AirBell Pro im Test: Mein Lenker hat etwas dagegen

Fahrradklingel mit AirTag-Technik

20 Kommentare zu AirBell Pro im Test: Mein Lenker hat etwas dagegen

Es ist glücklicherweise schon einige Zeit her, seit mir mal ein Fahrrad gestohlen wurde. Damals hat sich jemand Zugang zum Hausflur verschafft, was in einem Mehrfamilienhaus oftmals nicht besonders schwer ist, und dann im Keller die Vorhängeschlösser der einzelnen Räume aufgebrochen. Auch das ist ja keine große Kunst. Aufgetaucht sind sämtliche gestohlenen Räder natürlich nicht mehr.

Auch wenn es keine absolute Garantie gibt, kann ein AirTag durchaus die Chance erhöhen, ein gestohlenes oder verlorenes Fahrrad wieder zu finden. Quasi seit dem Start des AirTags gibt es passendes Zubehör, um einen Tracker von Apple versteckt am Fahrrad unterzubringen. Einer der ersten Modelle auf dem Markt war die AirBell, der Hersteller aus Österreich geht jetzt mit der AirBell Pro den nächsten Schritt.


In der AirBell Pro, die für 44,90 Euro gekauft werden kann, ist bereits die AirTag-Technik fest integriert. Das bedeutet: Ihr müsst keinen eigenen AirTag mehr in die Fahrradklingel stecken. Die Stromversorgung erfolgt ebenfalls über eine Knopfzelle, die von euch selbst getaucht werden kann, wenn sie nach rund einem Jahr erschöpft ist. Eine weitere Verbesserung im Vergleich zum „Vorgänger“: Der Klöppel ist nicht mehr starr, sondern kann frei ausgerichtet werden.

So funktioniert die AirBell Pro

Wie genau man die Klingel am Fahrrad montiert und wie man die AirTag-Funktion aktiviert, ist sehr gut in der beiliegenden Anleitung beschrieben. In der „Wo ist?“-App wird die AirBell Pro dann einfach als neues Objekt hinzugefügt und kann im Anschluss von der Apple-Community aufgespürt werden, wenn ihr euer Fahrrad (bzw. die AirBell Pro) als verloren markiert.

Die AirBell Pro punktet mit seiner sehr guten Anleitung

Nur auf eine Sache muss man verzichten: Die Nahdistanz-Ortung, wie man sie von einem AirTag kennt. Die AirBell Pro kann lediglich einen Signalton abspielen, sobald man sich in Bluetooth-Reichweite befindet. Normalerweise würde ich sagen: Sein Fahrrad erkennt man auch aus mehreren Metern Entfernung. Wenn ein Fahrrad aber gestohlen wird und beispielsweise in einer Garage versteckt wird, könnte die zentimetergenaue Ortung mit der Pfeilanzeige durchaus wertvoll sein.

Die Sache mit dem Lenker

Im Gegensatz zur klassischen AirBell, die mit einem Fach für einen AirTag ausgestattet ist, wird die AirBell Pro nur in einer einzigen Größe angeboten – für Lenker mit einem Durchmesser von 22,2 Millimetern. Meine nach außen hin immer dünner werdende Lenkerstange ist selbst direkt neben den Griffen noch einen Hauch zu dick für die AirBell Pro, ich konnte sie also nicht montieren. Eine alternative Variante für anscheinend doch recht verbreitete 31,8 Millimeter dicke Lenker gibt es bisher nicht.

Meine klassische Klingel und die AirBell pro

Zudem ist die AirBell Pro ja nicht wirklich gut am Rad versteckt und der integrierte Lautsprecher lässt sich nicht deaktivieren. Es könnte also durchaus vorkommen, dass ein Dieb auf die Klingel aufmerksam wird. Wie gut ist die AirTag-Technik geschützt?

Die Klingel selbst lässt sich nicht einfach aufschrauben, um die Knopfzelle zu entfernen. Die Klingel verfügt über einen Schutzmechanismus und muss erst nach unten gedrückt werden, bevor wie aufgeschraubt werden kann. Ganz ähnlich wie eine Kindersicherung bei Reinigungsmitteln. Das ist sicherlich auch bei der AirBell Pro eine gute Idee. Allerdings: Die gesamte Klingel ist mit einer klassischen Kreuzschlitzschraube am Lenker befestigt und kann entsprechend einfach abmontiert werden. Warum hat man sich hier nicht für einen etwas ungewöhnlicheren Schraubenkopf entschieden und einen passenden Schraubendreher beigelegt? Es ist ja nun nicht so, dass man die Klingel ständig an- und abschrauben würde.

Die AirBell Pro verfügt über einen Sicherheitsmechanismus zum Öffnen

Gibt es nicht noch ein besseres Versteck?

Am Ende des Tages muss man aber auch sagen, dass eine Fahrradklingel nun nicht unbedingt besonders gut versteckt, sondern ziemlich offensichtlich sichtbar ist. Aus meiner Sicht gibt es am Fahrrad deutlich bessere Verstecke für einen Tracker oder eben einen AirTag.

Ziemlich günstig ist beispielsweise der TinyTag für 10,99 Euro. Das ist eine kleine Halterung, die man im besten Fall unter dem vorhandenen Flaschenhalter montiert. Noch einen Schritt weiter geht diese Fahrradhalterung für rund 15 Euro, die den AirTag in der Fahrradgabel versteckt. Zudem kann man beim AirTag, wenn auch nur über einen kleinen Umweg, den integrierten Lautsprecher lahm legen. Das dürfte aus meiner Sicht der deutlich bessere „Schutz“ für ein Fahrrad sein.

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Kommentare 20 Antworten

  1. Wer denkt, dass man mit Airtags Diebesgut zurückverfolgen kann, sollte sich nicht zu sicher sein.
    Denn Apple hat die Airtags inzwischen stalkersicher gemacht und ein Dieb mit iPhone oder einer entsprechenden Android-App wird netterweise gleich aufmerksam gemacht, dass sich in seiner Nähe ein Airtag befindet. Und soooo viele Verstecke gibt’s auch nicht am Fahrrad.
    Aufwändiger zu finden wäre ein Versteck im Motorbereich, da sind oft lange Torx verbaut. Und grundsätzlich sollte man den Piepser im Tag abknippsen, damit er sich nicht durch Geräusch selbst verrät.

  2. AirTags taugen doch eigentlich nicht mehr als Diebstahlschutz, da man nur ein Smartphone (egal ob iOS oder Android) braucht und die entsprechende App, um wild herumfunkende Airtags und Konsorten aufzufinden.

  3. Ein vernünftiges Fahrradschloss halte ich für sinnvoller als mich auf einen AirTag zu verlassen der in einer Klingel verbaut ist……..

  4. Lustig, dass es aber immer wieder aktuelle Berichte in den Tageszeitungen gibt, wonach der Beklaute die Polizei direkt zum Dieb führen kann.

    Ich weiß nicht, was alle mit dem Ping haben.
    Hat das denn schonmal wer in der Praxis ausprobiert, indem man seinen Airtag mal jemand Anderem aus dem Haushalt zu Testzwecken mitgibt oder dessen Airtag in seinem Besitz übernimmt und sich damit alleine entfernte?
    In diesem Fall sind beide Parteien darüber unterrichtet und können im Selbsttest rausfinden, was denn evtl. passiert oder eben auch nicht.
    Im Normalfall hätte ich keinerlei Interesse daran, dass meine verlorene Brieftasche such noch selbst darum piept, dass sie endlich einer durchsucht.
    Ich werde ja informiert, dass ich mich von ihr e üntfernt habe und kann selbst zurückverfolgen. Ja – es gubt auch nich ehrliche Finder und die marschieren damit ins Fundbüro. wenn sie keinerlei weiteren Hinweis zum Besitzer auf dem Tag oder an Papieren finden können.

    Ich höre immer nur (für mein Verständnis) Unsinnstipps von Zerstörung des Lautsprechers und hast Du nicht gesehen.
    Kann man schin machen – wenn es denn Zweck hätte. 😅

    Wenn man ein Phone mit Ortung hat, ist es vollkommen Humpe, ob da was biept oder nicht, weil man in einer ruhigen Ecke das geklaute Dingsbums (was auch immer) gezielt nach dem Tag absuchen kann. Das Phone zeigt mir den Sitz auch Tonlos exakt an.

    Ich hätte noch nicht mal gehört, dass ein vergessenes Fahrrad herrenlos irgendwo in einem Fahrradständer oder am Gartenzaun rumsteht und hilflos vor sich hinplärrt.

    Bis dahin stimmt irgendwas an der Erzählung vom piependen Tag nicht.
    aber man kann dran glauben, wenn man gar keine Beweise hat. Die Hersteller solcher „Geheimfächer“ wird es freuen, selbst wenn das Null-Effekte hat. Verkauft ist verkauft.

  5. Für Mountainbikes mit den recht verbreiteten Tubeless Reifen, also die ohne Schläuche und nur mit einer Dichtmilch, gibt es von MucOff ein Tubeless Ventil wo ein Apple AirTag im Hinterreifen verbaut werden kann.
    Da man seine Tubeless Reifen ja eh einmal im Jahr abzieht und wartet kann man bei der Gelegenheit auch gleich die Batterie tauschen.
    Funktioniert super für mich und noch versteckter geht es wohl auch nicht.

    1. Vor allem… dann doch etwas sehr umständlich, sich von dem „Dingens“ darin mal eben nebenbei unauffällig, kurz und schmerzlos zu befreien! 🤣 🤭

      Das kann ich jetzt wirklich durchdacht finden! 👍🏼

  6. Ist das eigentlich ein Bug oder ein Feature, dass die Bilder in der App sofort rot werden, wenn man sie einmal kurz mit dem Finger berührt? Die Chance, dass ich ein Bild hier anschaue bevor es rot wird, ist äußerst gering. Liegt das nur an mir?

    1. Die Bilder sind als Link eingebunden. Und Links werden durch das Theme immer in rot dargestellt. Es fehlen Style-Angaben, wie sich Bilder bei einem Link verhalten sollen. Kein Bug, nur nicht benutzerunfreundlich umgesetzt. ☺️

  7. Wir haben die erste Generation der Airbell im Einsatz. Leider ist der Kunststoff der Halterung sehr weich, so dass der Schlitz zum Öffnen des AirTag-Fachs schon ausgenudelt ist.

  8. Ich habe tatsächlich mein E-Bike mit Hilfe des Airtags wiederbekommen.

    Nachdem das Rad wegen einer offenen Haustür aus dem Flur gestohlen wurde, wurde es mir in einem anderen Stadtteil Duisburgs angezeigt. Der Airtag ist innerhalb des Akkus befestigt, der ohne Schlüssel nur schwer auszubauen ist.

    Ich habe mich am Zielort mit der Polizei getroffen und das Rad gesucht. Es wurde mir tatsächlich innerhalb eines Kiosks in 4,5 m Entfernung angezeigt. Leider war die Richtung genau VOR dem Kiosk, wo es aber nicht stand.
    Dei Polizisten sagten mir, dass wenn ich es klingeln lassen könnte, sie einen Grund hätten weitere Räume öffnen zu lassen. Die reine Anzeige von „Wo ist“ würde als Grund dafür nicht ausreichen. Nur bei einem Standortwechsel könnte man es erneut versuchen das Rad zu „hören“.

    Am selben Abend war der Standort des Airtags zwei Häuserblöcke weiter. Ich bin erneut dorthin gefahren und da stand mein Rad in einem öffentlich zugänglichen Hof an einem Gitter angeschlossen. Sämtliches Zubehör wie dei Lumos-Blinker und die beiden Abus Schlösser und das Beeline Navi, waren sauber abgebaut. Der Motor war geöffnet und alle Kabelschuhe sauber vom Motor abgezogen, wahrscheinlich in der Hoffnung, die Ortung zu verhindern.
    Ich konnte ziemlich schnell mit Schlüssel fürs Akku, Rechnung und Fotos der Polizei mein Eigentum nachweisen und mit einem große Seitenschneider war das neue Schloß von der Polizei auch schnell entfernt.

    Mir hat also ein -gut versteckt verbauter- Airtag bei einem gestohlenen Rad geholfen. 🙂

    1. Nur gut, dass es in einer Großstadt passiert ist, wo viele ein iPhone besitzen. Auf dem Land und in weniger bewohnten Gebieten und mit Funklöchern wäre es spurlos verschwunden.
      Der AirTag ist nur so gut, wenn es viele iPhone gibt.
      Hier ist die Alarmanlage von Bosch besser, wenn es keine Funklöcher gibt. Sie arbeitet mit einer SIM Karte und GPS.

      1. Da gebe ich Dir recht, Ronny. Aber ich habe eben das Glück, dass es hier so viele iPhones gibt, die mir bei der Suche helfen.

        Und die Bosch Alarmanlage funktioniert nur für E-Bikes mit Bosch Smart System Antrieb. Ich fahre ein Specialized Vado. Da kann ich diese Alarmanlage nicht verwenden.

        Mittlerweile ist das Rad selbst im Haus fest an der Wand angeschlossen. Und ich habe mir danach dann auch eine Fahrradversicherung gegönnt. Denn selbst, wenn ich das Rad zurückbekommen habe, musste ich mir Schloss, Helm, Blinker und Navi nachkaufen. Insgesamt waren das auch Kosten in Höhe von etwa 400€.

    2. Lautsprecher mit dem Anbringen zerstört oder nicht?

      Die Ortung hätte Dir zusätzlich eigentlich auch angezeigt, dass es der Kiosk vor Dir nicht sein kann (Entfernung)

      1. Den Lautsprecher habe ich nicht zerstört. Das wäre vollkommen unsinnig gewesen, da der an sich schon nicht sehr laute Lautsprecher innerhalb des Akkus so „geschützt“ ist, dass man ihn kaum hört, auch wenn man direkt vorm Rad steht.

        Und die Ortung zeigte mir außerhalb des Kiosk (ein begehbares Ladenlokal und kein „Fensterkiosk“) nur „schwaches Signal“ an und keine Entfernung.
        Innerhalb des Ladenlokals zeigte die Ortung eine Entfernung und eine Richtung an. Aber in der Richtung stand das Rad eben nicht. Wahrscheinlich stand es im Keller, aber das war nicht nachzuweisen.

        1. Christoph, ich danke Dir!
          Du bestätigst meine Vermutung, dass man gar nichts zerstören muss!
          Danke auch für die genau Beschreibung mit der Ortung.
          Stimmt – in den Keller kommt man nicht einfach so.

          Freut mich für Dich, dass es relativ gut für Dich ausgegangen ist.
          Denke mal dass das Rad selbst auch richtig was Wert ist. Dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

          Ich habe erstmal nach den Reifen, bzw. Hersteller gegoogelt und gefunden. 👍🏼
          Das ist ne Lösung für die ich spontan große Sympathie habe!

  9. Leider gibt es auch Fehlmeldungen von „wo ist…?“ Ich hatte bspw. eine Fehlmeldung von meinen iPods Pro. Sie sollten plötzlich in 200 Meter Entfernung gewesen sein, obwohl ich sie zu Hause gelassen hatte in 50 km Entfernung.
    Das könnte zur Verunsicherung beitragen. Und man zweifelt, ob man sie wirklich zu Hause gelassen hat.
    Ich war natürlich ganz sicher und als ich zu Hause war, waren sie dort.
    Was Apple in 50 km Entfernung geortet hat, ist mir ein Rätsel.

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