Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass das deutsche Alarmnetzwerk dank vielerorts abgebauten Sirenen nicht mehr leistungsfähig genug ist, um die Bevölkerung vor kurzfristig eingetretenen Situationen zu warnen. Dies zeigte nicht nur die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021, sondern auch der bundesweite Warntag, der für den 9. September 2021 geplant, aber vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) abgesagt wurde.
Auf der Basis von Cell Broadcast sollen nun öffentliche Warnmeldungen über Mobilfunknetze möglich werden. Ein entsprechender Entwurf des sogenannten DE-Alerts wurde im Dezember 2021 von der Bundesnetzagentur vorgelegt, zuvor hatte der Deutsche Bundestag eine gesetzliche Grundlage bereits im September des letzten Jahres bereitet. Es folgten Diskussionen mit allen Beteiligten, die nun in einer finalen Version der Technischen Richtlinie eines solchen Katastrophen-Alarmsystems mündete.
EU sieht Umsetzung bis 21. Juni 2022 vor
Wann der Betrieb von DE-Alert startet, ist bisher noch nicht kommuniziert worden. Das EU-Recht sieht eine Implementierung bis zum 21. Juni dieses Jahres vor. Das deutsche Modell des „European Public Warning System“ (EU-Alert) soll als Bestandteil des deutschen Modularen Warnsystems (MoWaS) integriert und im Katastrophenfall sowie unterstützend im Zivilschutz vor „drohenden oder sich ausbreitenden größeren Notfällen“ warnen.
Mit der Einrichtung von DE-Alert werden auch alle aktiven Mobilfunkbetreiber verpflichtet, mindestens zwei Cell Broadcast Center (CBC) zu betreiben. „Die Mitteilungen laufen über Mobilfunknetze an empfangsbereite Geräte in jeweils ausgewählten Gebieten. Die Netzbetreiber sollen auch Geräte mit SIM-Karten anderer Netze erreichen. Das ergänzt die bekannten Alarmmittel Rundfunk, Sirenen und Apps wie Katwarn oder Nina“, berichtet dazu Heise. Die Warn-Apps Katwarn (App Store-Link) und NINA (App Store-Link) sind für iOS kostenlos im App Store erhältlich.
Hoffentlich brauchen wir es nicht bald schon… 🤯
Das hoffe ich auch.
Finde das aber eine super Sache, habe in USA entsprechende Warnungen bekommen (earthquake) und fand das ehrlich gesagt super!
Ich wollte gerade schreiben, dass das längst überfällig war. Aber das wäre noch zu untertrieben.
Wenn es dann noch funktionierende Funkmasten gibt. Die sollen sich lieber mal dringendst um den Ausbau des analogen SWarnsystems kümmern, wie die jüngsten Ereignisse bewiesen.
Bei uns gibt es noch sowas – 3 Stück in nem 4.000-Seelen Nest – selbst die umliegenden Gemeinden haben noch was davon!
In der Hauptstadt der Ukraine funktioniert das auch noch immer – und wir brauchen das wieder, damit wir nicht hilflos mit der Trommel um den Baum wetzen müssen, wenn der Klappstuhl ausgegraben wurde.
(Ich wünschte, das wäre ein Witz.)