Moment: Was taugt die neue App zur Überwachung des iPhone-Konsums?

Tagtäglich nehmen wir unser iPhone öfters in die Hand, als uns lieb ist. Die neue Applikation Moment verspricht, diese Nutzung zu überwachen und bei Bedarf vor übermäßigem Gebrauch zu warnen.

MomentMoment lässt sich als iPhone-App (App Store-Link) kostenlos auf eure Geräte laden und benötigt für die Installation lediglich 1,4 MB an freiem Speicherplatz sowie mindestens iOS 7.0 oder neuer für die Nutzung. Die am 27. Juni im deutschen App Store erschienene App steht bisher nur in englischer Sprache zur Verfügung.


Der Developer Kevin Holesh hat täglich selbst viel zu viel Zeit vor dem iPhone und dafür weniger mit seiner Familie verbracht. Mit der App Moment hat er dazu jetzt einen Weg geschaffen, die tägliche Nutzung zu protokollieren und bei Bedarf darauf hinzuweisen, wenn ein maximales Ziel erreicht ist. 

Laut Entwickler soll nur die eigentliche aktive Nutzung innerhalb von Moment registriert werden, also die Zeit, in der das Display entsperrt und angeschaltet ist – Standby-Zeiten sollen nicht mit in die tägliche Minutenanzeige eingerechnet werden. Nach meinem Download von Moment auf meinem iPhone 5s und einigen Teststunden mit bewusster Nutzung kann ich derzeit aber schon jetzt festhalten: Die Daten stimmen vorne und hinten nicht.

Moment (mal): Macht das überhaupt Sinn?

Denn: Im Normalzustand der App ist ein manueller Modus voreingestellt, bei dem allen Ernstes ein kleiner Schieberegler am oberen linken Bildrand aktiviert bzw. deaktiviert werden muss, wenn man sein iPhone nutzt oder die Benutzung beendet. Unsinniger geht es kaum. In der App-Beschreibung gibt der Developer allerdings an, wie man einen automatischen Modus aktiviert: Dazu muss in den Einstellungen von Moment ein ortsbasiertes Tracking eingeschaltet werden, mit dem sich zudem einsehen lässt, wo man wie lange das iPhone genutzt hat.

Hier stellt man fest: Die Nutzungszeiten stimmen dann zwar, allerdings muss Moment der Zugriff auf die Ortungsdienste erlaubt werden, die dann auch noch ständig im Hintergrund laufen müssen. Neben dem berechtigten Argument der stark verringerten Akkulaufzeit muss man sich außerdem fragen, was Moment mit diesen erhobenen Daten anfängt.

Trotz einer Zusatzfunktion wie dem Festlegen einer „Auszeit“, in der die Nutzung nicht aufgezeichnet wird, sowie einer 1,79 Euro teuren Premium-Variante mit täglichen Limits und Push-Mitteilungen per In-App-Kauf, überzeugt das Konzept von Moment nicht wirklich. Wer einen Überblick über die iPhone-Nutzung haben will, kann auch in den Einstellungen unter „Allgemein“ => „Benutzung“ einsehen, wie lange das iPhone seit dem letzten vollständigen Aufladen verwendet wurde, zwar nicht mit täglicher Aufsplittung, aber doch in akkurater Art und Weise. Und wer schon eine App benötigt, um seine iPhone-Nutzung einzuschränken, sollte den Alltag mit dem Smartphone generell überdenken.

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Kommentare 4 Antworten

  1. Mich hätten Zeiten interessiert. Aber soweit ich sehe, wird bei mir gar nichts gemessen! Bei mir stehen Zeiten von unter 10 Minuten. Aktuell 0 Minuten, Sitze aber schon seit 20 Minuten am Gerät…

    Naja! Aber auch ich verstehe die Ortung nicht! Denn die App nutzt ja Hintergrund-Aktualisierung. Kenne mich da zwar nicht komplett aus, aber das müsste doch auch ohne Ortung funktionieren, oder wird die App dann schnell eingefroren?

  2. Vielleicht ist Kevin Holesh gar nicht sein richtiger Name und ein neuer Trick, an die Daten der Nutzer ran zu kommen. Wo war wer wie lange? Vielleicht in einem verruchten Etablissement? Ihr habt ganz Recht: unter Einstellungen, Allgemein usw kann man das doch nachschauen. Ohne Ortung wäre die App sinnvoll, wenn Eltern einen Überblick bekämen, wie lange sich ihre Kinder mit was befassen. Finger davon lassen. Klingt gar nicht gut und wie Uswr App Store Tester schon richtig schreibt: nicht mal richtig messen kann das Teil. D a s braucht SO kein Mensch.

  3. Pingback: Anonymous

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