Bowflex Max Trainer M9: Fitness-Trainer mit App-Anbindung im Test

Zuhause fit werden

Der Bowflex Max Trainer M9 ist eine Kombination aus Stepper und Stairmaster und bietet in Kombination mit der JRNY („journey“) App ein umfassendes Fitnessgerät an, das deutlich platzsparender als ein großes Laufband ist. Ich konnte den Max Trainer M9 seit Ende letzten Jahres ausprobieren und möchte gerne meine Erfahrungen mit euch teilen.

Lieferung und Aufbau

Der Max Trainer M9 ist im Vergleich zu einem Laufband zwar kompakt, benötigt dann aber doch eine kleine Fläche zum Aufstellen. Geliefert wird das Fitnessgerät auf einer Palette in zwei Kartons und muss mit der beiliegenden Anleitung selbst aufgebaut werden. Das geht ganz gut von der Hand, zu zweit ist die Montage definitiv einfacher. Die Anleitung führt Schritt-für-Schritt durch die Montage, hier wäre es noch sinnvoll gewesen, hätte man die einzelnen Teile besser beschriftet – so wie es zum Beispiel beim Schraubenset war. Diese waren sortiert und beschriftet, hier hatte man sofort die richtigen Schrauben in der Hand. Entsprechendes Werkzeug wird auch mitgeliefert, natürlich könnt ihr auch euren eigenen Inbus oder Schraubendreher nutzen.


Das Eigengewicht liegt bei 67,5 Kilogramm, das Gerät selbst ist 125 × 78,2 × 165,4 Zentimeter groß. Das maximal Belastungsgewicht liegt bei 136 Kilogramm. Über kleine Schrauben am Gestell könnt ihr das Gerät ausrichten und so Unebenheiten im Boden entgegenwirken. Die Display-Einheit muss mit den schon integrierten Kabeln verbunden und aufgesetzt werden. Über einfache Steckverbindungen kann man hier keine Fehler machen.

Qualität und erste Inbetriebnahme

Die Qualität des Produkts ist wirklich sehr gut. Hier kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, verkleidet ist alles mit Kunststoff. Die beiden beweglichen Arme sind mit rutschfestem Material überzogen, damit man auch bei schweißtreibenden Übungen immer einen festen Griff hat.

Beim ersten Start des Trainers muss man sich in das eigene WLAN einloggen und einen Account bei der JRNY-Plattform anlegen. Meine Empfehlung: Da die JRNY-App auch für iOS verfügbar ist, kann man sich auch hier ein Konto anlegen. Mit dem Kauf des M9 bekommt ihr die Mitgliedschaft für ein Jahr mit dazu – diese kostet anschließend 160 Euro pro Jahr.

JRNY-App mit Netflix und Co.

Das Display selbst ist völlig in Ordnung, hätte aber durchaus größer und mit kleineren Rändern integriert werden können. Da dieses fest verbunden ist, kann man dieses auch nicht abnehmen, sollte man zum Beispiel andere Übungen machen wollen. Und: Die JRNY-App zeigt nur für das Gerät passende Übungen an. Laufband-Workouts gibt es hier zum Beispiel nicht.

In der JRNY Oberfläche gibt es zum Start eine Art Kalibrierungs-Workout, bei dem ihr selbst bestimmen könnt, wie hoch die Intensität in den verschiedenen Stufen sein soll. Das System basiert auf Android, lässt sich ingesamt gut bedienen, manchmal sind die Ladezeiten aber etwas lang. Ihr könnt euch die verschiedenen Workouts ansehen oder Statistiken aufrufen. Als Workouts stehen verschiedene Varianten zur Verfügung, unter anderem Trainer geführte Workouts, adaptive Trainings oder Outdoor-Erfahrungen, bei denen man durch die verschiedenste Orte geführt wird.

Im „Just for you“-Bereich werden Empfehlungen anhand von gemachten Workouts, Fitnessdaten und mehr zusammengestellt. Natürlich könnt ihr auch immer manuell aussuchen, welche Workouts ihr angehen wollt. Wer viel und regelmäßig trainiert, wird merken, dass Workouts auch schnell anstrengender und länger werden. So wird das eigene Fitnesslevel verbessert.

Trainings können immer anspruchsvoller werden

Bei allen Workouts könnt ihr schon in der Vorschau sehen, wie intensiv das Workout ist. Über einen Drehknopf am Gerät könnt ihr den Widerstand selbst einstellen, mir persönlich ist das Rad aber etwas zu schwammig, da das Drehrad keinen Widerstand bietet und „unendlich“ gedreht werden kann. Daraus resultiert oft, dass man entweder viel zu langsam den Widerstand ändert oder auf einmal in viel zu großen Schritten. Den Dreh hat man nach den ersten Workouts raus, zudem gibt es auch Trainings, bei denen der Widerstand automatisch angepasst wird. Das ist allerdings nur bei den „Explore the World“-Trainings möglich. Bei geführten Workouts wäre das sehr wünschenswert.

Die Trainingsvideos sind gut umgesetzt, manchmal aber doch etwas zu steril. Ist man die Videos von Apple Fitness+ gewöhnt, sieht man, wie man es besser machen kann. Insgesamt sind die geführten Trainings aber gut, es stehen über 100 zur Auswahl bereit. Das manuelle Justieren des Wiederstandes ist dann doch etwas mühsam, hier wäre eine Auto-Adjust-Funktion wünschenswert.

Anbindung an Apple Health

Gut: Die Daten aus der JRNY-App können mit Apple Health abgeglichen werden. Solltet ihr eure Trainingsdaten zentral bei Apple Health speichern und verwalten, können auch die Workouts mit dem Bowflex Max Trainer M9 synchronisiert werden.

Mehr Musik bitte

Obwohl die Musik passend zum Workout ausgewählt wurde, gibt es hier keine echte Musik, wie es bei Apple Fitness+ zum Beispiel der Fall ist. Ihr könnt zwischen einem EDM- und einem Pop-Sender wählen und Songs auch mit „Gefällt mir“ und „Gefällt mir nicht“ markieren, aber eine Anbindung an Musikstreaming-Dienste wäre toll. Immerhin: Man kann sein Smartphone per Bluetooth koppeln und dann eigene Musik nutzen. Da die Lautsprecher nur okay sind, würde ich hier eher auf externe Lautsprecher ausweichen.

Netflix, Prime Video und Disney+

Falls ihr mehr Unterhaltung während der Workouts sucht, könnt ihr Netflix, Prime Video oder Disney+ starten. Hier wird natürlich ein aktives Abo vorausgesetzt. Die Wiedergabe wird im Vollbild gestartet, eine Leiste listet aber weiterhin die wichtigsten Daten für das Workout. Hier seht ihr die Dauer, Intervalle, Herzfrequenz und auch den einsgestellten Widerstand. Das Streaming ist nur dann möglich, wenn ihr auch ein Workout startet – alles andere scheint ohnehin abstrus.

Es benötigt etwas Eingewöhnungszeit

Wer herkömmliche Stepper, Laufbänder oder Stairmaster gewohnt ist, muss sich anfangs umstellen. Da die Tritte fest am Gestell verbunden sind und nach oben und unten laufen, ist das Gefühl anfangs ungewohnt. Nach den ersten Workouts legt sich das und es macht richtig Spaß das Gerät zu bedienen und Kalorien zu verbrennen. Die Handstücke sind wirklich groß und lang, hier spielt die Körpergröße keine große Rolle. Da das Display fest integriert und nicht neigbar ist, verschlechtert sich aber der Blickwinkel bei einer besonders kleinen oder besonders großen Person.

Die Tritte selbst sind sehr breit und rutschfest. Sind alle Schrauben fest angezogen, wackelt hier auch nichts. Aufgrund des Gesamtgewichst steht der Trainer auch bei sehr aktiven Trainings sehr sicher, auch wenn man wirklich alles gibt. Die integrierten Lautsprecher sind Mittelmaß, auf mittlere Lautstärke voll okay. Wer laut Musik hören will, sollte sich lieber extern beschallen lassen, denn die internen Lautsprecher kommen dann doch schnell an ihre Grenzen.

Die kleine Ablagefläche ist rutschfest, über zwei Aussparungen rechts und links kann man hier auch ein Smartphones oder Tablet aufstellen. Gleichzeitig gibt es an den Handgriffen Handpulssensoren, im Lieferumfang ist auch ein Armband zur Herzfrequenzmessung mit dabei. Zudem könnt ihr eure Wasserflasche im entsprechenden Halter abstellen. Das Gerät selbst macht bei Benutzung natürlich auch etwas Krach, aber das ist voll im Rahmen.

Fazit

Der Bowflex Max Trainer M9 ist ein tolles und qualitativ hochwertiges Fitnessgerät, was vorwiegend den Fokus auf die Verbrennung von Kalorien legt. Gleichzeitig werden aber auch die Beine und der Po trainiert, da man ja immer gegen einen Widerstand tritt. Der Aufbau ist simpel, die JRNY-App gut gemacht, allerdings könnte man an einigen Stellen noch nachbessern. Eine deutsche Oberfläche vermisse ich dann doch. Die Workouts sind gut und passen sich der eigenen Leistung an. Das Drehrad reagiert manchmal etwas schwankend auf Eingaben, bei den Auto-Adjust-Workouts ist das natürlich kein Problem. Sonstigen Eingaben auf dem 10″ Touchscreen sind ab und zu etwas langsam.

Die Workouts machen Spaß, der Max Trainer M9 ist dabei platzsparend und benötigt nur eine kleine Grundfläche. Günstig ist der ganze Spaß definitiv nicht, Bowflex hat das Gerät mit 2.799 Euro bepreist – kaufen kann man den Trainer zum Beispiel bei Sport Tiedje. Wenn man bedenkt, dass eine einfache Mitgliedschaft im Fitnessstudio im Schnitt 20 bis 25 Euro kostet, kann man mehr als 10 Jahre dort trainieren – und natürlich auch alle anderen Geräte benutzen.

Natürlich ist das nur schwer vergleichbar, denn wer sich für einen eigenen Heimtrainer entscheidet, möchte auch die Vorteile nutzen. Man muss nicht das Haus verlassen, muss in Corona-Zeiten keine andere Menschen treffen und kann sich voll und ganz auf sich selbst fokussieren. Möglicherweise hat man sich ja schon ein kleines Home-Gym eingerichtet – mit dem Bowflex Max Trainer M9 kann man den Cardio-Bereich ausbauen, wobei man gleichzeitig seine Körperhaltung verbessern und den unteren Teil des Körpers trainieren kann. Im Lieferumfang ist zudem eine kostenlose Kettlebell enthalten.

Abschließend die Frage an euch: Geht ihr lieber ins Fitnessstudio oder habt ihr euer eigenes Gym Zuhause eingerichtet? Oder verzichtet ihr darauf komplett und geht lieber an der frischen Luft joggen und macht Übungen mit dem eigenen Körpergewicht komplett ohne Geräte?

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Kommentare 8 Antworten

  1. Zitat: „Der Max Trainer M9 ist im Vergleich zu einem Laufband zwar kompakt, benötigt dann aber doch eine kleine Fläche zum Aufstellen.“ Zitat Ende

    Und da war ich raus – schon nach drei Sätzen. Ein Laufband mit einen Stepper zu vergleichen … da sind sie wieder: Äpfel und Birnen.

  2. Ich wollte mich Anfang 2020 (wieder) Im Fitnessstudio anmelden.

    Inzwischen denke ich über den Kauf eines Crosstrainers nach. Ich hatte mal einen mittelpreisigen (ca. 800 Euro) von Kettler, der aber viele technische Probleme bereitete.

    Ich möchte nun einen CT für ca. 2500 Euro testen. Der ist zudem sehr viel gelenkschonender.

    1. Dafür ist der Max Trainer wirklich das Richtige. Habe ihn seit Dezember daheim. Wirklich nicht so platzaufwendig. Ein Kollege hat ihn auch, er verbrennt doppelt soviel Kalorien wie beim
      laufen – soweit bin ich noch nicht. Aber ich bin guter Hoffnung, dass das Entertainmentprogramm inklusive des Personal-Trainers die nötige Motivation hält. Zur Zeit schaffe ich nur so zweimal die Woche…

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