Es mag wie ein großes Kindergarten-Drama klingen, betrifft aber zwei mächtige Größen im Lautsprecher- und Technologie-Segment: Im Januar verklagte der Hersteller von Multiroom-Speakern Sonos den Tech-Riesen Google. Vor allem die Chromecast-Technik von Google stand dabei im Visier, mit der sich Lautsprecher mittels eines kleinen Zusatzgeräts raumübergreifend vernetzen lassen. Auch Googles Home-Lautsprecher und die Pixel-Smartphones des Konzerns sind Chromecast-fähig.
Seinerzeit beanstandete Sonos die Technologie, die hinter Chromecast steckt und sah darin 100 eigene Patente in den USA verletzt. Letztendlich landeten derer fünf vor Gericht, die unter anderem die Vernetzung mehrerer Lautsprecher, unter anderem bei der Lautstärkeregelung oder der Synchronisation der Musikwiedergabe, betrafen. Sonos gab seinerzeit an, dass auch jahrelange Verhandlungen mit Google kein zufriedenstellendes Ergebnis eingebracht hätten, so dass man als letzte Instanz den Rechtsweg gewählt habe.
Google sieht bei Sonos fünf eigene Patente verletzt
Nun ist der Streit um die Patente offenbar endgültig eskaliert. Wie unter anderem das Magazin Heise berichtet, habe Google nun am Donnerstag eine Gegenklage eingereicht. Diese beinhaltet Patentsverletzungen in fünf Fällen. „Es ist eine Auswahl technischer Lösungen aus verschiedenen Bereichen, darunter Technik zur Suche nach Lieblingstiteln in der App des Sonos-Systems, zum Umgang mit Kopierschutz sowie zur Geräuschreduzierung bei Sprachaufnahmen“, so Heise.
Auch die Reaktion von Sonos ließ nicht lange auf sich warten. Sonos-CEO Patrick Spence mockierte sich über die einstige Innovationskraft Googles, die mittlerweile lediglich darauf hinauslaufen würde, dass „einstige Räuberbarone“ zufrieden wären, wie es bei Heise heißt. Nach wie vor jedoch sind Sonos und Google eng verbundene Partner: Sonos nutzt weiterhin Googles Sprachassistent in vielen der eigenen Lautsprecher.