Erst kürzlich hat Apple ein neues MacBook Pro und einen Mac mini auf den Markt gebracht. Während letzterer zwingend ein Display benötigt, kommt man beim MacBook prinzipiell auch ohne aus. Ich persönlich weiß die Vorzüge eines großen Monitors aber zu schätzen – nicht nur am Schreibtisch im Büro, sondern auch im Home Office. Ein möglicher Kandidat ist ab sofort der neue Benq MA270U für 499 Euro. Ich konnte den Monitor einige Zeit ausprobieren.
Der Benq MA270U verfügt über eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel, das sind 4K. Natürlich wären 5K noch ein bisschen schärfer und besser, man darf aber auch nicht vergessen, in welchem Preissegment wir uns bewegen. Ich persönlich empfinde 4K bei 27 Zoll noch als absolut in Ordnung, anders als beispielsweise bei 32 Zoll. Hier hat Benq aus der gleichen Serie übrigens den MA320U für 599 Euro (Amazon-Link) am Start.
Benq MA270U punktet mit einer für Mac optimierte Farbwiedergabe
Besonderen Wert hat man bei BenQ auf die Farbdarstellung gelegt. Die Experten des BenQ Colour Lab haben für die neue MA-Serie eine perfekte Tuning-Technologie für naturgetreue Mac-Farben entwickelt, so dass der große Bildschirm die gleichen Farben anzeigt, wie das kleine Display eines MacBook. Ich empfand die Darstellung direkt nach dem ersten Anschließen als prima und hatte nicht das Bedürfnis, zusätzliche Einstellungen vorzunehmen.
Pluspunkte sammelt der Benq MA270U in Sachen Ergonomie, denn der Monitor kann auf dem Schreibtisch perfekt ausgerichtet werden. Nachdem die Bodenplatte an den Ständer und die gesamte Halterung an den Monitor angeklickt wurde, habt ihr alle Möglichkeiten. Die Höhe (der Oberkante des Monitors) kann von 44,5 bis 56 Zentimeter frei eingestellt werden. Außerdem kann der Monitor von -5 bis 20 Grad geneigt werden. Auch eine seitliche Rotation ist im gewissen Maß möglich, wobei man ja hier auch einfach den Standfuß ein wenig drehen kann.
Zusätzlich zu den gewöhnlichen Möglichkeiten bietet der Benq MA270U auch eine Pivot-Funktion. Das bedeutet, dass ihr den Monitor einfach um 90 Grad drehen und auch im Hochformat arbeiten könnt. Das mag vielleicht für manche Coder oder Fotografen eine interessante Lösung sein, ich persönlich benötige dieses Feature nicht.
Den Benq MA270U mit dem Mac verbinden
Der Benq MA270U bietet auf der Rückseite neben dem Stromanschluss (das Netzteil ist übrigens in den Monitor integriert) nicht nur zwei HDMI 2.0 Anschlüsse, sondern auch zwei USB-A-Ports und zwei USB-C-Anschlüsse. Außerdem gibt es einen Kopfhörer-Anschluss, der an der Unterseite platziert ist.
Einer der beiden USB-C-Ports ist für das MacBook designiert. Hier liefert der Monitor eine Leistung von 90 Watt, womit MacBooks während des Betriebs direkt aufgeladen werden. So muss man nur ein Kabel verbinden und kann direkt loslegen.
Empfehlenswert ist zumindest ein kleiner Umweg über die Benq-Webseite, denn dort steht die Display Pilot 2 App zum kostenlosen Download bereit. Das ist ein kleiner Helfer für die Menüleiste des Macs, über den zahlreiche Monitor-Einstellungen vorgenommen werden können. Zudem aktiviert die Software einige Extras, etwa die Lautstärke-Steuerung über die Tastatur oder die dauerhafte Stromversorgung der USB-C-Ports, selbst bei ausgeschaltetem Display.
Lautsprecher und USB-C-Hub als Extra
Eingebaut sind im Benq MA270U auch Lautsprecher. Die sind wahrlich kein Highlight, aber reichen immerhin aus, um in der Mittagspause mal ein Video anzusehen oder diverse Signaltöne wiederzugeben. HiFi-Genuss kommt ihr aber sicherlich nicht auf, dafür benötigt ihr definitiv externe Lautsprecher.
Diese können aber problemlos über die USB-Ports des Monitors verbunden werden. Der USB-C-Anschluss lässt sich auch prima für externen Speicher verwenden, etwa um größere Mediendateien auszulagern oder ein Time Machine Backup anzulegen. Über den integrierten Anschluss des Monitors konnte ich Geschwindigkeiten von rund 400 Mbit/s feststellen. Das ist etwas langsamer als über die Mac-eigenen Anschlüsse, reicht aber für Dinge wie Time Machine völlig aus.
Und wie steht es nun um die Bildqualität?
Mit der Farbdarstellung und auf der Auflösung des Benq MA270U war ich im Test rundum zufrieden, hier gibt es für einen Listenpreis von 499 Euro wirklich nichts zu meckern. Alle Farben wirken natürlich und tatsächlich so, wie man sie auch vom MacBook-Display kennt.
Ein paar Abstriche muss man bei der Helligkeit machen. 400 Nits sind nur guter Durchschnitt und können bei starker Sonneneinstrahlung zum Problem werden. Zwar kommt der Benq MA270U wohl eher in Innenräumen zum Einsatz, trotzdem ist es ein wenig unverständlich, warum der nur kaum teurere 32-Zoll-Bruder mit 600 Nits schon deutlich heller leuchten kann.
Im Innenraum war die Helligkeit für mich letztlich ausreichend, so dass ich nur einen echten Kritikpunkt am Display festgehalten kann: An den Kanten ist die Ausleuchtung nicht perfekt, hier ist das Bild spürbar dunkler. Das fällt vor allem dann auf, wenn man helle Objekte, etwa ein Textfenster, ganz an den Rand schiebt.
Insgesamt punkten für mich, auch in Anbetracht des Preises, aber die vielen praktischen Features: Der leistungsstarke USB-C-Anschluss, die zusätzlichen Ports, die Ergonomie und die kostenlose Mac-Software liefern ein tolles Paket. Leider ist der Benq MA270U derzeit nur schlecht im Handel zu bekommen, das dürfte sich aber wohl in den kommenden Wochen bessern. Und dann stehen die Chancen auch gut, dass der Preis sich noch ein wenig nach unten bewegt.
Ich habe den großen Bruder MA320U seit einer Woche zu Hause und bin damit vollends zufrieden! Neben meinem MacMini M4 nutze ich den Bildschirm auch für meinen Arbeitsrechner (Windows), beide Eingangsquellen schalten sich beim Signal automatisch um bzw. mit dem Schalter am unteren Rand des Monitors kann ich auch manuell schnell wechseln. Von mit aus eine absolute Kaufempfehlung!