Wir verbringen teils Stunden am Tag damit, um uns durch Nachrichten, Timelines und Feeds zu scrollen. Sollten nicht wir selbst die Kontrolle haben, was wir uns ansehen, anstelle eines Algorithmus, der uns die Inhalte vorschreibt? Dies fragte sich der Entwickler von feeeed (App Store-Link), James Parrott, und entwickelte kurzerhand die Indie-Reader-App, die seit Februar dieses Jahres erhältlich ist.
feeeed lässt sich erfreulicherweise kostenlos und ohne weitere In-App-Käufe, Werbung oder Abonnements aus dem deutschen App Store herunterladen und kann auf iPhones, iPads und dem Mac installiert werden. Dafür wird neben rund 118 MB an freiem Speicherplatz auch iOS/iPadOS 16.0 bzw. macOS 12.3 samt Apple Silicon M1-Chip oder neuer benötigt. Eine deutsche Lokalisierung gibt es bisher noch nicht.
Wie oben bereits beschrieben, kann die tägliche Flut an Nachrichten, Blogs, Newslettern, sozialen Netzwerken, YouTube-Accounts und mehr schnell überfordernd sein. An dieser Stelle setzt feeeed ein und verwaltet Feeds aus unterschiedlichsten Quellen in einer übersichtlichen Zeitleiste. Startet man feeeed zum ersten Mal, wird eines sofort klar: Die Vielfalt der Quellen, die man in dieser App kombinieren kann, ist immens.
Natürlich lassen sich – wie bei anderen Readern auch – beliebige RSS-Feeds als OPML-Datei abonnieren, aber man kann auch eine Vielzahl verschiedener Quellen einbinden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf: Newsletter über Gmail, Subreddits, YouTube-Kanäle, Twitter- und Mastodon-Profile, Hacker News, Tumblr-Blogs, TikTok-Konten und mehr. Als kleine Gimmicks steht auch das aktuelle (US-)Wetter sowie die aus Apple Health importierten täglichen Schrittzahlen zur Verfügung.
Fehlerbehebungen bei Google News-Inhalten
Nun gibt es im Rahmen eines frischen Updates auf Version 12.0 weitere Neuerungen und Verbesserungen bei feeeed zu vermelden. Die Aktualisierung ermöglicht es erstmals, auch Bluesky-Accounts in die eigene Feed-Liste zu integrieren. Andere Kanäle wie YouTube, Mastodon, Reddit und Threads waren schon vorher eingebunden, nun kann also auch der aufstrebende Kurznachrichtendienst verwendet werden. Dank einer ActivityPub-Unterstützung können Mastodon- und Threads-URLs direkt in die Suche eingegeben und im Anschluss abonniert werden.
Weiterhin hat man ein einigen Fehlerbehebungen gearbeitet, beispielsweise bei der Darstellung von Google News-Inhalten und Benachrichtigungen: Diese wurden zuletzt aufgrund von Änderungen am Service nicht mehr angezeigt, sind nun aber wieder zugänglich gemacht worden. Das Entwicklerteam hat auch Verbesserungen bei der Leseliste vorgenommen und hat einen kompletten iOS 18-Support hinzugefügt.
Generell hält feeeed auch eine Synchronisation per iCloud bereit und erlaubt es, Feeds aus anderen Apps, beispielsweise aus Feedly, zu importieren, oder auch die in feeeed angelegten Abonnements zu exportieren. Um feeeed nutzen zu können, ist keine Account-Erstellung oder die Nutzung bzw. der Abgleich mit externen Servern notwendig, ‚Private by design‘, lässt dazu auch der Entwickler auf seiner Website wissen.
Wer noch einen leistungsfähigen, sehr ansehnlichen und übersichtlichen News-Reader mit vielen Möglichkeiten der Individualisierung und Einbindung von zahlreichen Quellen zum Nulltarif sucht, sollte daher feeeed auf jeden Fall genauer ansehen. Die Anwendung kann getrost als Geheimtipp unter den RSS- und Newsreadern betrachtet werden und bekommt wenig überraschend sehr gute 4,8 Sterne von den Nutzern und Nutzerinnen im App Store. Weitere Infos zur App gibt es auch auf der offiziellen Website von feeeed.