Clever-PV: Spannendes Online-Tool rund um Solarenergie

Kompatibel mit zahlreichen Herstellern

Durch mein kleines Balkonkraftwerk bin ich auf den Geschmack gekommen: In den kommenden Monaten soll eine richtige kleine Photovoltaik-Anlage auf unserem Flachdach errichtet werden. Wir bewegen uns hier wohl im Bereich vier bis sechs Kilowatt-Peak, also wirklich nicht riesig. Interessierte Solarteure, die mich kennenlernen möchten, dürfen sich sehr gerne melden…

Da ich mich zunächst einmal gegen einen teuren Speicher entschieden habe, ist die Aufgabenstellung klar: Möglichst viel Solarstrom soll auch selbst genutzt werden. Zunächst wollte ich meine Wallbox um eine Hersteller-eigene Hardware-Lösung ergänzen, dann bin ich allerdings auf Clever-PV gestoßen – ein Online-Tool, das auf den ersten Blick einen richtig guten Eindruck macht.


Clever-PV verbindet verschiedene Hersteller per Cloud

Statt auf teure Hardware zu setzen, nutzt Clever-PV bestehende Cloud-Anbindungen und liefert die nötige Software, um verschiedene Geräte von unterschiedlichen Herstellern miteinander zu verzahnen. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Elemente: Der Stromzähler und die Wallbox.

In der Dokumentation könnt ihr herausfinden, ob eure Hardware bereits aktuelle Leistungswerte für Clever-PV bereitstellen kann. Aktuell nutze ich dafür meinen Powerfox Smart Meter, den ich euch vor gar nicht so langer Zeit vorgestellt habe. Dazu sollte auch eure Wallbox mit Clever-PV kompatibel sein, damit diese entsprechend angesteuert werden kann. Auch hier findet ihr eine aktuelle Auflistung in der Dokumentation von Clever-PV.

Der Grundgedanke ist dann ganz einfach: Sobald das System erkennt, dass gerade mehr Solarstrom erzeugt wird, als ihr in eurem Haus aktuell verbraucht, kann das Elektroauto in der Garage geladen werden. Dabei lassen sich viele verschiedene Werte und Parameter einstellen, etwa ein Zielladen mit einer bestimmten Menge Kilowattstunden. Auch das Aufladen von Batteriespeichern wird von Clever-PV unterstützt.

Auch smarte Steckdosen können eingebunden werden

Es wird aber noch spannender: Smarte Steckdosen und Module von MyStrom, TP-Link und Shelly können ebenfalls in Clever-PV hinterlegt werden. Und das nicht nur zum Monitoring des Stromverbrauches, beispielsweise einer Waschmaschine. Clever-PV kann die gewünschten Steckdosen auch einschalten, sobald ein Stromüberschuss erzeugt wird. So kann man beispielsweise das Wasser in einem Pufferspeicher mit einem Heizstab erwärmen oder seine Powerstation aufladen, um möglichst wenig Strom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen.

Was ich besonders erwähnenswert finde: Clever-PV ist kein fertiges Produkt. Die Roadmap des Entwicklerteams ist gut gefüllt, aktuell arbeitet man unter anderem an einer App für iOS und Android. Zudem gibt es zahlreiche weitere Ideen aus der Community, mit denen sich das Entwicklerteam aus Deutschland aktiv auseinander setzt.

Clever-Plan kostet 6 Euro im Monat

Kostenlos ist Clever-PV allerdings nur für eine absolute Basis-Funktionalität. Für das Starter- oder Clever-Abonnement zahlt man ab 3 oder 6 Euro pro Monat. Für Besitzer einer PV-Anlage und eines Elektroautos sind diese 6 Euro im Monat aber gerade einmal 17 Kilowattstunden aus dem öffentlichen Stromnetz. Und die bekommt man mit der intelligenten Ladesteuerung wohl ziemlich schnell wieder rein.

Zudem gibt es für Leserinnen und Leser unseres Blogs einen kleinen Bonus. Wenn ihr euch über diesen Link bei Clever-PV registriert und später ein Jahres-Plan auswählt, gibt es drei Monate gratis. Das ist immerhin eine Ersparnis von bis zu 18 Euro. Aber auch ein kostenloser Account ist eine prima Sache, etwa zum reinen Monitoring eines Balkonkraftwerks. Schaut also auf jeden Fall mal rein, wenn euch das Thema Photovoltaik interessiert.

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Kommentare 13 Antworten

  1. Meine komplette Anlage ist von Fronius und ich kann intern meine Wallbox nach der PV steuern.
    Interessant und deshalb werde ich es mir mal anschauen sind ob Eve angesteuert werden kann und ich dann Waschmaschine oder Spülmaschine darüber anschalten kann

  2. Moin, ich nutze als Wallbox die openWB 2.0 und der Solarregler ist von Kostal. Die Box „spricht“ von Haus aus mit vielen Reglern, ausserdem kann ich verschiedene Systeme einbinden (Shelly, Tasmota, http, mqtt, AVM u.a.). Damit sind viele Szenarien möglich – kann nur sagen läuft 😉

    1. Hi, auf der clever-pv Seite ist Kostal nicht aufgelistet. Wie hast Du den Solarregler von Kostal (welchen hast Du) eingebunden?

      1. Moin, ich hatte es vielleicht etwas ungenau ausgedrückt. In der openWB kann man Kostal einbinden (EVU, Batterie, etc.) Damit erhält die Wallbox alle relevanten Daten,
        kann so also ja nach aktueller PV-Leistung arbeiten. Zusätzlich übernimmt die Wallbox die Ansteuerung weiterer Komponenten, z.B. Shelly, Tasmota etc. Ich nutze das z.B. mit ShellyPlugS um die Waschmaschine nur zu starten, wenn eine gewisse Zeit PV-Überschuss anliegt. Dabei kann konfiguriert werden was Vorrang hat. Auto laden, Batteriespeicher füllen oder eben externe Verbraucher schalten. Das heißt die „Intelligenz“ sitzt in diesem Fall in der Wallbox, die PV liefert nur die Daten. VG

  3. Bei TP Link aber nur die KASA. clever. PV ist sonst super. Ich nutze mein Überschuss momentan eine Infrarotheizung zu betreiben.

  4. Wer eine rein lokale Lösung sucht, sollte sich EVCC anschauen. Bietet ähnliche Funktionen, läuft aber rein lokal und ist kostenlos. Dafür muss man sich um Dinge wie Grafiken aber selbst kümmern.

    Das beste daran ist die Kommunikation mit den Hersteller-APIs, um das Auto bspw. nur bis 80% zu laden (verlängert die Lebensdauer des Akkus deutlich).

  5. Wieso nicht einfach Home Assistant kostenfrei nutzen und ALLES steuern und auslesen können?!

    Hier ist man aufgrund der unendlichen Community-Erweiterungen maximal breit aufgestellt. Das ganze kann dann mit Grafana auch noch wunderbar visualisiert und auf Wunsch komfortabel per Handyapp gesteuert werden. Es gibt kein besseres Produkt auf dem Markt.

    1. Ich habe mit Home Assistant keine eigenen Erfahrungen. Allerdings: Ein Raspberry gibts ja nun auch nicht geschenkt. Zudem ist Home Assistant soweit ich das sehe nicht mit Powerfox und auch nicht mit meiner Wallbox kompatibel.

      Home Assistant ist sicherlich ein richtig tolles System zur Heimautomatisierung, mit dem man sich meiner Meinung nach aber intensiv beschäftigen muss. Es ist keine Out-of-the-Box Lösung.

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