Einen unauffälligeren Fitnesstracker gibt es wohl kaum auf dem Markt als die Withings Steel HR Armbanduhr.
Gleichzeitig vereint der Fitnesstracker auch kleinere Smartwatch-Funktionen und kommt in einem stilvollen, klassischen Design einer modernen Armbanduhr daher. Erhältlich ist das aktuelle Modell des Herstellers Withings, der unter anderem für die Körperwaage Smart Body Analyzer bekannt ist, in zwei Varianten, namentlich eine filigranere 36 mm-Version mit weißem oder schwarzem Zifferblatt sowie ein eher für das männliche Handgelenk gedachtes schwarzes 40 mm-Modell mit breiterem Uhrenrand. Je nach gewählter Variante ist die Withings Steel HR zu Preisen ab 189,95 Euro bei Amazon erhältlich.
- Withings Steel HR in zwei Größen ab 189,95 Euro (Amazon-Link)
Ich hatte bereits die Gelegenheit, mir das 40 mm-Modell der Withings Steel HR genauer anzusehen und habe die smarte Armbanduhr daher für einige Zeit am Handgelenk getragen. Bevor man allerdings loslegen kann, ist es vorab vonnöten, die Fitnessuhr mit Hilfe des beiliegenden magnetischen Ladepads samt USB-Kabel vollständig binnen etwa 2 Stunden aufzuladen. Laut Angaben des Herstellers reicht eine Akkuladung für einen Zeitraum von etwa 25 Tagen, danach können noch weitere 20 Tage in einem Energiesparmodus absolviert werden. Nach knapp einer Woche des Tragens bei vorheriger kompletter Aufladung zeigte die Withings Steel HR bei mir noch eine Restkapazität von 72 Prozent an – der vorgegebene Wert von 25 Tagen ist daher nicht übertrieben.
Um die Withings Steel HR einzurichten, und darunter auch die aktuelle Uhrzeit einzustellen, ist die Withings Health Mate-App für iOS erforderlich, die sich kostenlos aus dem App Store herunterladen lässt. In meinem Fall wurde die smarte Armbanduhr sofort erkannt und ließ sich binnen weniger Minuten mit einer neuen Firmware ausstatten und so vorbereiten, dass sie im Alltag verwendet werden kann. Neben persönlichen Daten, Schritt- und Gewichtszielen können über die App auch smarte Weckalarme und Benachrichtigungen, beispielsweise zur Schlafenszeit, aktiviert werden.
Wasserdicht bis 50 Meter Tiefe
Die Withings Steel HR macht bei der täglichen Nutzung einen wirklich guten Job: Sie lässt sich wie eine gewöhnliche Armbanduhr (am besten am passiven Handgelenk) tragen und zeigt dank einer analogen Ansicht den Fortschritt des täglichen Schrittziels. Möchte man mehr erfahren, genügt ein mehrmaliges Drücken auf die Krone, um auf einem kleinen LED-Display in der oberen Hälfte des Zifferblattes zwischen verschiedenen Informationen zu scrollen. Neben dem aktuellen Wochentag und dem heutigen Datum gibt es eine digitale Anzeige der Uhrzeit (9:48, 17:33 etc.), und darauf folgend die gegenwärtige Herzfrequenz, die heute absolvierten Schritte, die heute zurückgelegte Distanz, sowie die Uhrzeit des eingestellten Weckalarms.
Besonders praktisch: Geht ein Anruf ein, erhält man eine iMessage oder E-Mail, oder steht ein Termin im Kalender an, wird auch diese entsprechende Information auf dem kleinen runden Display dargestellt und zudem eine kurze Vibration ausgegeben. Interaktionen sind allerdings nicht möglich, wie etwa das Beantworten einer eingehenden iMessage. Hier muss man sich mit der bloßen Darstellung begnügen.
Dank einer Wasserdichtigkeit von 5 ATM (50 m Tiefe) kann die Withings Steel HR nicht nur 24/7 am Handgelenk verbleiben, auch unter der Dusche, sondern lässt sich auch zum Schwimm-Tracking nutzen. Die smarte Armbanduhr erkennt automatisch bis zu zehn verschiedene Aktivitäten wie Gehen, Laufen, Schwimmen und Schlafen und fügt diese in die Timeline in der Health Mate-App ein. Möchte man manuell ein Workout starten, beispielsweise, um die Herzfrequenz dauerhaft tracken zu können, ist auch dies über ein längeres Gedrückthalten der Krone möglich. Der Hersteller gibt zudem an, dass die Armbanduhr lernfähig ist und nach einiger Anlaufzeit die Erkennung der jeweiligen Bewegungen optimiert, um so noch zuverlässiger zu arbeiten.
Automatische Aktivitäten müssen angelernt werden
Bei meinen bisherigen Erfahrungen mit der Withings Steel HR erfolgte die automatische Erkennung von Aktivitäten und Schlafphasen beizeiten wirklich gut und zuverlässig, irrte sich aber gleichzeitig auch bei einigen anderen Tätigkeiten. So wurde mir in einer Nacht eine Schlafdauer von nur etwa 4 Stunden angezeigt, obwohl ich mindestens 7 Stunden lang im Bett verbracht habe. Während einer anderen Nacht zeigte die Health Mate-App am nächsten Tag sagenhafte 12,5 Stunden der Bettruhe an – sie zählte meinen faulen Abend auf dem Sofa auch gleich als geruhsame Nachtruhe hinzu und bescheinigte mir eine Schlafenszeit ab 20.30 Uhr am frühen Abend.
Wie man an diesen Beispielen erkennt, ist die automatische Erkennung von Aktivitäten kein Kinderspiel. Smartwatches und Fitnesstracker sind auch nur technische Geräte, die speziellen Algorithmen folgen und diese dann interpretieren. Immerhin: Im Vergleich zu vielen anderen bisher getesteten Fitnesstrackern erscheint mir die Angabe der erfolgten Schritte pro Tag wirklich plausibel und aussagekräftig. Bei Modellen von Jawbone oder Garmin wurden mir die täglichen Schritte oftmals viel zu optimistisch gezählt und zeigten teils bis zu einem Drittel längere Distanz auf als ein Gegenvergleich mit einer GPS-basierten Sportuhr – das ist bei der Withings Steel HR definitiv nicht der Fall.
Edelstahl-Gehäuse und Zeiger aus Chrom
Auch hinsichtlich der Verarbeitung und Materialqualität muss sich die Withings Steel HR keinesfalls hinter anderen „normalen“ Armbanduhren verstecken. Als Frau mit einem verhältnismäßig schmalen Handgelenk hätte ich persönlich allerdings das kleinere, dünnere und leichtere 36 mm-Modell bevorzugt. Bei der Produktion kommt ein Edelstahlgehäuse, Zeiger aus Chrom und ein weiches Silikon-Armband zum Einsatz. Letzteres lässt sich dank standardisierter Federstege auch mit beliebigen Ersatzbändern von 20 mm Breite (bei der 40 mm-Armbanduhr) ausstatten, sofern man sich mit dem weichen schwarzen Silikonband nicht anfreunden kann oder will.
Das Fazit für die Withings Steel HR fällt nach einiger Zeit am Handgelenk durchweg positiv aus: Die Uhr sieht stilvoll-elegant aus, verfügt über alle notwendigen Tracking-Funktionen, ist wasserdicht, zeigt auch die Herzfrequenz an, und hält mit einer Akkuladung fast einen ganzen Monat lang durch. Mit einem Preis von knapp 200 Euro ist das Modell sicher kein Schnäppchen – aber bedenkt man, dass übliche Fitnesstracker mit gleichen Funktionen auch schon um die 100 bis 120 Euro kosten, und eine vernünftige Armbanduhr mit ebensolchen Preisen zu Buche schlägt, relativiert sich der Anschaffungspreis sehr schnell.
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- Activity Tracking - Misst automatisch Gehen, Laufen, Schwimmen, Schlafen, die zurückgelegte Distanz sowie verbrannte Kalorien.
Echt jetzt? Withings ist für die Fitbit-Reihe verantwortlich? ?
Das wäre mir jetzt aber neu.
Herrje, stimmt. War mein Versehen und ist nun korrigiert. 😉
Ihr könnt vllt auch mal die Produkte von Moov ausprobieren/vorstellen (haben jetzt auch eine Moov Hr Reihe).
Es sind keine einfachen Tracker sondern vollwertige virtuelle Trainer, die einen ans Limit bringen sollen (und es auch bestens tun).
Ich bin zumindest ein Fan von deren Produkten (gegründet wurde es von früheren Apple Ingenieuren, was man auch am Design und Aufmachung erkennt).
Hab letztens davon gelesen das die Uhr sehr anfällig für Gebrauchsspuren/Kratzer ist. Wie sind da die Erfahrungen?
Hallo Community. Ich habe bereits die zweite HR nach kostenfreien Umtausch. Die Uhr ist wirklich sehr anfällig. Grad einen Monat ist die getauschte Uhr alt und schon Kratzer. Sehr ärgerlich. Zudem beschlägt die Uhr sehr schnell und kann manchmal nicht mehr abgelesen werden, was noch ärgerlicher ist. Ich habe den Support wieder angeschrieben, mal sehen was passiert. Ich finde die Uhr sehr schön und die Funktionen ausreichend. Auch der Akku hält sehr lang.
LG