Bono von U2: Neue Autobiografie beleuchtet frĂŒhere Apple-Deals der Band

Buchtitel: "Surrender: 40 Songs, One Story"

In einer neuen Autobiografie des U2-Frontmanns Bono geht der SĂ€nger auch auf die internen Diskussionen ein, die zu zwei hochkarĂ€tigen Kooperationen der Band mit Apple fĂŒhrten. Zum einen spielte die irische Rockband die Hauptrolle in einem der kultigen iPod-Werbespots, und spĂ€ter vermarktete Apple ein neues U2-Album, indem es kostenlos an alle iTunes-User ausgegeben wurde.

Die HintergrĂŒnde zu diesen Kooperationen finden sich in Bonos neuer Autobiografie „Surrender: 40 Songs, One Story“, die in AuszĂŒgen von der britischen Zeitung The Guardian veröffentlicht wurde. Darin berichtet der U2-SĂ€nger auch, dass das Musikvideo zum Song „Vertigo“ entstand, nachdem sich Mitglieder der Band im Oktober 2004 mit dem damaligen Apple-CEO Steve Jobs getroffen hatten. Sie wollten den Song eigentlich als Soundtrack fĂŒr einen iPod-Werbespot vorschlagen. Als man sich bezĂŒglich des Honorars nicht einig werden konnte, schlug Bono vor, einen limitierten U2-iPod zu produzieren.


Das Ergebnis ist bekannt: Die irische Band spielte eine Hauptrolle in der kultigen Werbung, und Apple veröffentlichte zwischen 2004 und 2006 insgesamt vier U2-iPods in Sondereditionen. Dazu gehörten auch die iPods der 4. und 5. Generation sowie der iPod Photo in einer schwarzen Farbvariante mit rotem Scrollrad.

Die zweite Zusammenarbeit zwischen Apple und U2 sorgte vielerorts fĂŒr hochgezogene Augenbrauen: Das seinerzeit neu erschienene U2-Album „Songs of Innocence“ wurde kostenlos an mehr als 500 Millionen iTunes-Konten verteilt. Zu diesem Zeitpunkt leitete bereits Tim Cook die Geschicke des Unternehmens und zeigte sich skeptisch ob dieser Kooperation. Er erklĂ€rte, Apple sei „kein Abonnement-Unternehmen“.

Tim Cook: Skepsis bezĂŒglich Album-Kooperation

Tim Cook stimmte dem Album-Deal schlussendlich zu, und „Songs of Innocence“ landete automatisch in der iTunes-Mediathek der ĂŒber 500 Millionen Kunden und Kundinnen. Sehr zum Verdruss von letzteren, die dem Album oftmals nichts abgewinnen konnten. Das Resultat: Bono entschuldigte sich, Apple entschuldigte sich. Kurz darauf wurde ein Tool veröffentlicht, um das U2-Album aus iTunes entfernen zu können. Nur ein Jahr spĂ€ter kĂŒndigte Apple den eigenen Musikstreaming-Dienst Apple Music an – und ist heute wohl mehr als alles andere ein „Abonnement-Unternehmen“.

Bono nahm die Schuld fĂŒr die misslungene Marketing-Aktion auf sich, wie er in seiner Autobiografie berichtet.

„Ich ĂŒbernehme die volle Verantwortung. Nicht Guy O [U2-Manager, Anm. d. Red.], nicht Edge, nicht Adam, nicht Larry, nicht Tim Cook, nicht Eddy Cue. Ich dachte, wenn wir den Leuten unsere Musik zugĂ€nglich machen könnten, wĂŒrden sie sich vielleicht dafĂŒr entscheiden, sie zu hören. Nicht ganz. Wie ein Witzbold in den sozialen Medien es ausdrĂŒckte: ‚Ich bin heute Morgen aufgewacht und fand Bono in meiner KĂŒche, er trank meinen Kaffee, trug meinen Morgenmantel und las meine Zeitung.‘ Oder, weniger freundlich: ‚Das kostenlose U2-Album ist ĂŒberteuert‘. Mea culpa.“

Die gesamten AuszĂŒge aus „Surrender: 40 Songs, One Story“ können auf der Website von The Guardian in englischer Sprache nachgelesen werden. Die Biografie von Bono soll am 1. November 2022 im Buchhandel erscheinen. Bei Amazon kann die deutsche Übersetzung „Surrender: 40 Songs, eine Geschichte“ schon zum Preis von 32 Euro vorbestellt werden. Abschließend könnt ihr euch nochmals den iPod-Werbespot samt „Vertigo“ von U2 als YouTube-Video ansehen.

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Kommentare 3 Antworten

  1. Man kann dieses Album aus seiner iTunes Mediathek entfernen? 😯
    Dieses Album ist quasi der einzige Inhalt meiner iTunes Bibliothek, da ich nie etwas bei iTunes gekauft habe und kein Apple Music benutze.
    Dieses Album wird mir aber immer angespielt, wenn beim iPhone irgendwo mal ein zufÀlliges Play-Event getriggert wird und die Spotify App irgendwie gerade nicht darauf reagiert. Passiert selten, ist dann aber immer wieder weird

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