit grünem Farbakzenten und einer Chatliste samt kreisförmiger Nutzeravatare. Die App hält die Möglichkeit bereit, neben reinen Textnachrichten auch Sprachnachrichten, Bilder, Videos, Kontakte und Dateien ebenso wie Reaktionen auf Nachrichten zu versenden. Um sich mit anderen Nutzern und Nutzerinnen zu verbinden, kann man dem Gegenüber einen QR-Einladungscode zum Verifizieren anzeigen lassen, oder diesen auch teilen. Ein ähnliches Prinzip gibt es auch bereits beim Threema-Messenger.
Sogar ohne SIM-Karte oder Mobilfunknummer nutzbar
Das ist allerdings noch nicht alles: Auch wer Delta Chat nicht installiert hat, kann einer dort aktiven Person eine Nachricht, sogar inklusive Anhang, über das eigene Mailprogramm schicken. Dazu verwendet man einfach die in Delta Chat verwendete Mailadresse des Users. Letzterer bekommt die Mail inklusive optionalem Anhang dann in den Chats als neue Nachricht angezeigt.
Bedingt durch den Fokus auf ein dezentrales Mail-System lässt sich nicht nur eine E-Mail-Adresse sowie ein beliebiger Nutzername mit Delta Chat verwenden, sondern auch die Mobilfunknummer problemlos wechseln. Die App kann sogar ganz ohne SIM-Karte oder Telefonnummer arbeiten, und eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird automatisch eingerichtet, wenn die Beteiligten des Chats miteinander kommunizieren.
Die Idee von Delta Chat ist einmalig und gestaltet die Kommunikation per Chat samt verknüpfter Mailadresse absolut simpel. Ich frage mich tatsächlich, warum zuvor noch niemand auf diesen genialen Ansatz gekommen ist. Zudem lässt es sich auch mit Personen kommunizieren, die nicht den gleichen Messenger installiert haben. Nicht umsonst bekommt Delta Chat in der Mobilversion sehr gute 4,5 Sterne im App Store verpasst, im Mac App Store sind es für die Desktop-Variante sogar volle 5 Sterne. Weitere Informationen zu Delta Chat gibt es bei GitHub sowie auf der offiziellen Website.
Marlene
Freddy
Klingt sehr interessant