Ein Vorhängeschloss mit Bluetooth? Das mussten wir uns genauer ansehen. Das Noke Padlock im Test.
Zahnbürsten und Rasierer mit Bluetooth, Kaffeemaschinen mit WLAN. Nicht zu vergessen die ganzen drahtlosen Mäuse, Tastaturen und Lautsprecher. Die vernetzte Welt macht vor beinahe nichts halt. Mit dem Noke Padlock geht es nun noch einen Schritt weiter: Egal ob Keller, Garage oder Abstellkammer – das Vorhängeschloss samt Bluetooth soll laut Angaben der Entwickler einiges einfacher und sicherer machen.
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Haustüren und auch Wohnungstüren kann man bereits per Bluetooth und der passenden App auf dem iPhone (oder einem Android-Gerät) entsperren. Mit dem Noke Padlock gibt es nun ein über Bluetooth gesteuertes Vorhängeschloss, mit dem ihr auch euer Gartentor oder euren Kellerraum verriegeln könnt. Praktisch ist das vor allem dann, wenn ihr nicht immer einen Schlüssel mitnehmen oder fremden Personen einen Zugang erlauben wollt.
Zunächst einmal in das Noke Padlock ein ganz gewöhnliches Vorhängeschloss mit einem rund 8 Millimeter starken Bügel. Das Schloss selbst misst rund 5,5 Zentimeter im Durchmesser und ist etwa 2,75 Zentimeter tief, also durchaus ein dicker Brocken. Das sollte man vor der Anschaffung definitiv beachten, damit das Schloss später auch an die dafür vorgesehene Stelle passt.
Noke Padlock setzt Smartphone mit Bluetooth 4.0 voraus
Für die Einrichtung des Noke Padlock ist zwingend ein Smartphone mit Bluetooth 4.0 und die Registrierung beim Anbieter notwendig. Das ist dank einer zwar nicht perfekt übersetzten, aber immerhin deutschsprachigen App, keine große Hürde. Über die App können auch andere Personen eingeladen werden, denen man zu bestimmten Zeiten einen digitalen Schlüssel freischalten kann. Um das Schloss zu öffnen, müssen die eingeladenen Personen natürlich auch über die Noke-App verfügen. Das Öffnen des Schloss erfolgt dann in der Regel so: Der Besitzer (oder eine autorisierte Person) nähert sich samt Smartphone dem Schloss. Mit einem kleinen Druck auf den Bügel wird das Schloss aus dem Schlaf geholt, kommuniziert kurz mit der App und öffnet dann die Verriegelung.
In der App kann zudem eine Art Morsecode definiert werden, mit dem man das Schloss auch ohne iPhone öffnen kann. Dazu drückt man den Bügel einfacher in einem bestimmten Muster nach unten, etwa so: Kurz, Kurz, Lang, Lang, Kurz, Kurz, Kurz, Lang. Das geht zwar nicht ganz so schnell wie über Bluetooth, aber definitiv schneller, als eben noch das iPhone aus der Wohnung zu holen (oder im klassischen Fall den Schlüssel). Ob das Schloss entsperrt oder gesperrt ist, wird dabei bei jedem Druck auf den Bügel über eine kleine LED angezeigt.
Dass sich die Entwickler wirklich Gedanken über das Produkt gemacht haben, sieht man vor allem bei einem Blick auf die Batterie: Betrieben wird das Noke Padlock mit einer herkömmlichen Knopfzelle, die das Vorhängeschloss bei normaler Nutzung über ein Jahr lang mit Strom versorgt. Laut Informationen des Herstellers gibt es einen zeitlichen großzügigen Hinweis, wenn es wieder Zeit für einen Wechsel der Batterie ist. Dieser ist problemlos möglich, es muss nur die Abdeckung des geöffneten Schlosses entfernt werden, um die Knopfzelle auszutauschen. Und selbst wenn ihr das verpennt, kann das Noke Padlock von außen mit einer normalen Knopfzelle notgestartet werden, um es wieder öffnen zu können.
Auch sonst kann dem Noke Padlock so schnell nichts anhaben, zumindest wenn es um Wettereinflüsse geht: Temperaturen von -23 Grad bis zu 65 Grad Celsius, Regen oder Schnee können dem Vorhängeschloss nichts anhaben. Und auch optisch macht das Schloss mit der glatten Oberfläche und den abgerundeten Kanten einiges her, auch wenn das eher nebensächlich ist.
iPhone-Betriebssystem ist eine kleine Schwachstelle
In meinem Praxis-Test hat das Noke Padlock wunderbar funktioniert, lediglich eine Sache hat mich etwas gestört: Wenn die Noke-App lange nicht verwendet wird, wird sie von iOS irgendwann aus dem Speicher geworfen, um Platz für andere Apps zu machen. Dann aber besteht für die Noke-App keine Möglichkeit mehr, über Bluetooth zu kommunizieren. In diesem Fall muss man die App einfach kurz öffnen oder den eingestellten Morsecode verwenden, um das Schloss zu öffnen. Für dieses kleine Manko können die Entwickler des Noke Padlock nichts, auch andere Geräte mit Bluetooth 4.0 sind von diesem Problem betroffen.
Diskutieren muss man am Ende über den Preis. Das Noke Padlock wird in Deutschland für 79,99 Euro gekauft, was rund 60 bis 70 Euro mehr sind als bei herkömmlichen Vorhängeschlössern. Anders als bei Rasierern, Zahnbürsten oder Kaffeemaschinen sehe ich beim Noke Padlock aber tatsächlich einen praktischen Vorteil der App-Anbindung, weshalb dieses Produkt für mich eine Empfehlung ist.
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Man kann das Schloss aber halt nicht mit Schlössern vergleichen, die „60 oder 70 Euro weniger“ kosten. Denn mit denen würde ich meinen Keller generell nicht sichern. Warum? Die Videorezension zu einem solchen Schloss, immerhin von Abus und das beliebteste auf Amazon, zeigt es glaube ich ganz gut: http://www.amazon.de/gp/aw/d/B004ZZTJFS/
Wenn man ein Schloss ohne großen Aufwand und Übung in so kurzer Zeit aufkriegt, ist es für mich keine ernstzunehmende Sicherung. Man kann natürlich über mögliche Schwachstellen bei einem Bluetooth-Schloss nachdenken, aber auf herkömmliche Weise lässt es sich nicht überwinden. Und möchte man ein Vorhängeschloss mit Schlüssel, das sich nicht leicht knacken lässt, kommt man schnell in ähnliche Preiskategorien.
Vielen Dank für den Hinweis. Es ist erschütternd, wie schnell so ein Schloss geknackt werden kann. Ich versuche es dann auch mal an meinem Kellerschloss und bin gespannt, wie schlecht das ist. ? Anschließend kaufe ich ein ordentliches.
? 2,75 Millimeter tief ?
Da hat sich wohl ein Druckfehler eingeschlichen, sollten wohl Zentimeter sein.
Na ja, das schloss bei Amazon kostet nicht mal 7€, beim baumarkt sogar nur 5€. Um 10-20€ bekommt man schon um einiges bessere jene von der sicherheit locker mit dem Bluetooth Schloss mithalten können, von da her kann man es sehr wohl mit Schlössern vergleichen die 60-70€ weniger kosten.
Also, ein klassisches Vorhängeschloss zu knacken, sollte für jeden, der etwas technisches Verständnis aufbringt, keinen größeren Aufwand bedeuten. Dieses Bluetooth-Schloss für ca. € 80,- lässt sich vermutlich genauso leicht öffnen, auch ohne Smartphone oder sonstige Schlüssel.
Für mich ist es eine teure Spielerei.
Falls ich einen Verschlag sichern will, weiss ich, dass, selbst wenn ich die Türe sichere, immer eine Möglichkeit gefunden werden kann unbefugt hineinzugelangen. Und hierfür reicht mir auch ein wesentlich günstigeres Schloss.
Und wenn man es bedenkt, ein Vorhängeschloss-Schloss für weit über DM 150,- hätte ich mir niemals gekauft.
Wieviel ist das in Reichsmark? Ich habe es nicht so mit diesen neumodischen Währungen…
Leider zu teuer aber schöne Spielerei
der Hauptvorteil vom Schloss ist definitiv die Protokollierung wann, wie, wo und von wem es geöffnet wurde … mir fallen da direkt mehrere Verwendungsszenarien ein
ebenso ein Vorteil, dass jemandem temporär Zugriff gewährt werden kann
also ein ideales Schloss für Gerätekammern oder Kisten im Verein, oder im Logistikbereich.
Zum sichern von Fahrrädern gibt’s noch nen teuren Zusatzhalter mit Stahlseil, was es ermöglicht, mehreren Personen Zugang zum Bike zu ermöglichen, ohne dass wer Schlüssel mit rum schleppen muss
bei mir hängt’s interessehalber am Spind in der Arbeit 🙂
muss sagen, die App funktioniert noch nicht ganz stabil … so jedes zehnte mal braucht’s nen zweiten oder dritten Versuch, bis es öffnet …
1x war’s nur über den „Entsperren“-Button in der App dazu zu bewegen sich zu entriegeln.
ach ja, einen „Füllstand“ der Batterie kann man nirgends in der App sehen … und Aussagen ala „die App wird sie rechtzeitig informieren“ stehe ich einfach skeptisch gegenüber, da ich auch nicht ständig mit ner CR2032 Zelle (zum Notentriegeln) durch die Gegend marschier
alles in allem gefällt mir das Schloss sehr gut, birgt aber vor allem bei der (iOS) App noch Verbesserungspotential.
und „ja“, als Schloss für’n Spind isses „a bissel g’spinnert“ 😉
Leider unbrauchbarer Müll. Am besten direkt mit Eisensäge kaufen.
Meist funktioniert es nicht wirklich, dauert Minuten, bis es endlich reagiert, wenn überhaupt. Geht meist nur mit Notfunktion auf, dauert alles endlos. Schlüssel umdrehen dagegen nicht.
Noch besser: jetzt gabs ein Firmware-Update – die App ist beim Update abgestürzt und seither ist das Schloss durch nichts mehr zu öffnen.
Weg mit dem Dreck.