Wer sich für individuelle Fotofilter und Effekte begeistern kann, wird aktuell auf die App Glitché verwiesen.
Glitché (App Store-Link) steht bereits seit einiger Zeit im deutschen App Store zum Download bereit, bekommt aber aktuell einiges an Publicity durch die Erwähnung Apples als „App des Tages“. Die 49 Cent teure Universal-App benötigt etwa 31 MB an freiem Speicherplatz sowie iOS 9.0 oder neuer zur Installation, und lässt sich in englischer Sprache nutzen.
Das Team von Glitché brüstet sich in der App Store-Beschreibung mit allerhand Erwähnungen von großen Magazinen wie Gizmodo, BBC Culture, Huffington Post, Wired, New York Times und The Guardian. „Durch die Art und Weise, wie Glitché die Welt der visuellen Kultur total verändert hat, hat die App einen Webby Awards Official Honoree im Bereich experimentelle und innovative Apps sowie eine Erwähnung als eine der besten Apps des Jahres von Apple bekommen“, so die Macher von Glitché Limited. Was folgt, ist eine große Auflistung aller „Fans“ der App, darunter Kim Kardashian West, Kylie Jenner, Pharrell Williams, Lily Allen, Brooklyn Beckham, Norman Reedus und weitere, sowie entsprechende O-Töne der prominenten Nutzer.
Wer so viel Eigenwerbung in die eigene App-Beschreibung integriert, muss sicher auch eine hervorragende Foto-App anbieten. Die erste Ernüchterung in Bezug auf Glitché folgt allerdings gleich nach dem ersten Start: Nur ein kleiner Teil der App lässt sich für den Kaufpreis von 49 Cent überhaupt nutzen, nämlich die Rubrik Photo Editor. Über diesen können Bilder aus der Camera Roll importiert und dann mit Filtern versehen werden. Wer auch Echtzeit-Kamerafilter und einen Videoeditor nutzen möchte, wird gleich erneut zur Kasse gebeten: Jeweils 3,49 Euro kostet die Freischaltung dieser Optionen.
Ohne In-App-Kauf kein HD-Export
Im Fotoeditor gibt es zumindest einige interessante Bearbeitungsmöglichkeiten – von alten VHS-Kameras bis hin zu komplett verzerrenden künstlerischen Effekten – die vom Nutzer zudem noch in Farbe und Intensität angepasst werden können. Abschließend gibt es noch einen kleinen Bearbeitungs-Modus, in dem Text, Ebenen und Emojis hinzugefügt werden können, um das fotografische Werk dann final in der Camera Roll zu sichern oder es in sozialen Netzwerken zu teilen. Aber auch an diesem Punkt sorgt Glitché wieder für ein Ärgernis: Möchte man die eigenen Werke in hoher Auflösung speichern, wird erneut ein In-App-Kauf in Höhe von 3,49 Euro fällig. Ohne diesen wurde mein bearbeitetes Bild mit lediglich 700 x 500 Pixeln gespeichert.
Letztendlich kann der volle Umfang der App ohne die drei Zukäufe nicht ansatzweise genutzt werden, da es sich nur auf einen einfachen Bildeditor mit einer Auswahl an Effekten zugreifen lässt. Insbesondere für Fans von ungewöhnlichen, abstrakten Videoeffekten empfehle ich daher die großartige App Hyperspektiv (App Store-Link) für 2,29 Euro, die schon bei bei mir für eine Videoinstallation eines Theaterprojektes zum Einsatz kam und für viel positives Feedback ob der ungewöhnlichen Effekte gesorgt hat. Daher: Spart euch den Download von Glitché – es sei denn, ihr wollt mehr als 10 Euro für ein paar Bild- und Videoeffekte ausgeben.
Danke für die ausführliche Warnung ⚠️! Bei einem Preis von 49 Cent könnte es mir nämlich durchaus passieren, dass ich es einfach mal geladen hätte.. ? In-App-Käufe finde ich grundsätzlich nichts Verwerfliches, aber sich das Speichern in hoher Auflösung auch extra bezahlen zu lassen, geht mir ein bisschen zu weit.
Es zeigt sich also mal wieder, dass man unbedingt das „Kleingedruckte“ genau lesen sollte.. ?
„Das Kleingedruckte“ und/oder die guten Artikel von Mel! ?
Yo!