Wer diesen Blog aufmerksam verfolgt, hat bestimmt auch schon einiges über meine jahrelange Drucker-Odyssee mitbekommen. Ich habe lange, vielleicht ZU lange, auf Multifunktions-Geräte zum Scannen, Kopieren und Drucken auf Tintenstrahlbasis vom Hersteller Canon gesetzt. Im Jahr 2012 war es ein Canon Pixma MG5350, der damals schon Apples AirPrint unterstützte, 2020 war es dann nach immerhin acht Jahren ein neuer Canon Pixma TS5051.
Und was soll ich sagen: Hatte mich schon die offensichtliche geplante Obsoleszenz des 2012er Vorgängers geärgert, setzte der 2020er Kauf des Canon Pixma TS5051 nochmal eins drauf: Rund ein Jahr nach Ablauf der zweijährigen Garantie spuckte das Gerät auch wieder ominöse Fehlermeldungen aus, druckte aber zunächst noch weiter. Nach weiteren Wochen gab das Multifunktionsgerät dann schließlich ganz den Geist auf – nach dem Einschalten war NICHTS mehr mit dem Pixma TS5051 möglich. Ich solle mich doch an den Support wenden, schlug mir die Meldung auf dem Display vor. Natürlich hatte ich erst kurz zuvor noch eine ganze Ladung neuer Tintenpatronen gekauft, die nun komplett nutzlos waren.
Nie wieder Canon oder: Ein neuer Drucker muss her
Das war der Punkt, an dem ich beschlossen habe, nie wieder ein Druckerprodukt von Canon zu kaufen. Ein rund drei Jahre altes Gerät, das einfach so von heute auf morgen seinen Geist aufgibt und durch unverständliche Fehlermeldungen komplett aus dem Verkehr gezogen wurde. Ich versuchte es nicht einmal mehr, den Canon-Support zu kontaktieren, sondern warf den Drucker/Scanner/Kopierer kurzerhand in den Müll.
Ganz ohne Drucker, Kopierer und Scanner geht es allerdings bei mir im Home Office allerdings auch nicht: Zwischendurch muss doch mal ein Paketlabel ausgedruckt, eine Rechnung kopiert oder andere Dokumente gescannt werden. Zudem steht aktuell auch ein privates Projekt bei mir an, da ich plane, ein altes Familienalbum meiner Großeltern zu scannen und für die Verwandtschaft in einem Cloud-Ordner zur Verfügung zu stellen. Nachdem ich mit meinen früheren Tintenstrahl-Druckern auch immer wieder Probleme mit eingetrockneten Düsen hatte, kam ich auf die Idee, zu einem Laserdrucker zu wechseln.
Bei uns im appgefahren-Hauptbüro verrichtet schon seit längerem ein Gerät von Brother seine Dienste, und auch von anderen Personen habe ich bislang gute und positive Reaktionen auf Drucker der Marke bekommen. Schlussendlich ist es nach einiger Recherche das Modell Brother DCP-L2665DW, ein S/W-Laser-Multifunktionsgerät zum Drucken, Kopieren und Scannen, geworden, der seit Ende Dezember des vergangenen Jahres in meinem kleinen Home Office tätig ist. Nach einigen Wochen der Nutzung will ich euch nun meine ersten Erfahrungen mitteilen.
Mit 11,4 Kilogramm definitiv kein Leichtgewicht
Der Brother DCP-L2665DW ist, das muss ich gleich am Anfang erwähnen, nicht mit den üblichen Tintenstrahl-Druckern, wie man sie von anderen Herstellern kennt, zu vergleichen. Mit Maßen von 41 x 31,9 x 39,9 cm und einem Gewicht von 11,4 Kilogramm ist das Multifunktionsgerät beileibe nicht als kompakt zu bezeichnen, passt aber bei mir problemlos auf ein klassisches Kallax-Regal von IKEA.
Die zahlreichen Funktionen und Extras des Geräts machen die größeren Ausmaße allerdings komplett wieder wett: Der Brother DCP-L2665DW bietet Druckgeschwindigkeiten von bis zu 34 Seiten pro Minute mit maximaler Auflösung von 1.200 DPI, unterstützt einen beidseitigen Duplex-Druck mit bis zu 16 Seiten/Minute, Scannen mit bis zu 22,5 Seiten pro Minute, einen automatischen Papiereinzug für bis zu 50 Seiten und ein 6,8 cm großes LCD-Touchscreen-Farbdisplay zur Steuerung der Funktionen. Im Gerät verbaut ist zudem ein Papierfach für bis zu 250 Seiten.
Im Hinblick auf die Konnektivität kann sich das Multifunktionsgerät über LAN, WLAN mit 2.4 und 5 GHz sowie über USB 2.0 mit anderen Geräten in der Netzwerkumgebung verbinden. Auch Apples AirPrint wird unterstützt und ermöglicht es, im eigenen WLAN kabellos Druckaufträge direkt von einem Apple-Gerät zum Drucker zu schicken und mit einigen Voreinstellungen anzupassen.
Zubehör: Ersatz-Toner und Brother-App
Wie bei einem Laserdrucker üblich, wird auch der Brother DCP-L2665DW mit einer Tonerkartusche (Modellnummer TN2510) betrieben, die in diesem Fall bereits beiliegt und für rund 1.200 Seiten ausreicht. Brother bietet auch Nachfüll-Toner mit bis zu 3.000 Seiten Reichweite an, die Standard-Toner bekommt man allerdings auch schon für rund 20 bis 25 Euro von Drittherstellern bei Amazon. Günstiger drucken und kopieren kann man damit zuhause eigentlich fast nicht: Bei einem Preis von 25 Euro für einen Ersatz-Toner liegt man bei rund 0,02 Cent für eine gedruckte Seite.
Brother bietet für den Alltag auch eine kostenlose eigene iOS-App, Brother Mobile Connect (App Store-Link), mit der man ab iOS 15.0 von überall aus drucken, das Verbrauchsmaterial verwalten und den Drucker komplett über die App steuern kann. Besonders praktisch ist dies beim Scannen von Dokumenten oder Bildern: Die Scan-Ergebnisse landen auch direkt in der Brother-App und können von dort aus bequem mobil weiterverarbeitet werden, beispielsweise zum Teilen in sozialen Netzwerken oder zum schnellen Versand per E-Mail. Grundsätzlich lässt sich das Multifunktionsgerät aber auch ohne die App verwenden. Gerade auf Apple-Geräten ist ein direktes Ausdrucken per AirPrint aus iOS heraus ohne den Umweg über die Brother-App möglich.
Automatischer Papiereinzug: Sehr praktisches Feature
Eine Funktion, die ich von meinen bisherigen Tintenstrahlgeräten gar nicht kannte, habe ich bereits nach kurzer Zeit sehr ins Herz geschlossen: Den automatischen Papiereinzug, der bis zu 50 Seiten fasst und im Sekundentakt Blätter einzieht. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise schnell und einfach ganze Skripte oder mehrseitige Dokumente sehr schnell kopieren. Ich habe auf diese Weise unter anderem einen zehnseitigen Artikel aus einem Magazin, der mir bereits als s/w-Kopie vorlag, in den automatischen Papiereinzug eingelegt und diesen in weniger als einer Minute in perfekter Qualität kopieren können. So muss man nicht jede Seite einzeln scannen und immer am Drucker stehen, bis alles fertig ist.
Auch die generelle Materialqualität des Brother DCP-L2665DW ist, insbesondere im Vergleich zu meinem Vorgängermodell, dem klapprig wirkenden und aus dünnem Plastik gefertigten Canon Pixma TS5051, als sehr gut zu bewerten. Auch hier kommt natürlich Kunststoff zum Einsatz, allerdings wirkt die zweifarbige Kombination aus dunkelgrauem und schwarzem Kunststoff stabil und hochwertig. Nicht zuletzt das hohe Eigengewicht von mehr als elf Kilogramm trägt auch schon sehr zu einem qualitativen Eindruck bei.
Fazit und Kaufpreis
Insgesamt kann ich daher für meinen neuen Brother DCP-L2665DW nur ein großes Lob aussprechen und bin bislang sehr begeistert von der Neuanschaffung. Das Multifunktionsgerät eignet sich perfekt für das eigene Home Office oder auch für kleinere Unternehmen und Start-Ups, bietet alles, was man zum Drucken, Scannen und Kopieren benötigt, hält eine AirPrint-Option bereit und druckt darüber hinaus auch sehr günstig ohne die Gefahr von eingetrockneten Düsen im Druckkopf. Wer nur einen reinen Drucker benötigt, findet vom Hersteller auch kompaktere Geräte mit Laserdruck-Technologie.
Derzeit ist der Brother DCP-L2665DW zum Preis von 265,90 Euro bei Amazon inklusive eines optionalen Prime-Versands erhältlich. Von den dortigen Kunden und Kundinnen bekommt der Multifunktions-Drucker im Durchschnitt sehr gute 4,4 Sterne bei über 3.500 Bewertungen spendiert. Der Hersteller gibt zudem auf das Neugerät nach Registrierung eine dreijährige Vor-Ort-Garantie.
- Druckgeschwindigkeit von bis zu 34 Seiten pro Minute
- Toner erhältlich mit bis zu 3.000 Seiten Reichweite
Ein interessanter Bericht, der meine subjektiven Erfahrungen mit zwei Canon-Tintenstrahldruckern bestätigt. Zwei Fragen habe ich noch zum Brother: Er druckt doppelseitig, kann er aber auch doppelseitig scannen? Und ist für die Nutzung der App eine Anmeldung bei Brother notwendig, so wie es HP macht?
Doppelseitig scannen habe ich bisher noch nicht ausprobiert, kann ich aber gerne testen. Für die App benötigt man einen Brother-Account, den man auch zur Registrierung des Geräts für die dreijährige Garantie nutzen kann.
Endlich hat der Drucker ein deutlich besseres Display/ Bedienfeld.
Ich habe noch das ältere Modell mit dem zweizeilig monochromen Display . Schlecht ablesbar….
Kann ich mit dem Gerät auch „Scannen ans Netzwerk“ nutzen?
Also z.B. ein Dokument scannen, welches dann direkt auf einem NAS gespeichert wird?
Kann ich gerne mal schauen, ob das geht. Einen NAS-Speicher habe ich hier.
Das wäre super. Mein jetziger Lexmark kann das nämlich. Wäre blöd wenn mein neuer sowas nicht kann.
Kann der s/w Drucker denn zumindest farbig scannen?
Ja, farbig scannen geht natürlich. Nur alles, was vom Gerät auf Papier herauskommt, ist in s/w. 😉