Mit Last Voyage hat sich Apples ein ganz besonderes Spiel herausgepickt, das auf der Startseite des App Stores beworben wird.
Bereits am Donnerstagmittag habe ich Last Voyage (App Store-Link) entdeckt. Mit der Universal-App konnte ich aber zunächst gar nichts anfangen, die Screenshots machten einen sehr undurchsichtigen Eindruck und auch aus der Beschreibung des 99 Cent günstigen Downloads wurde ich nicht wirklich schlau. Nachdem Apple das Spiel aber als „unser Tipp“ markiert hat, musste ich es einfach ausprobieren. Last Voyage wird von den Entwicklern als Abenteuer durch den Weltraum und den Verstand beschrieben – und das ist tatsächlich zutreffend.
Die rund 73 MB große Universal-App ist in fünf Kapitel unterteilt, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Im ersten Level startet man mit einigen einfachen Rätseln, die durchaus Lust auf mehr machen. Im zweiten Kapitel fühlt man sich wie in einem einfachen Endless-Runner und wischt immer wieder über den Bildschirm, eine wirkliche Herausforderung ist das aber nicht.
Die Puzzles von Last Voyage machen unglaublich viel Spaß
Im dritten Kapitel von Last Voyage denkt man dann auf einmal: Mensch, das ist doch wirklich ein geniales Spiel. Die Puzzle werden knackiger, man kommt tatsächlich ins Grübeln. Dennoch weicht Last Voyage nicht von seiner Linie ab: Es wird nichts erklärt, es gibt keinen Text und der Spieler ist auf sich allein gestellt. Man knobelt und knobelt, kommt dann aber doch auf die richtige Lösung und freut sich schon auf das nächste Puzzle. Mal muss man Linien verschieben, mal muss man bestimmte Flächen antippen, mal muss man Objekte drehen oder den richtigen Punkt treffen. Im dritten Kapitel macht Last Voyage einfach Spaß. Punkt.
Leider ist dieses dritte Kapitel viel zu schnell vorbei. Im vierten Abschnitt von Last Voyage denkt man sich dann wieder: Was soll das? Man fliegt durch eine kunterbunte Welt und soll einem Pfad folgen, muss dafür aber nicht viel mehr tun als nach links und rechts zu wischen. Das war so einfach, dass ich heute Vormittag schon fast wieder eingeschlafen wäre.
Die große Frage nach dem Warum
Insgeheim habe ich mir gewünscht, dass es im fünften Kapitel mit den spannenden Puzzles weitergeht – aber Pustekuchen. Man muss einen kleinen Punkt durch Hindernisse hinweg bewegen, was aber plötzlich so schwer ist, dass selbst Profi-Zocker mehrere Anläufe benötigen. Von einem kniffligen Puzzle wird Last Voyage zu einer Herausforderung für die Geschicklichkeit, die gerade bei älteren iOS-Nutzern nicht unbedingt gut ankommen dürfte. Der Schwierigkeitsgrad ist verglichen zum zweiten und vierten Level extrem hoch.
Hat man es dann doch irgendwann geschafft, ist Last Voyage nach knapp 30 Minuten schon wieder Geschichte. Man fragt sich: Warum? Warum haben die Entwickler nicht einfach mehr Puzzles eingebaut? Warum durfte ich nicht länger an meinem iPhone oder iPad knobeln? Immerhin sind zwei der fünf Kapitel so atemberaubend gut gestaltet, dass man sich einfach nur mehr davon wünscht. Den Rest hätten sich die Entwickler von Last Voyage aber einfach nur sparen können.